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Yoongi PoV:

"Was zum Teufel machst du denn hier?", fragte ich, da ich mich nicht zurückhalten konnte, sofort, als er wieder von der Bühne kam.

Zum Tanzen aufgefordert hatte er mich glücklicher Weise nicht, doch aus den Augen gelassen noch weniger. Das Tanzbattle konnte er für sich entscheiden und war breit grinsend auf mich zugekommen.

Zuerst hatte er sich eine Cola bestellt und sich den Schweiß aus der Stirn gewischt um mich dann immer noch breit lächelnd zu mustern.

"Dasselbe könnte ich dich fragen.", antwortete er und fächelte sich mit seiner Hand Luft zu. War kein wunder, dass er schwitzte, bei dieser dicken Jacke.

"Ich hole mir Inspiration.", murmelte ich und starrte auf den Tisch vor mir. Meine zweite Cola war nun auch schon wieder leer.

"Aha...", meinte Hoseok darauf nur, "Na ja, eigentlich müsstest du nicht fragen, was ich mache, denn das hast du ja schließlich gesehen."

Er zog ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und ließ es auf und zu schnappen. Die Flamme leuchtete hell im Dämmerlicht des Clubs und ich sah mich ertappt um. Würde man Hobi erwischen bekämen wir beide Ärger. Und darauf hatte ich echt keinen Bock. Außerdem machte mich das ständige auf und zu und das Geklapper des Feuerzeugs nervös.

"Boah, lass das Mal!", fauchte ich, da meine Nerven eh schon zum Reißen gespannt waren, weiß der Himmel wieso.

Mein Gegenüber zog nur die Augenbrauen hoch und ließ, meinem Blick standhaltend, den kleinen Behälter wieder in seine Tasche gleiten.

"Warum hast du das überhaupt? Rauchst du?", fragte ich neugierig, um die Situation ein wenig zu entschärfen. War ja ziemlich nett von ihm, hierher zu mir in diese dunkle Ecke zu kommen, um mir Gesellschaft zu leisten.

"Nein, ich nicht. Aber meine Mutter.", antwortete er und zuckte die Schultern. Dann seufzte er:

"Ich sag ihr schon gefühlt seit Ewigkeiten, sie solle damit aufhören, aber anscheinend ist es wirklich verdammt schwer, davon wegzukommen. Oder sie versucht es nicht stark genug. jedenfalls habe ich über die Jahre die Angewohnheit bekommen, mit ihrem Feuerzeug rumzuspielen. Dann liegt es mal auf dem Esstisch und ich nehm es mir. Wenn dann meine Schwester kommt, lass ich es immer schnell in meiner Tasche verschwinden. Da bleibt es dann auch.", er lacht, "Wahrscheinlich fragen sich meine Eltern schon, wohin alle unsere Feuerzeuge verschwinden."

Ich war erstaunt. So viel Information hatte ich nicht erwartet.

Aber mein Gesprächspartner war Hoseok und nicht mein Spiegel, denn der hätte nur sowas wie "Hast dich nicht zu interessieren" oder "Nein" geantwortet.

"Du hast eine Schwester?", fragte ich also, da mir auffiel, wie wenig ich eigentlich über ihn wusste.

"Ju.", antwortete er und ein Lächeln breitete sich wieder in seinem Gesicht aus. Es schien, als würde er dauergrinsen, "Eine ältere. Manchmal ist es echt schwer mit ihr, aber meistens ist sie eigentlich ganz cool drauf. Letztes Jahr hat sie ihren Abschluss gemacht und jetzt will sie anfangen zu studieren. Mode und so. Sie will in die Fußstapfen meiner Mutter treten, schon seit sie ein kleines Kind war."

"Und deine Mutter ist...?"

"Modedesignerin und -händlerin.", sagte er und man konnte den Stolz aus seiner Stimme hören, "Bei uns ist sie gar nicht so bekannt. Aber in China, Russland und sogar Frankreich ist ihre aktuelle Kollektion voll der Renner!"

"Wow.", murmelte ich und kam mir klein vor, wenn man bedachte, was für Jobs meine Eltern ausübten.

Putzfrau und Kassierer, wobei meinem Vater der Rauswurf drohte, da er sich mit seinem Chef angelegt hatte und meiner Mutter ein Krankenhausbesuch, da sie ständig Rückenschmerzen hatte. Problem war, dass wir den wahrscheinlich nicht finanzieren konnten.

Before That DayWhere stories live. Discover now