Chapter 47

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Es war Abend und ich saß zusammen mit Taehyung auf dem Sofa, während ich einen halben Geschmacksorgasmus wegen diesem Sushi bekam, welches er vorhin gemacht hatte.

Seit genau drei Tagen wohnte er nun bei mir und seit drei Tagen aß ich wie ein König.

"Alter, das ist schmeckt so geil", mampfte ich und stopfte mir eine Rolle nach der anderen in den Mund, woraufhin Taehyung am anderen Ende der Couch lachte.

"Das sagst du jetz schon zum fünften Mal. Iss lieber und halts Maul", neckte er mich und ich zischte nur.
"Da lobt man dich einmal...", schüttelte ich den Kopf und Taehyung tat es mir gleich.

Auf dem TV liefen random Musikvideos von einer beliebigen Playlist, während wir ab und an am Handy waren, etwas sprachen oder das MV ansahen.

Und Reden taten wir im Gegensatz zu vorher wirklich sehr viel, vor allem, als Taehyung das nächste große Thema anfing.

"Sag mal... Wo sind eigentlich deine Eltern?", wunderte er sich und stellte den leeren Sushiteller auf den Tisch vor uns, blickte dann zu mir, woraufhin ich aber nur seufze.

"Wenn wir deine Story schon durchgearbeitet haben, dann lass uns jetzt meine auch durcharbeiten. Vielleicht verstehst du dann meine Hilfsversuche etwas besser", meinte ich und verwirrt sah mich der Jüngere an, doch davon ließ ich mich nicht beirren, sondern fing schon gleich das Erzählen an.

"Meine Mutter haute, so viel ich weiß, ab, als ich zwei oder drei Jahre alt war. Ab da an hatte ich nur meinen Vater und der war schon sein Leben lang streng. Er war auch eher abweisend und kalt zu mir, spielen tat er auch nie mit mir, sondern kaufte mir nur irgendwelche Sachen und verlangte von mir, mich selbst damit zu beschäftigen. Ich war als Kind meistens eh nur Zuhause, kam kaum raus zu Freunden, denn mein Vater war immer weg auf Geschäftsreisen und ließ mich mit den Babysittern alleine. Das ist alles, was ich von meiner Kindheit noch weiß, jedenfalls ging es erst richtig los, als ich 14 wurde. Ich kam an meiner alten Schule in einen falschen Freundeskreis und somit lenkten die mich auf eine Bahn, die meinem Vater weniger so gefiel, doch je älter ich wurde, umso weniger konnte er mich von irgendetwas noch aufhalten. Ich begann also die Schule zu schwänzen, ging auf Terbe und kam teilweise ganze Wochen nicht nach Hause. So nahm alles seinen Lauf und ich kam mit den ein oder anderen Drogen in Kontakt. Kokain, LSD, MDMA, alles mögliche was mir zwischen die Finger kam probierte ich aus. In Mischung mit Alkohol war dies nicht immer das beste Erlebnis, wie mans an meinem Ohr sehen kann. Ich mutierte zu einem wandelnden Aschenbecher, kam bekifft zur Schule und schlug mich wie ein Irrer mit Leuten, die mir auch nur ein Grad zu falsch ansahen. Etliche Anzeigen wegen Körperverletzung, Diebstahl und Einbruch befinden sich auch schon in meinen Akten.
Ich schaffte also durch diesen ganzen Schwachsinn meinen Abschluss nicht und deshalb machte mein Vater kurzen Prozess, steckte mich in eine andere Schule, mietete mir diese Wohnung hier und sagte zu mir, wenn ich nicht bald die Kurve bekäme, setze er mich auf die Straße. Und ich hätte die Kurve auch nicht bekommen, wäre da nicht Yoongi gewesen, der mir gegen meinen Willen half. Anfangs hab ich ihn genau so abgeblockt, wie du mich, hab gesagt, mir ginge es gut und dass ich an meinem Leben nichts ändern wolle. Halt dasselbe, was du mir vor drei Tagen gepredigt hast, doch trotz all dem half mir Yoongi schon fast mit Gewalt und im Nachhinein bin ich ihm wirklich dankbar dafür. Mit Drogen habe ich nun nichts mehr am Hut. Rauchen und Trinken ist ab und an mal dabei aber so führe ich halbwegs wieder ein gutes Leben, auch wenn ich immer noch wirklich sehr schnell gereizt auf manche Dinge reagiere und ich dann unüberlegte Sachen sage oder tue, wie dus sichelich schon erfahren hast müssen".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now