Chapter 7

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"Dann setz dich zu Jeongguk rüber".
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Ich versuchte mich nicht aufzuregen, schloss ruhig die Augen und atmete einmal tief durch, ehe ich sie wieder aufmachte und der Schwarzhaarige bereits schon vor meinem Stuhl stand.

Sein Blick war monoton, glatt schon etwas verachtend, als ich ihm in die Augen sah, doch meiner war nicht anders.

Still nahm ich meine Füße von dem Stuhl, drehte mich gerade hin und wandte mich somit von ihm ab, wobei ich das Mathebuch in die Mitte schob.
Genau so schweigsam hockte er sich schließlich neben mich, knallte dabei schon fast seinen Block hin und langsam zogen wir dadurch einige Blicke auf uns.

Dass ich von Taehyung nie etwas Gutes gehalten habe, wusste jeder, doch dass es anscheinend so zwischen uns blitzte, war ihnen neu.

Eigentlich aber blitzte nichts zwischen uns.
Er war mir egal, doch heute trieb er mich schon wirklich über das Limit meiner Geduld und somit konnte ich nicht anders, als genervt zu reagieren, vorallem weil mir immer noch so kotzübel war und diese Situation es nicht besser machte.

So saßen wir also mucksmäuschenstill in dem Matheunterricht, starrten zusammen in das Buch und hatten die Taschenrechner und Liniale neben uns liegen, während unsere Kugelschreiber jeweils von unseren Fingern hin und her gewirbelt wurden.

Und nachdem wir die Aufgaben durchgelesen hatten, schwang Taehyung neben mir seinen Stift und begann die Gleichung aufzuschreiben, wobei ich immer noch vollkommen planlos in das Buch glotzte, anstatt Zahlen nur Hieroglyphen sah.

Ich war ne Niete in Mathe. Aber sowas von.

Und ich hätte echt nicht gedacht, dass er so gut darin war.

Taehyung ratterte diese Gleichung runter, wie als könne er dies seit Geburt an und als ich gerade mal die erste Aufgabe abschrieb, war er schon fertig mit der zweiten.

Mein Gehirn war so und so schon totaler Matsch heute und je mehr ich mich anstrengte, diese Gleichung zu lösen, desto übler wurde mir.

Ich kapitulierte.

Meinen Stift zur Seite legend und mit einem Seufzen zog ich mein Handy unter der Bank hervor, hoffte, dass mir jemand schrieb um mir irgendwie die restliche Stunde bis zur Pause zu vertreiben, doch nichts.

Verdammt.

Angepisst von wirklich Allem lehnte ich mich wieder an die Fensterbank und starrte einfach in der Klasse umher. Zum Glück war mein Lehrer so vertieft in seinem Smartphone, sodass er nicht merkte, dass ich keinen Plan von irgendwelche X und Y Variabeln hatte, jedoch tat dies aber jemand anderes.

"Du kannst es nicht, stimmst?", flüsterte mir Taehyung von der Seite zu und tief einatmend drehte ich mich zu ihm, woraufhin er auch zu mir sah.

"Kann dir doch egal sein, oder?", fauchte ich nur zurück und unbeeindruckt betrachtete mich der Schwarzhaarige noch eine Weile, ehe er mit den Schultern zuckte und sich wieder den Aufgaben widmete.

"Mir ist es auch egal, deiner Abschlussprüfung vielleicht eher weniger".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now