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Yoongi PoV:

Als ich das Restaurant nach einer anstrengenden Schicht verließ, hätte ich fast Jimin übern Haufen gerannt, der vor dem Eingang anscheinend auf mich gewartet hatte.

"Aiiiiii!", fluchte er unterdrückt und sah mich entgeistert an, "Schaust du auch Mal wo du hin läufst?"

"Sorry...", murmelte ich und strich mir übers Gesicht, "Ich bin nur unglaublich müde..."

Sofort würde sein Blick mitfühlend und er legte eine Hand auf meine Schulter und drückte sie.

"Dann bist du wohl zu erschöpft für einen Spaziergang?", fragte er vorsichtg, doch ich schüttelte den Kopf. Ich brauchte dringend frische Luft, außerdem wollte ich Zeit mit Jimin verbringen, um das alles noch besser verarbeiten zu können.

"Echt? Na dann...", meine er und lief dann los, Richtung Namsan.

~~~

"Und? Wie war's bei Tae? Wie geht's ihm?", fragte ich, als wir auf unserem alten Platz saßen und über die nächtliche Stadt blicken, die zu uns hoch glitzerte, als wolle sie sagen 'Das schafft ihr schon, ich bin stolz auf euch.'.

"Ich weiß nicht...", begann Jimin und kratzte sich mit nervöser und nachdenklicher Miene am Bein, "Wir haben kaum geredet. Er hat nur gesagt, das er mich umgebracht hätte, hätte ich mich noch vor ihn geworfen und wäre getroffen worden..."

"Was? Das war alles?", fragte ich ungläubig, doch er schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe.

"Was ist los, Jimin? Sag schon!", forderte ich ihn auf und er schlang die Arme um seine Beine.

"Er... Tae.. Hatte kurz darauf eine Panikattacke. Er lag nur noch im Bett und hat gezittert, hat kaum Luft bekommen. Er hat geschwitzt und so Angst gehabt. Yoongi... Wäre Jin nicht so geistesgegenwärtig gewesen und hätte auf diesen Knopf gedrückt, der die Ärzte rief... Hätte ich zugeschaut, wie er vor Angst umgekommen wäre!", flüsterte er mit wackelnder Stimme und wippte vorsichtig auf und ab, den Blick starr auf die Lichter Seouls gerichtet und sich sichtlich zusammenreißend.

"Hey...", meinte ich tröstend und umarmte ihn, "Du warst geschockt, was ja auch kein Wunder war. Und es ist normal, dass er jetzt Panikattacken bekommt. Ich glaube eh nicht, dass er Hoseok noch normal unter die Augen laufen werden kann, weshalb das jetzt ne Zeit lang so sein wird. Und Jin war ja da. Und das nächste Mal wirst auch du wissen, was zu tun ist. Außerdem kann man an Panikattacken nicht sterben! Und sie gehen nach na Zeit wieder von alleine wieder weg, also mach dir keine Sorgen..."

Ich wurde Richtung Ende immer leiser und wiegte ihn sachte hin und her, während er sich an mich drückte.

"Okay..", murmelte er leise und ich wollt mich schon wieder lösen, als er meinen Arm fest hielt und leicht rosa werdend stotterte: "Können wir nicht so bleiben? Das entspannt mich..."

Leicht verwundert nickte ich langsam und nahm ihn wieder fest in die Arme, was relativ ungewohnt war, und als es mir zu anstrengend wurde, immer da zu sitzen und sein ganzes Gewicht auf mir lasten zu haben, legte ich mich auf den Rücken, Jimin mit mir ziehend, sodass er jetzt eng an mich gekuschelt neben mir lag, den Kopf auf meine Brust gebettet und einen Arm um mich gelegt.

Eine Zeit lang schwiegen wir und blickten nur in die Sterne, die Zeitweise von grauen Wolken verdeckt wurden, welche aber schnell wieder verschwanden, wie flüchtige Geister. Dann fiel mir was ein:

"Hab ich dir schon erzählt, dass ich in letzter zeit auch im Soup Seoul auftrete? Um meine Bühnenkompetenzen aufzubessern?"

"Ne, ich glaub nicht...", antwortete er leise und ich lachte leise, da er so verschlafen klang. Als ob er jetzt fast auf mir weggeknackt wäre!

Before That DayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt