Chapter 35

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Jeongguk ging also aus der Wohnung, sagte mir, ich sollte bitte, wenn ich gehe, einfach die Türe zuziehen und so tat ich es schließlich auch.

Ein paar Minuten nachdem er das Haus verlassen hatte, stand ich auch schon vor der Tür und warf mir meine Jacke über, ehe ich mich noch zu Yeontan bückte und ihn verabschiedete.

"Bring Jeongguk nicht auf die Palme, okay? Sonst haben wir beide ne fette Arschkarte", murmelte ich zu ihm und mit einem leisen Jaulen, als wüsste er, dass ich nun ging, verabschiedete er sich letztendlich auch von mir.

Ich stand also wieder auf, schwankte dabei etwas und mein Kopf gab mir wieder Bescheid, wie weh er eigentlich tat und dass er sehr bald einen Tablette brauchte, um nicht komplett zu explodieren.

Auf diesen Kerl von gestern ließ ich mich sicher kein zweites Mal mehr ein, doch seine Aktion wird sicherlich nicht unbestraft von mir bleiben.

Ich mochte zwar vielleicht die Schlampe der gesamten Schule sein, dennoch konnte ich mich sehr wohl gegenüber ihnen alle behaupten.

Das wussten sie und deshalb bin ich beliebt unter ihnen.
Denn wäre es anders, würde ich Selbstzweifel an mir haben, unsicher und schüchtern sein, dann würden sie mich alle zu Tode mobben.

Vielleicht hatte ich Selbstzweifel an mir, vielleicht war ich manchmal ein unsicherer Mensch, doch niemals würde ich dies nach hin Außen zeigen.
Dafür war mir das, was ich mir bisher aufgebaut habe, zu Schade.

Als Arschloch lebt es sich besser.

Das sagte ich mir einst und es war richtig.

Leute, die gleichgültig, kalt und link waren, kamen einfach viel besser durchs Leben.
Das war Fakt, auch wenn ich momentan noch mehr als genügend an mir zu schleifen hatte, um genau so wie solche Leute zu werden.

Der einzige, der mich als Persönlichkeit, als Mensch mit Gefühlen kannte, war Yeontan und so sollte es auch bleiben.

Dieser Hund war sowieso der einzige Grund dafür, wieso ich Jeongguk noch nicht wegen seinen dummen Sprüchen gegenüber mir kastriert hatte.

Diesem Jungen die Merci-Pralinen gesteren zugeben war mit Abstand das schlimmste, was mein Ego über sich ergehen hätte lassen können. Klar war ich dankbar, dass Jeongguk mir mehr oder weniger half, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er ein Idiot war.

Auch, wenn ich zugeben musste, ein sehr attraktiver Idiot.

"Argh..", kopfschüttelnd über diese Gedanken verließ ich letztendlich die Wohnung und machte die Tür einfach so wies mir gesagt wurde zu, schlenderte langsam das Treppenhaus hinunter und raus an die angenehme, frische Luft.

Im Endeffekt bereute ich es aber nun doch, nicht zur Schule gegangen zu sein, denn nun konnte ich nach Hause gehen und mich durch den Vormittag mit meiner Mutter quälen.

Mal sehen, was sie mir heute wieder vorzuwerfen hatte.

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt