Chapter 65

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"Der war eigentlich für dich gedacht...".
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Sofortige Stille machte sich breit, in der lediglich die verbrannte Luft zwischen uns lag und immer noch der leichter Rauch, der von dem schwarzen Kuchen in die Höhe stieg.

"Ich krieg so das Kotzen langsam...", hörte ich Taehyung leise, dennoch mit zittrigem Ton knurren, ehe er den Ofen mit einer Wucht zuschlug und das Geschirrtuch missmutig auf die Küchenablage schmetterte.
Vollkommen fertig aufeinmal strich er sich über das Gesicht, blickte den Kuchen an und nahm nun seine Hände vor seine Augen, schüttelte leicht den Kopf und seufzte dabei wackelig aus.

Ratlos stand ich neben ihm und wusste kaum, was ich noch tun oder sagen sollte, geschweige denn von wie ich mich fühlen sollte.

Irgendetwas in mir setzte mir auf jeden Fall enorme Stiche in die Brust und drehte mir den Magen um, vorallem, als ich näher ran trat und den kleinen, dennoch wirklich lieb aussehenden Kuchen betrachtete, daraufhin schwer schluckte.

"Naja... kann man ja noch essen", log ich, um den erschütterten Jungen neben mir etwas aufzuheitern, doch er hingegen schluchzte nur auf, ging zum Fenster und öffnete dieses.

"Ja, wenn du ne Lebensmittelvergiftung haben willst, dann schneid dir ein Stück ab", gab er mit vollster Ironie von sich und ich bemerkte, wie ihm eine Träne die Wange hinunter rollte.

"Jetzt komm, das ist kein Grund zu weinen. Ich kauf dir neue Zutaten und wenn du willst, helf ich dir backen", meinte ich ruhig, blendete gerade unseren Streit aus, doch wusste dabei gar nicht, dass ich damit alles nur noch schlimmer machte.

"Man Jeongguk! Ich heule nicht wegen diesem verfickten Kuchen! Ich kann einfach nicht mehr...", rief er mit aggressivem, dennoch so zerbrochenem Ton, dass es mir direkt die Nackenhaare aufstellte, als sich dann auch noch seine tränend roten Augen zu den meinen wandten.

"Du hast ja keine Ahnung...", schüttelte er erneut verzweifelt den Kopf, sank seinen Blick wieder und ging an mir vorbei.

"Ich geh ins Bett. Mach mit dem Kuchen was du willst, werf ihn aus dem Fenster, schmeiß ihn in den Abfall oder was auch immer", kam noch leise aus ihm, ehe er zu meinem Schlafzimmer ging, die Tür aufmachte und diese sogleich auch wieder zumachte.

Doch nach dem Zumachen hörte man noch, wie er den Schlüssel im Schloss umdrehte und das versetzte mir nochmal einen heftigen Stich direkt ins Herz.

"Verdammt..", grummelte ich zu mir selbst, fuhr mir durch die Haare und sah zu dem verbrannten Kuchen.

Er backte diesen extra für mich und nur wegen mir und meinem Rumgeschreie hat er ihn vergessen und ließ ihn verbrennen.

Alles nur wegen mir.

Es tat mir Leid.

Doch wenn ich eines nicht konnte, dann war es definitiv mit Gefühlen umgehen, ohne dass es ausartet.

Denn ja, ich hatte wohl oder übel Gefühle für Taehyung und diese trieben mich in den Wahnsinn.

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt