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Jimin PoV:

"Yoons, was ist mit deinen Großeltern?", fragte ich leise und hoffte, er würde weiterhin so ehrlich sein.

Doch niemand reagierte.

"Yoons?"

Besorgt öffnete ich die Augen und musste erstaunt feststellen, dass er eingeschlafen war.

Langsam hob und senkte sich seine Brust bei seinen tiefen, gleichmäßigen Atemzügen. Eine Hand hatte er unter seinen Kopf geschoben, damit sein Untergrund nicht so hart war und das Gras ihn nicht im Ohr kitzele, die andere lag auf seinem Oberkörper. Die Haare fielen ihm in  die Stirn und verdeckten halb die von einem dichten Wimpernkranz gesäumten und sanft geschlossenen Augenlider unter denen seine Augen leicht zuckten. Wahrscheinlich träumte er gerade.

Er sah so entspannter aus als sonst. Sein Gesicht wirkte viel jünger und auch sympathischer, als wenn er wie sonst immer diesen Angespannten Zug um die Mundwinkel und Augen hatte.

Leise tönten seine leichten Atemzüge durch die stille Nachtluft -das friedlichste Geräusch, das ich je gehört hatte.

Ich wusste selber nicht, was ich hier abzog, doch es fühlte sich richtig an.

Ich wusste, dass ich irgendetwas unternehmen, ihm irgendwie helfen, beistehen, musste. meiner Meinung nach hatte er mir noch nicht alles erzählt, aber ich konnte ja auch nicht erwarten, dass er plötzlich, wie durch ein Wunder, ein offenes Buch war.

Es war schon erstaunlich, dass er mir überhaupt etwas erzählt und nicht komplett geschwiegen hatte.

Ein leichter Wind wehte über den Berg und pfiff über Yoongi hinweg, wobei er dessen Jacke aufpustete. Automatisch richtete ich sie wieder und versuchte, sie so gut wie möglich zu schließen, ohne den Schlafenden aufzuwecken.

Langsam wurde es schon ziemlich kühl, doch ich würde Yoons jetzt keinesfalls stören. Laut Tae's Erzählungen war es schon eine Seltenheit, dass er überhaupt schlief, weshalb ich ihn jetzt nicht dabei stören sollte.

Vorsichtig zog ich mein neues Handy aus meiner Jackentasche und suchte auf der Kontaktliste Tae's Namen. Dann rief ich ihn an.

"Hmmmm?", ertönte am anderen Ende der Leitung seine verschlafene Stimme und in mir breitete sich ein bisschen Schuldgefühl aus, da ich ihn geweckt hatte.

"Hey, ich bin's...", murmelte ich leise in den Hörer, darauf bedacht, nicht all zu laut zu sprechen, "Ähm, ich wollte dich fragen, ob du vielleicht ein, zwei Schlafsäcke hättest. Und Decken?"

"Häää?", grummelte er, immer noch nicht ganz bei Sinnen, "Wofür brauchst du den ganzen Mist?"

Mit dem Telefon am Ohr und dem Gesicht gen Himmel gewand fuhr ich mir durch die Haare und seufzte. Dann antwortete ich:

"Ich bin auf dem Namsan. Mit Yoongi. Er schläft und ich will ihn nicht aufwecken, doch es ist ziemlich kalt geworden. Ich will aber nicht, dass er krank wird. Falls ihr keine habt, kannst du auch zu mir nach Hause fahren und unsere hohlen. Wir sollten glaube ich zwei haben. Vorausgesetzt, du würdest uns den Gefallen tun, natürlich."

"Yoongi schläft? Ihr seid auf dem Namsan? Was zum Teufel tut ihr denn da? Warte.... nein... Hä?", sagte er, nun weitaus wacher.

"Ich erklär dir alles, wenn wir uns sehen. Habt ihr denn Jetzt Schlafsäcke und Decken?", fragte ich, langsam ungeduldig werdend.

"Stell dir vor, wir haben sogar vier!", antwortete Taehyung ziemlich stolz, "Decken gibt's hier auch in Hülle und fülle, da bring ich auch welche mit. Wo genau seid ihr denn auf dem Namsan?"

Before That DayTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang