Chapter 55

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Taehyung P.o.V

"Und du bist dir sicher?", fragte mich Baekhyun, als wir an der Straße standen und ich in die entgegengesetzte Richtung wollte.

"Ja, sorry Baek aber ich bleibe heute lieber zuhause", meinte ich und er nickte verständnisvoll, legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich widerwillig näher an sich.

"Wenn wieder etwas ist, du bist jederzeit bei mir willkommen, Taetae", hauchte er mir zuckersüß ins Ohr und ehe ich es verhindern konnte, lagen seine Lippen auf meinen.

Um es dann nicht all zu unangenehm wirken zu lassen, erwiderte ich ganz kurz, bevor ich mich auch schon löste und mir ein Lächeln hervor zwang.

"Gut... dann bis morgen", verabschiedete ich mich und Baekhyun grinste mir glücklich hinterher, während ich ihm letztendlich den Rücken kehrte und samt Yeontan an der Leine den Bürgersteig entlang huschte.

Das war ein Fehler.

Dass ich mich zu Baekhyun gestern Abend verzog, war so ein enorm großer Fehler, ich konnte mich wirklich selbst dafür schlagen.

Ich kam ja grad noch so drum rum, dass wir nicht miteinander schliefen aber diese Küsse, die er mir schenkte, machten die ganze Sache beim besten Willen nicht besser.

Wieso hab ich mich überhaupt darauf eingelassen, verdammt nochmal.

Ich habe Baekhyun damit nun noch mehr Hoffnungen gemacht, obwohl es mit uns mehr als nur aussichtslos war, vor allem, weil ich mir bei diesen Küssen nicht Baekhyun vorstellte, sondern jemand anderes, dessen Kuss ich gestern sogar noch ablehnte.

Dieses Chaos in mir brachte mich um den Verstand.

Ich wollte das alles nicht, ich wollte diese Gefühle nicht verspüren, ich wollte diesen ganzen Mist nicht mitmachen.

Das musste aufhören.

Ich musste einen Cut setzen, bevor dies noch mehr eskalierte und ich überhaupt keine Kontrolle mehr über irgendetwas hatte.

Wenigstens war Yeontan hier noch bei vollstem Verstand, dachte ich mir letztendlich nur, als ich langsam den Zweitschlüssel von Jeongguk's Wohnung, den ich mir gestern noch mitnahm, herauskramte und die Treppen des Gebäudes hinaufstieg.

An der Tür angekommen, machte ich Tanie schon von der Leine ab und sperrte die Wohnung auf, trat ein und legte seufzend meine Jacke auf die Kommode.

In Gedanken versunken schloss ich die Tür hinter mir wieder und wollte zum Wohnzimmer schlendern, als aber aufeinmal der Schwarzhaarige verwirrt aus seinem Schlafzimmer kam, mich dadurch wieder zum Aufschrecken brachte.

"W-Was machst du denn hier?", stieß aus mir und eigentlich war dies eine eher unangebrachte Frage, da es immerhin seine Wohnung war, doch er schien mich zu verstehen und schnaubte.

"Mir war heute nicht nach Schule zumute", antwortete er ruhig und fuhr sich durch seine komplett zersausten Haaren, woraufhin ich schluckte.

"Kein Wunder nach gestern Abend", gab ich meinen Senf dazu, versuchte ihm zu zeigen, dass dies gestern scheiße von ihm war, weswegen er sich aur die Lippen biss und tief Luft holte.

"Wegen dem gestern...", begann er, doch ich wusste, was er sagen wollte, also nickte ich nur.

"Schon vergessen", lächelte ich ihm gezwungenermaßen an, wobei er über sein Gesicht strich und ebenfalls leicht die Mundwinkel nach oben zog.

"Danke", meinte er nur und wie als wäre es keine große Sache, winkte ich ab.

"Naja... Jetzt wo wir beide zuhause sind... Wie wärs mit nem chilligen Vormittag im Wohnzimmer?", wechselte Jeongguk prompt das Thema und ich weitete kurz überrumpelt die Augen, musterte sein müdes, dennoch irgendwie friedliches Gesicht und atmete schließlich tief aus, ließ somit meine Anspannung verfliegen.

"Hört sich gut an!".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now