Chapter 11

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Die letzte Straße überquerte ich noch, bis ich dann endlich an meinen Wohnblock ankam und die Einfahrt dieses riesigen, eher trostlosen Gebäude betrat.

Als ich die Eingangstüre aufmachte und in das schlicht gehaltene Treppenhaus kam, betete ich innerlich schon zu mir, dass in dieser Zeit, in der ich weg war nicht schon wieder irgendetwas passiert war.

Mit meiner Mutter kommte man nie wissen, was einem erwartete, wenn man nach Hause kam.

Schlendernd also stieg ich Stufe für Stufe in den zweiten Stock hinauf und war sobald auch schon vor meiner Haustüre angelangt.
Mit einem tiefen Atmenzug zog ich meine Schlüssel aus der Tasche hervor, sperrte auf und hörte wie immer den viel zu laut aufgetriebenen TV, der im Wohnzimmer die typischen, schlecht gespielten Sendungen wie Betrugsfälle laufen ließ.

Der kleine Gang vor mir war schon wieder vollgestellt mit allmöglichem Schrott und das genügte, um mich jetzt schon auf die Palme zu bringen.

"Glaubst du, ich räum zum Spaß jeden Tag hier auf, oder was?", schrie ich durch die stickige Wohnung, um das Geplapper dieses Fernsehtypens zu übertonen und bahnte mir schließlich den Weg zum Wohnzimmer vor.

"Mom? Ich rede mit dir", murrte ich leicht, als ich sie von hinten auf ihrem Sessel liegen sah, doch als ich dann die etlichen leeren Bierflaschen auf dem kleinen, früher genutzen Kaffeetisch erkannte, erklärte mir dies auch schon wieder einiges.

Was versuchte ich es auch eigentlich noch?

Ich konnte daraufhin nicht anders als zu seufzen, trat näher an sie ran und wollte gerade nochmal ansetzen zu sprechen, jedoch hätte dies aber nun wenig gebracht.

Wie ein Stein pennte sie mit offenem Mund und deutlicher Alkoholfahne, weswegen ich sofort von ihr wich und angewidert die Augen zukniff.

Ich hasste nichts mehr als den Geruch von Alkohol, was höchstwahrscheinlich auch der Grund war, warum ich so gut wie nie auf irgendwelchen Parties trank.

Abscheulich dieses Zeug und man konnte ja sehen, was mit einem damit geschah.

Kopfschüttelnd entfernte ich mich wieder von meiner Mutter, ließ mich nicht weiter davon irritieren und steuerte auf mein Schlafzimmer zu, in dem Yeontan seit heute morgen sicherlich schon auf mich wartete.

"Tanie!", rief ich in einer etwas höheren Stimme und legte meine Hand an die Türklinke, wartete aber noch mit dem Runterdrücken.

Komisch.

Normalerweise bellte er immer, wenn er meine Stimme hörte.

Verwundert darüber machte ich also die Tür auf und stand dann schließlich in meinem Zimmer.

In meinem stillen Zimmer.

"Yeontan?", rief ich erneut, nun etwas fragwürdiger.

Meine Tasche ließ ich von meinen Schulter auf den Boden fallen, hockte mich aufs Bett und sah mich in meinem Zimmer um, doch nichts bewegte sich.
Ich stand wieder auf, ging zu meiner Schultasche und holte den Quietschball hervor, drückte ein paar Mal drauf, sodass dieses Teil seinen Sinn erfüllte, doch selbst darauf rührte sich immer noch nichts.

"Hä..? Das gibts doch nicht..", murmelte ich zu mir, warf den Ball auf mein Bett und eilte aus meinem Zimmer raus  und zu meiner Mutter.

"Mom!", schrie ich schon fast und rüttelte gnadenlos an ihrer Schulter.

"Mom, wach auf, verdammt", machte ich weiter und rüttelte sie so grob, dass sie tatsächlich aufwachte und mich vollkommen benebelt anblinzelte.

"Ah.. Taehyung mein Schatz...", begann sie, doch ich hörte ihr gar nicht erst zu.

"Mom, wo ist Yeontan? Er ist nicht in meinem Zimmer und in der Wohnung hier auch nicht", fragte ich aufgebracht und es dauerte einige Minuten, in denen sie ständig den Namen meines Hundes faselte und sich letztendlich aufrichtete.

"Achso du meinst deinen Köter", hustete sie leicht aus und holte daraufhin tief Luft.

"Dieses Vieh hab ich heute für 400 € in Ebay inseriert für und tatsächlich hat sich nach ner Stunde schon jemand aus der Stadt hier gemeldet und den Köter vorhin abgeholt, mir dafür 400 Flocken dargelassen. Sei froh Taehyung, jetzt sind wir für diesen Monat abgesichert und das Vieh hat eh nur unnötig Geld verfressen".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt