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Taehyung PoV:

Das Lächeln lag immer noch auf meinen Lippen, als ich um sieben Uhr Abends die Garage wider verließ, da Yoongis Schicht im 'Soup Seoul' bald anfing und er noch ein paar Dinge von zu Hause holen wollte. Wahrscheinlich Sticks mit Dateien, denn so, wie ich ihn kannte, würde er sich heute Abend nicht die Chance entgehen lassen, nach der Schicht noch eine kleinen Vorstellung zu geben.

Ich verabschiedete mich vor der Metrostation mit einer Umarmung von ihm und sah ihm dann noch nach, wie er langsam im Schacht verschwand und immer kleiner wurde, die Hände tief in den Taschen vergraben.

Gemächlich drehte ich mich um und spazierte die Straßen entlang, die schon von Laternen und den Scheinwerfern der Autos beleuchtet wurden, da es immer früher dunkel wurde. Wir konnten von Glück reden, dass noch kein Schnee lag, obwohl heute schon der 28. Oktober war. Die Temperaturen gingen immer weiter runter, doch Schnee hatten wir noch keinen.

Ich freute mich darauf, das weiß auf den Wegen wieder zu sehen. Man sehnt sich nach dem Sommer immer danach, doch wenn der zu lange liegen bleibt, hat man auch schnell wieder genug davon. So geht es mir jedenfalls.

Ich war neugierig, ob ich Yoongi dazu bringen konnte, mit mir Schlittenfahren zu gehen. Vielleicht klappt es ja, wenn ich Jimin dafür gewann, denn ich hatte das Gefühl, er wäre aktuell das Mittel, was man brauchte, um Yoons nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.

Und das war lustig.

Es war schön, dass er mir endlich etwas erzählt hat. Es war ein gutes Gefühl, jetzt über einen Großteil Bescheid zu wissen.

Ich vergrub nun auch meine Finger tief in den Taschen meiner noch zu dünnen Regenjacke und lief mit gesengtem Kopf an den ganzen Menschen vorbei, die die Straße bevölkerten, während der Wind durch meine Haare pfiff und sie mir aus der Stirn blies.

Früher hatte ich mich oft gefragt, ob es je eine Tageszeit gab, zu der nicht so viele Leute herumliefen, doch nun wusste ich, dass es sich nicht gelohnt hatte, zu verschiedenen Zeiten raus zu gehen, um zu schaun, ob es eine gab, zu der man auf der Straße Springseil  hüpfen konnte. Es gab nämlich keine. Weshalb ich das Springseilhüpfen schnell wider gelassen hatte, da der Hausflur zu eng gewesen war.

Ich hätte eigentlich echt nicht gedacht, dass Jimin und Yoongi sich so gut verstehen würden, wie sie's offensichtlich tun. Ich hatte immer angenommen, Yoongi wäre zu schweigsam und Jimin hätte einfach andere Interessen, doch anscheinend war dem nicht so.

Ich grinste in meinen Schal hinein, als ich an Yoongis Gesichtsausdruck dachte, wie er von Jimins Besuchen in seinem kleinen Studio berichtet hatte. Ich würde einen Besen essen, wenn da wirklich nicht mehr als nur Freundschaft wäre, schon allein wegen dem Grinsen, welches sich immer auf Jimins Gesicht stahl, wenn er von Yoons erzählte, oder von seinen Songs sprach.

Was er in letzter Zeit wirklich oft tat.

Erstaunlich oft.

Na ja, im Gegensatz zu den letzten Jahren.

Und ich mochte es. Ich mochte den Gedanken, das die zwei glücklich waren, wenn sie in der Nähe des jeweils anderen waren, dass sie einander vertrauten und sich schätzten. Es machte auch mich glücklich.

Obwohl ich nicht angenommen hatte, Jimin wäre schwul.

Er hatte nie etwas in diese Richtung gesagt, auch nicht zu mir. Doch eigentlich hätte ich es mir denken können, da seine letzten Freundin über zwei Jahre zurück liegt und er seit dem nicht einen Hauch an Interesse für Mädchen gezeigt hatte, was auch der Grund gewesen war, warum ich ihn mit diesem Mädchen, Janina, im 'Soup Seoul' verkuppeln wollte.

Before That DayWhere stories live. Discover now