Taehyung PoV:

"Du, Jimin, wo gehen wir dann am Freitagabend genau hin?", fragte ich meinen besten Freund, als wir zusammen nach Hause gingen. Die Sonne schien angenehm warm auf meine Haut und der Himmel war nur ein paar vereinzelte Wolken bevölkert. Dennoch lag schon der nahende Herbst in der Luft. Eigentlich war es schon längst Zeit für Regenwetter, wir hatten es schließlich schon Oktober.

"Um ehrlich zu sein, hab ich noch keine Ahnung.", antwortete Jimin stirnrunzelnd und kickte einen Stein aus dem Weg der ein paar Meter weit hüpfte, bis er von einem Gullideckel aufgefangen wurde.

"Naja, also ich wüsste da was...", fing ich verschwörerisch an und hatte sofort seine volle Aufmerksamkeit, was mich zum Grinsen brachte.

"Kennst du das 'Line Friends'?", fragte ich.

"Das bei der Station Itaewon?", ging er sicher, dass wir beide das gleiche meinten.

"Genau! Dort in der Nähe gibt es einen Club, der sehr gut sein soll. Er heißt, glaube ich, 'Soap Seoul'...", fuhr ich fort. Der Name war Yoongi doch noch eingefallen.

"Klingt doch gut! Ich wollte sowieso nach Itaewon.", meinte Jimin zuversichtlich und grinste. Bestimmt freute er sich jetzt schon bis zum Umfallen auf den Abend. "Dort gibt es die besten Discos der Stadt!"

"Da gibt es bloß ein kleines Problemchen...", nuschelte ich und sah auf meine Füße.

"Und das wäre?"

"Man wird erst ab 19 eingelassen... Aber ich würde halt echt gerne hin, weil Yoongi an dem Abend dort seine erste Schicht hat..."

Ich wusste nicht, ob ich das einfach so Jimin erzählen konnte, vertraute aber auf sein zuverlässiges Schweigen. Er würde das bestimmt nicht laut in der Welt herum posaunen.
Vorsichtig sah ich auf, gespannt auf seine Reaktion, doch Jimin grinste nur noch breiter.

"Dann müssen wir uns wohl ein paar gefälschte Ausweise zulegen...", meinte er verschwörerisch.

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Yoongi PoV:

Der Rest der Woche zog an mir vorüber und ehe ich mich versah, war es auch schon Donnerstagabend. Ich saß mit meiner Familie zusammen im Wohnzimmer und wir spielten eine Partie Karten.

Junki, mein Bruder, war kurz davor zu gewinnen und grinste über's ganze Gesicht.

"Hahahaaaa! Yesss!", rief er, pfefferte den Haufen Karten in seiner Hand auf den Stapel in der Mitte, und riss die Arme in die Luft.

Ich ärgerte mich innerlich, da ich, wäre er nicht gewesen, diese Partie für mich entschieden hätte. Nach außen hin gähnte ich nur. Man wollte schließlich seine Würde bewahren.

Mein Vater grinste und klopfte seinem ältesten Sohn wohlwollend auf die Schulter, Mama jedoch sah mein Gähnen und faltete die Hände.
Sie warf Papa einen vielsagenden Blick zu, der ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen schien.

"Yoongi.", begann er, undich versteifte mich sofort bei dem Unterton, der sich in seine Stimme geschlichen hatte. Was würde jetzt wohl kommen?

"Du siehst müde aus. Wie viel schläfst du?", fragte er prüfend. Sein Blick schien mich zu durchbohren.

"Genügend.", gab ich, zugegeben, leicht trotzig zurück und reckte mein Kinn.

"Eben nicht!", zischte meine Mutter und die angenehme Stimmung, die schon durch den plötzlichen Ernst meines Vaters einen Knacks bekommen hatte, war nun endgültig dahin.

"Ich sehe doch, wenn es meinem Kind nicht gut geht, also sag die Wahrheit!"

"Wenn du anscheinend so genau weißt, wie gut oder schlecht ich angeblich schlafe, dann musst du mich doch nicht mehr fragen.", entgegnete ich nur leise und fuhr mir über's Gesicht.

Before That DayWhere stories live. Discover now