Chapter 42

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Immer noch unter Schock saß ich da neben Jeongguk im Auto, während Yeontan hinten auf der Rückbank lag und im Radio irgendwelche Charts durchgeträllert wurden, die mich aber tatsächlich wieder etwas runterkommen ließen.

Sagen tat ich jedoch aber keinen Ton, genau so wenig wie Jeongguk, bis er letztendlich nach fünfzehn Minuten auf irgendeinem Parkplatz hielt und den Motor abstellte.

Ein Seufzen seinerseits ertönte und er ließ sich ebenfalls gegen den Sitz fallen, ehe wir uns beide ansahen und ich schwer schluckte.

Stille herrschte.

Unangenehme Stille und so fing ich dann doch das Sprechen an.

"Wie... Wie bist du eigentlich ins Auto meiner Mutter gekommen?", fragte ich und seine Antwort war lediglich lakonisch.

"War offen".

"Ah...". Ich nickte, wandte kurz meinen Blick ab, doch sogleich wieder zu ihn, wobei er hingegen keine Sekunde seine Augen von mir ließ.

"Und... wie hast du das Teil hier in Gang gesetzt?", räusperte ich mich und hob leicht die Brauen, tat mehr interessierter, als ich es eigentlich war.

"Die Schlüssel lagen aufm Sitz", erzählte er mir und erneut nickte ich.

Dann wurde wieder alles still.

Der Parkplatz, auf welchem wie standen, sah eher vergessen als belebt aus und somit war es nochmal einen Ticken unangenehmer, weswegen ich erneut anfing zu reden.

"Wusste gar nicht, dass du schon einen Führerschein hast", meinte ich und richtete mich etwas im Sitz auf.

"Hab ich auch nicht", erwiderte Jeongguk und nun erstarrte ich, blinzelte ihn mit großen Augen an, während er nur gleichgültig hinterm Lenkrad saß.

"D-Du hast keinen-... Oh Gott...?", unterbrach ich mich selbst, als ich realisiert hatte, was wir da gerade eigentlich alles taten.
Fassungslos starrte ich Jeongguk noch weitere Sekunden so schweigsam an, doch irgendwann brach wahrlich das Eis und wir begannen gleichzeitig, wie wild zu lachen.

"Alter, als ich diesen Kerl sah, war selbst mir nicht mehr wohl", prustete Jeongguk los und ich lachte laut auf.

"Ey, weißt du wie's mir ging? Ich hatte Existentzängste! Vorallem als du einfach WEGGELAUFEN bist!!", rief ich und der Ältere hielt sich schon den Bauch vor Lachen.

"Ich hab das Auto gesehen und wusste, wie man solches knacken konnte aber da es offen war und selbst die Schlüssel schon drinnen lagen, war das ja ein Kinderspiel", entgegnete er und ich schüttelte nur noch mehr den Kopf.

"Sind wie jetz Alarm für Cobra 11 oder was", grinste ich, doch Jeongguk zischte verneinend.

"Eher bin ich James Bond und du die wunderschöne, hilflose Frau, die ich rette", behauptete er und ich lachte immer noch vor mich hin.

"Ich weiß jetz nicht, ob ich das als Kompliment oder Begleidigung sehen soll", gab ich zurück und der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern.

"Sieh's als beides an, denn du Idiot hättest mir echt sagen können, was bei dir zuhause abgeht. War das dein Stiefvater?". Und sobald er zu diesem Thema wechselte, war es vorbei mit unserem Lachen, meine Laune sank wieder ins Unermessliche und ich verstummte, wandte mich von ihm ab.

"Nein, keine Ahnung wer das war", nuschelte ich schließlich nur kleinlaut zurück und biss mir auf die Lippe, als Jeongguk schnaubte.

"Baller deine Story raus, Taehyung. Jetz oder nie".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now