Chapter 84

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Der Feiertag ging somit also auch wieder zum Ende und als ich das nächste Mal auf die Uhr blickte, war es bereits schon kurz nach Mitternacht.

Kein einziges Auge bekam ich zu, da in meinem Kopf ständig der morgige, beziehungsweise der heutige Tag war und ich wirklich langsam verrückt wurde.

Erneut zweifelte ich an der gesamten Lage, in der ich mich gerade befand, doch als ich mich zu dem schlafenden Taehyung neben mir drehte, bekam ich doch wieder etwas Hoffnung.

Ich wollte mit ihm wirklich eine Beziehung eingehen, das wurde mir klar, doch dies war nicht so einfach, wie ich es wohl gerne hätte.

Immerhin brachten wir es beide mal endlich auf die Reihe, uns gegenseitig unsere Gefühle zu gestehen. Dies war schonmal der erste Hügel von vielen, den wir bewältigen konnten.

Aber was wird passieren, wenn wir damit an die Öffentlichkeit gehen?

Was wird Yoongi und Hoseok sagen?

Oder allgemein, was wird man über uns sagen?

Was ist, wenn Taehyung bedroht oder bedrängt wird oder andersrum; was ist, wenn seine Spinner mich nun auf dem Kieker haben?

Ich würde lügen, würde ich sagen, ich hatte keine Angst davor, Taehyung vor jedem für mich zu behaupten, doch dieses Risko ging ich um jeden Preis ein.

Jetzt oder nie, dachte ich mir.

Noch nie war ich so dermaßen einem Menschen verfallen, wie ihm und das, obwohl er wahrscheinlich schon mehr Typen hatte, als Yoongi und ich zusammen. 

Und der Fakt, wie viele auf Taehyung geil waren, machte mich von Tag zu Tag einfach wütender.

Ich wollte ihn für mich, nur für mich.

"Argh...", murrte ich leise und strich mir übers Gesicht, starrte weiterhin auf die dunkle, dennoch etwas vom Mond erhellte Wand, als plötzlich neben die Decke raschelte.

"Was denkst du die ganze Zeit nach, hm?".

Ganz leise und müde murmelte Taehyung zu mir, drehte sich einmal und war nun direkt neben mir, richtete sich dabei auch etwas auf und ließ mich zu ihm hochblicken.

"Ich denk über meine Abschiedsworte nach, wenn ich morgen von deinen Typen lebendig an n Kreuz genagelt und abgefackelt werde", meinte ich und kurz lachte Taehyung auf, wobei mir nicht so richtig zum Lachen zumute war.

"Du übertreibst. Sie werden zwar n bisschen aufmüpfig werden, aber so wie ich dich kenne, wirst du sie mit einem Fausthieb übern Haufen werfen, wenn sie dir zu dumm kommen", gab der Schwarzhaarige von sich und ich konnte es mir nun doch nicht nehmen lassen, musste grinsen.

"So? Du könntest mir aber ruhig helfen, sie übern Haufen zu hauen. Tu nicht so, als wärst du hier der Schwächere. Deine Ohrfeigen spürte ich immer den ganzen Tag noch", erwiderte ich und leckte mir dabei spielerisch über die Lippen, als ich mich mit einem Ruck über Taehyung schwang.

"Dich musste ich aber auch manchmal erziehen. Geschadet hats dir nicht", kicherte er mir schelmisch entgegen und etwas empört weitete ich meinen Mund.

"Ich glaub, ich muss dich mal erziehen. Deine dominante Art geht mir nämlich n bisschen gegen den Strich", scherzte ich etwas mit ihm und ehe ich mich versehen konnte, war ich derjenige, der unten lag.

"Glaub mir, irgendwann wirst du nach meiner Dominanz betteln, Jeongguk".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt