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Yoongi PoV:

Mit geschlossenen Augen streckte ich meine Nase dem Sonnenlicht entgegen, die letzten richtigen Sonnenstrahlen in diesem Jahr. Ich war mir zwar sicher dass die Sonne meiner blassen Hautfarbe nicht helfen würde, da, sie es schon den ganzen Sommer lang nicht getan hatte, doch sie spendete mir Energie. Energie, die ich dringend benötigte, wenn ich nicht umklappen wollte.

Letzte Nacht hatte ich kein Auge zugemacht. Ich hatte bis heute morgen am Computer gesessen und an einem neuen Song geschrieben, mit dem ich dennoch nicht fertig geworden war. Es war zum Verzweifeln.

Ich seufzte leise und lehnte mich noch weiter zurück, das geringe Körpergewicht auf meinen Armen abladend, die ich nach hinten ausgestreckt hatte um mich abzustützen.

"Was ist denn?", fragte mich Tae, der neben mir saß und sich auch von den Sonnenstrahlen kitzeln ließ.

"Nichts, ich bin nur ein wenig müde."

Er schnaubte und ich hörte, wie er seine Sitzposition änderte. Wahrscheinlich hatte er sich gerade zu mir gewandt und sah mich vorwurfsvoll an.

"Ich denke ungefähr zehn Mal am Tag daran, die dieses Ding wegzunehmen, und frage mich nun wirklich, warum ich es nicht schon längst getan habe."

Ich zuckte nur mit den Schultern und kniff die Augen ein wenig mehr zusammen, da selbst die schwache Sonne mir meine Augenlider wegzubrennen schien, wenn man sich ihr zu lange zuwandte.

"Du machst es nicht, weil du willst, dass ich glücklich bin, dass ich Spaß habe, dass ich etwas aus meinem Leben mache und, dass ich nicht wütend auf dich bin, da du weißt, dass dir der Tod drohen würde, wenn du mir meinen Lieblingsgegenstand wegnimmst."

Er seufzte und stimmte mir mit einem leisen Geräusch zu. Dann war es wieder Still zischen uns.

Ich legte mich nun ganz auf meinen Rücken und verschränkte die Arme und er meinem Kopf. Die noch angenehme Wärme, die frische Luft... All das ließ mich nur noch schläfriger werden und ich merkte, wie meine Gedanken langsam auf Wanderschaft gingen, wie sie anfingen, in die Tiefen meines Geistes zu tauchen und auf die höchsten Gebirge meiner Träume zu steigen.

Es war angenehm und so entspannend. Meine Glieder wurden schwer, mein Atem ging langsamer und regelmäßiger, ich merkte, wie ich langsam die Geräusche aus der Umwelt begann auszublenden, mich nur noch auf die Sonne in meinem Gesicht konzentrierte.

"AAAAAAAAARRRRRRGGGGGG!!!!! WAS ZU TEUFEL, JIMIN??"

Ich fuhr so schnell hoch, das ich fast das Gleichgewicht verlor und beinahe von der Mauer gefallen wäre, auf der ich es mir bequem gemacht hatte.

Mit aufgerissenen Augen versuchte ich herauszufinden, was passiert war, und warum Tae auf einmal angefangen hatte so herumzuschreien.

Das Bild, was sich mir bot, hätte mich zum Lachen bringen können, wenn man mich durch diese Aktion nicht vom Schlafen abgehalten hätte.

Tae, der neben mir auf der Mauer gelegen hatte, hing halb von ihr herunter und konnte sich gerade noch mit einer Hand vom Stürzen abhalten, da Jimin, der laut Lachend auf ihm lag, sich anscheinend auf ihn geschmissen hatte, als Tae nichts ahnend mit geschlossenen Augen dagelegen hatte und auch vollkommen entspannt gewesen war.

Ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, was für einen Schrecken Jimin Tae eingejagt hatte. Ich hatte ja selber fast einen Herzinfarkt bekommen.

"Boah, ey Jimin.", fluchte Taehyung, der immer noch den Rasen zu betrachten schien, der ihm die Stirn kitzelte.

"Tut mir leid.", entschuldigte sich Jimin, der aber überhaupt nicht danach aussah, da er sich vor Lachen kaum noch auf den Füßen halten konnte und unaufhörlich nach Luft japste.

Before That DayWhere stories live. Discover now