Chapter 61

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Unschlüssig stand ich im Türrahmen, verschränkte meine Arme und blickte lippenbeißend zu dem schlafenden Jungen auf dem Bett, ringte dabei mit mir selbst über das, was ich nun tun sollte.

Wenn Jeongguk nicht bald aufwachte, kam er zu spät zur Schule, doch wenn er aufwachte und sah, dass er in seinem Bett lag, dann konnte die Sache hier wieder richtig ungemütlich werden.

Ich musste mir also etwas ausdenken und somit räumte ich so leise wie möglich mein ganzes Bettzeugs zurück auf das Sofa.
Ich passte wirklich enorm auf, keinen Krach zu veranstalten, doch der Kerl pennte so tief und fest, ich hätte wahrscheinlich neben ihm eine Rakete anzünden können ohne dass er es bemerkt hätte.

Als ich dies schließlich geschafft hatte, wollte ich zurück ins Schlafzimmer und Jeongguk aufwecken, als er mir jedoch zuvor kam und sich mit müdem Blick auf dem Bett aufrichtete.

"Morgen, ich wollte dich gerade wecken", lächelte ich etwas gezwungen, denn ich wusste, dass er gleich irgendetwas zu dem nächtlichen Vorfall sagen würde.

"Morgen...", gab er aber erstmal noch von sich, ehe er sich die Augen rieb und dann realisierte, was er eigentlich getan hatte.
Sofort wurde er von müde zu hellwach, als er sich in seinem eigenen Zimmer wiederfand und daraufhin zu mir blickte.

"I-Ich... Das ist-" fing er an, doch ich wollte gar nicht erst seine Ausreden hören, weswegen ich ihn unterbrach.

"Du hast, denke ich, schlafgewandelt, denn aufeinmal lagst du neben mir. Keine Sorge, ich bin dann wieder zurück aufs Sofa gegangen", meinte ich, log ihm dabei ins Gesicht und quälte mir wieder ein Lächeln hervor, wobei es Jeongguk anscheinend die Sprache verschlug und er ziellos ins Leere starrte.

"Du... bist wieder zurück aufs Sofa?", murmelte er ganz leise vor sich hin und kurz nickte ich.

"Ja, ist schon gut. Du solltest jetzt aufstehen, wenn du nicht zu spät zur Schule kommen willst. Ich mach uns währenddessen ne Tasse Kaffee", sprach ich in einem ruhigen Ton zu ihm, bevor ich mich schließlich von dem Türrahmen abstieß und in Richtung Küche ging.

Dort angekommen seufzte ich erstmal tief, strich mir übers ganze Gesicht und kramte daraufhin zwei Tassen hevor.

Verdammt, ich fühlte mich so komisch und mein Puls war deutlich höher.

Vielleicht hätte ich ihm doch sagen sollen, dass ich nicht in der Nacht aufgestanden und zurück aufs Sofa gegangen bin, sondern neben ihm liegen blieb.

Vielleicht würde er dann irgendetwas sagen, irgendetwas machen.

Etwas Liebevolles oder was auch immer.

"Du, Taehyung", ertönte es hinter mir und mit einem Zucken schreckte ich auf, drehte mich mit pochendem Herzen um und sah einen zerstrubbelten Jeongguk vor mir.

"S-Sorry", entschuldigte er sich überrumpelt wegen meiner Reaktion und tief ausatmend schüttelte ich den Kopf.

"Passt schon.. Was gibts?", versuchte ich mich innerlich wieder zu beruhigem und hielt nun Blickkontakt mit dem Älteren, der sich daraufhin räusperte.

"Ich ähm... Die Couch ist echt hart und es tut mir Leid, dass ich dich heute Nacht wieder dazu verdonnert habe, auf diesem Brett zu pennen. Sperr heute Abend einfach die Zimmertür zu, ja? Dann kann ich wenigstens nicht mehr rein...".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now