Chapter 43

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Fat ass storytime incoming
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Jeongguk P.o.V

Auch wenn ich nach außen hin sehr ruhig wirkte; innerlich war ich das überhaupt nicht.

Ich bekam einen halben Nervenzusammenbruch, als ich seit Langem mal wieder hinterm Steuer saß, denn das war ungelogen das erste Mal, dass ich in einem nüchternen Zustand fuhr.

Früher war ich entweder betrunken oder bekifft und ich wollte mir gar nicht ausmalen, was da alles passieren hätte können.

Noch dazu machte mir dieses Monster, welches Taehyung und mir nachjagte, zugegebenermaßen auch echt Bammel.

Und der Fakt, dass ich nun mit Taehyung und Yeontan in einem fremden Auto saß, irgendwo auf einem alten Parkplatz stand und mir nun die Lebensgeschichte des Jüngeren anhörte, brachte meine Nervenstränge endgültig zum Reißen.

Doch ich wollte es ja nicht anders.

Ich wollte Taehyungs Story hören, denn das, was ich dort bei ihm Zuhause mitmachte, war alles andere als normal.

"Als ich 10 Jahre alt war...", begann der Schwarzhaarige nach einer kurzen Weile, schloss die Augen und lehnte sich tief in den Sitz, wobei Yeontan immer noch auf der Rückbank saß und das ganze Geschehnis neugierig beobachtete.

Und genau so aufmerksam wie der Hund Taehyung musterte, tat ich es auch.

"Als ich 10 Jahre alt war, starb mein Vater an Leukämie und das brachte meine Mutter wieder in die Alkoholsucht. Sie war vorher schon abhängig, doch mein Vater schaffte es, sie zum Aufhören zu bringen. Ihm zu Liebe und auch mir zu Liebe. Ab da an waren wir eigentlich einen perfekte kleine Familie. Wir hatten einen Hund, Soonshim. Ein Jahr, bevor mein Vater starb, starb auch mein Hund und ich war unendlich traurig, weshalb er und meine Mom mir Yeontan eines Tages mit nach Hause brachten. Ohne Hund konnte ich mir ein Leben ab da an nie mehr vorstellen, denn diese Tiere waren die einzigen, die mich für nichts verurteilten, mir wortlos Trost und Liebe gaben, denn in der Schule sah die ganze Sache anders aus.
Ich hatte nie viel Freunde. Ich war zu schüchtern, um mir Freundschaften aufzubauen und wenn ich eine hatte, konnte ich diese nicht aufrecht erhalten.
Als dann mein Vater starb, wurde ich sowieso totaler Einzelgänger, war teilweise dann auch gar nicht mehr in der Schule anwesend, da meine Mutter mich zuhause brauchte, um überhaupt noch irgendetwas auf die Reihe zu bekommen. Haushalt, Einkäufe, Kochen, sie brauchte mich bei Allem, da mit dem Tod meines Vaters auch in ihr ein sehr großer Teil starb. Sie hatte ihre mentale Stärke verloren, sie war nur noch mehr traurig und irgendwann wusste sie keinen anderen Ausweg mehr, als wieder zur Flasche zu greifen und dann ging mein Leben eh nur noch mehr den Bach runter...".

Auf einmal hielt er inne, holte tief Luft und öffnete erst jetzt wieder die Augen, wobei er sich zu mir drehte, doch seinen Fokus auf Yeontan legte.

Dieser kam daraufhin zu ihm gesprungen und machte es sich auf seinem Schoß bequem, wobei Taehyung über sein Fell streichelte und schließlich weiter erzählte.

"Meine Mutter wurde gefeuert, da sie ständig in der Arbeit trank. Somit hatten wir von Mal zu Mal immer weniger Geld, mussten unser kleines Haus in der Stadt verkaufen und vom Amt aus in solch eine schäbige Hartz IV-Wohnung ziehen. Wir bekamen ab da an auch Hartz IV und der Betrag hätte jeden Monat mit ein paar Bierflaschen noch gerade so für alles ein wenig gereicht, doch meine Mom kaufte immer mehr und mehr Alkohol, weswegen das Amt uns als Konsequenz den Hartz IV Betrag verringerte. Sie forderten von meiner Mutter, eine Therapie zu machen, doch bei der konnte man schon alles vergessen. Sie trank noch mehr als sie es zuvor schon tat und das veränderte sie zu einem vollkommen anderen Menschen.
Mit dem Umzug kam ich auch auf eine neue Schule, auf die Jetzige eben und dort merkte ich relativ schnell, dass ich anscheinend gut bei den Leuten ankam, jedoch aber in einem anderen Sinne. Zu Schüchtern, um Freunde zu finden, war ich trotzdem noch.
Zuhause wurde es dann immer kritischer. Wir hatten bald kein Geld mehr, für drei kleine Mahlzeiten am Tag, geschweige denn von Geld für Yeontan. Es gab eine Zeit, in der Tanie so dünn war, dass man beim Streicheln seine Rippen spürte und das hat mir so unendlich Leid getan, dass ich mir vornahm, Nebenjobs anzunehmen aber mit 13 Jahren bekam man kaum etwas, wovon man sich auch wirklich etwas leisten konnte. Bis zu meinem 14. Geburtstag wären es noch sieben Monate gewesen und ich schwor mir, ab da an so viele Jobs anzunehmen, wie nur möglich.
Aber es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Meine Mutter vernachlässigte den Haushalt, ließ alles stehen und liegen, verschüttete vor lauter Besoffenheit und Wut den Alkohol auf den Boden, warf mir sogar einige Male eine Flasche nach und randalierte manchmal so sehr, dass ich einfach nur noch mehr heulend mit Yeontan in meinem mickrigen Zimmer saß.
Am nächsten Morgen musste ich dann wieder zur Schule und Nachmittags versuchte ich die Wohnung so gut wies ging in Ordnung zu bekommen, da wir auch regelmäßig Besuche vom Amt bekamen.
Ich war fix und fertig und das mit 13 Jahren.
Ich war selbst schon so dünn, doch ich stand nicht an erster Stelle. An erster Stell war nämlich Yeontan, der dann so krank wurde, weil er einfach nichts mehr zu Fressen bekam. Ich musste mit ihm also zum Tierarzt aber das konnte ich mir nicht erzahlen, musste also jeden Cent, der mir unter den Nagel kam, zweimal umdrehen, bis ich aber eines Tages mal wieder zu spät zur Schule kam, somit alleine durch die Gänge lief und gerade ins Klassenzimmer gehen wollte, als mich aufeinmal ein Junge aus der letzten Stufe aufhielt.
Er griff mich grob am Handgelenk, sodass die Bücher, die ich in der Hand hatte, zu Boden flogen, und engte mich dann in einer dunklen Ecke des Flurs ein. Ich kannte ihn nicht, nur vom Sehen her und so schüchterm wie ich war, bekam ich wirklich Angst. Der Kerl sagte mir dann, dass ich wunderschön sei, dass ich süß aussähe und dass er mit mir gerne etwas machen wollte und er mir auch Geld dafür geben würde. Ich hatte keinen Plan, von was er sprach aber als er mir die paar Scheinchen vor die Nase hielt, war mir alles egal.
100 € wedelte er vor mir rum und so viel Geld auf einmal hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, also sagte ich unüberlegt, egal was er wolle, ich würde es machen.
Dass ich jedoch dann von ihm mit auf die Toilette gezerrt wurde und er mich unsanft mit der Brust gegen die Wand drückte, hätte ich sowas von nicht erwartet.
Und... naja, du kannst dir ja denken, was er dann mit mir gemacht hat.
Es war schlimm... aber mein kranker Hund zuhause war mir so viel wichtiger als ich mir selbst und deshalb tat ich das, tue es immer noch und werde wahrscheinlich auch nie damit aufhören".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now