Chapter 32

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Das einzige, was ich nach meiner Ansage von Taehyung zurück bekam, war ein beschämtes 'Danke' und seit dem verging auch schon wieder eine ganze Woche.

Ich hatte mich langsam an Yeontan gewohnt.
Um ehrlich zu sein, war ich ganz froh über seine Anwesendheit und auch ich ging ab und an mal über den Tag verteilt mit ihm spazieren bis Taehyung abends vorbei kam und gegebenfalls auch noch einmal mit ihm rausging.

Reden taten wir selbst aber kaum miteinander, außer es handelte sich um Yeontan.

In der Schule existierten wir für den jeweils anderen nicht und selbst meine besten Freunde wussten diesesmal nicht davon Bescheid, dass sein Hund doch noch länger bei mir blieb.

Kritisch würde es halt dann werden, wenn Yoongi oder Hoseok mich besuchen kommen wollten, doch das passierte eh eher selten, da wir meistens bei der WG von den beiden waren.

So konnte also mein Geheimnis mit Taehyung unbemerkt bleiben, doch für wie lange, war wieder eine andere Frage, deren Antwort noch in dem Sternen stand.

So weit ich es mitbekam, musste er gestern schon wieder mit einem Typen während dem Stundenwechsel im Klo verschwunden sein und das störte mich.

Es störte mich sogar mehr, als es eigentlich sollte.

Immerhin bot ich ihm Hilfe an, sein Leben wieder zu in den Griff zu bekommen aber irgendwie schien er es kein Stück zu kapieren.

Und wenn dies nun so weiterging, dann zeigte ich ihm schon, was er davon hatte.

"Was mach ich hier eigentlich nur", murmelte ich zu Yeontan, als er neben mir auf dem Sofa lag und unbeschwert mit so einer totalen Gleichgültigkeit gegenüber der gesamten Welt mit einem Kissen rumspielte.

Es war wieder mal zwanzig Uhr abends und ich hatte meine altbekannte Spotify-Playlist im Hintergrund laufen, entspannte währenddessen und gab mich mit dem Hund ab.

Nach ein paar weiteren Minuten aber klingelte es wie jeden Tag an der Tür und mit einem tiefen Seufzen stand ich auf, ließ Taehyung auch schon rein.

"Hey", ertönte leise von ihm und ich nickte nur entgegen, woraufhin er an mir vorbei ging und ich die Haustüre wieder schloss.

Sobald dann Tanie Taehyungs Stimme hörte, interessierte er sich nur noch mehr für ihn und ich war dann sozusagen das dritte Rad am Wagen, weswegen ich schon gleich in die Küche abbog und mir in aller Ruhe ein Brot schmierte.

Schließlich hatte ich noch nichts zum Abendessen.

Gerade aber als ich den ersten Bissen der mit Wurst belegten Scheibe nehmen wollte, trat mir der Schwarzhaarige unter die Nase, hatte seine Hände hinter den Rücken gesteckte und sah überall hin, aber nicht in mein Gesicht.

"Gibts was?", fragte ich daraufhin, hob dabei eine Braue und brachte ihn dazu, kurz durchzuatmen.

"Das hier ist jetzt schon echt hart am Limit aber in dem kleinen Laden gab es nur noch mehr das und mit leeren Händen wollte ich auch nicht gehen also... hier".

Aufeinmal zog er seine Hände vor seinem Rücken hevor und mit diesen eine Schachtel Schokolade mit der großen, wohlbekannten Aufschrift Merci, woraufhin ich sofort die Augen weitete.

Und auch wenn ich in diesem Moment ernst bleiben wollte, konnte ich nicht anders, als das Lachen zu beginnen.

"Gott, Taehyung. Das hättest du echt nicht bringen müssen. Aber danke", grinste ich und schüttelte aber gleichzeitig den Kopf, als ich die Schachtel nahm und sie auf die Küchentheke legte, es nochmal umso amüsanter fand, wie dumm sich Taehyung dabei vorkam.

"Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass du Yeontan hier bei dir wohnen lässt und ich hasse es, wenn man keine Gegenleistung für etwas bekommt, was man für jemand anderen tut also... nimm es einfach an und wir sprechen nie wieder darüber, okay?".
Nun sah er mir dann endlich in die Augen und ich war wirklich überrumpelt von dieser Aktion, doch schmunzelte nur weiter vor mich her.

"Ist gut. Schon vergessen".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now