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Hoseok PoV:

"Okay, was wollen wir denn üben?", fragte ich Yoongi und hockte mich auf die Bar.

Der Freund meines Vaters war Besitzer von diesem Pub, weshalb er uns einen Proberaum beschaffen konnte, in dem Yoongi und ich für die Battles üben konnten.

Der andere stand ein bisschen verloren im Raum rum und zuckte mit denn Schultern. Anscheinend hatte er keine Ahnung. Oder keinen Bock.

"Kannst du Freestylen?", fragte ich weiter und sah ihn aufmerksam an.

Abermals ein Zucken der Schultern.

Ich seufzte und sprang von der Theke. Dann lief ich dahinter und kramte ein bisschen in einem Schrank unter dem Tresen rum, auf der Suche nach einem Mikro, welches ich dann auch fand und Yoongi  in die Hand drückte.

Dann setzte ich mich wieder hin und sagte:

"So, Thema ist die Kindheit. Ich mach dir nen Beat und du rappst einfach, was dir in den Sinn kommt, okay?"

"Gut...", murmelte der andere und hob das Mikrofon an.

Ich grinste und begann ein bisschen zu Beatboxen. Ich konnte es nicht sonderlich gut, ich hatte nur mal eine Zeit gehabt, in der ich es unbedingt lernen wollte, weshalb ich mit ein YouTube-Tutorial nach dem anderen reinzog und alle möglichen Bücher dazu auslieh.

Jetzt konnte ich ein paar Grundbeats und andere Elemente, doch zufriedenstellend war es meiner Meinung nach nicht wirklich.

Yoongi wippte ein bisschen mit dem Kopf, doch wirklich raus kam nichts.

"Was ist denn?", fragte ich leicht entnervt und stoppte.

"Ich kann das nicht.", antwortete er schlicht und blickte zu mir auf, "Wollen wir nicht erst einmal üben, zusammen was zu machen? Ich könnte etwas rappen, was man aufführen kann und du tanzt dazu?"

Ich stimmte zu, da das sonst überhaupt nichts werden würde und Yoongi fragte, ob hier irgendwo eine Art Mischpult wäre, worauf ich auf eine Seitentür zeigte, durch die er dann lief.

Kurz darauf hörte ich eine kurze Melodie und einen Rhythmus, der durch die Lautsprecher kam. Dann kam auch schon Yoongi zurück, der sich in die Mitte des Raumes stellte und das Mikrofon fest in die Hand nahm.

Er sah wieder unglaublich nervös aus, was ich absolut nicht verstehen konnte, und er war so angespannt, dass es schon schmerzhaft aussah.

Dann schloss er die Augen und begann zu rappen.

Das war dann wohl mein Signal, dass ich auch anfangen sollte, weshalb ich schnell von der Bar runter hüpfte und auch in die Mitte des Raumes lief, da dort mehr Platz war.

Ich tanzte und er rappte.

Und es klappte!

Es war lustig, aber irgendwie klappte es.

Seine Lieder waren nicht so 'leer', dass ich überhaupt keine Gelegenheit zum Tanzen fand und auch nicht so eintönig, dass ich alles wiederholen musste.

Es passte perfekt, und das würde es auch beim Auftritt, das wusste ich.

~~~

"Wie fühlst du dich?", fragte ich am Donnerstag Abend und spähte zu ihm rüber.

"Gut.", antwortete er, doch sah ganz und gar nicht danach aus.

Seine Lippen waren aufeinander gepresst, und der Kiefer angespannt. Seine Augen huschten hin und her und schienen jeden im Raum zu scannen, während seine Knie nervös auf und ab wippten und er an der Naht des Sitzpolsters herumfummelte.

Before That DayWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu