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Yoongi PoV:

Nachdem ich mich gestern von Jimin getrennt hatte, hatte ich ihn nicht nocheinmal gesehen. Wir hatten noch nicht einmal miteinander geschrieben, was echt unüblich war.

Ich hatte zwar das Gefühl, dass nicht alles okay war, doch da er anscheinend entweder nicht darüber reden wollte, oder ich mich irrte und wirklich alles gut war, sprach ich es nicht nocheinmal an.

Ich hatte Tae erzählt, was geschehen war, als ich ihn 'gefühlte Ewigkeiten' hatte warten lassen und er teilte zwar meine Meinung, dass nicht alles gut sein konnte, doch auch er wusste nicht, was ich machen sollte. Er hatte mir aber versprochen, Jimin darauf anzusprechen, wenn dieser ihn heute, also Samstag, besuchen kommt.

Ich hoffte, dass etwas gescheites dabei rauskommen würde, ich hoffte es so sehr.

Denn es machte mir ein komisches Gefühl im Magen wenn ich wusste, dass die Stimmung zwischen uns zweien wegen mir so schlecht war. Ich wollte das doch nicht!

Nachdenklich mit dem Kopf voller Probleme lief ich also durch die dunklen Straßen auf dem Weg zur nächsten Undergroundveranstaltung.

'Mad Decent' hieß sie und ich hatte mich auf der Liste der Künstler eingetragen, weshalb ich noch etwas nervöser war als sonst.

Das Publikum soll dort sehr groß sein und in dem Raum, in dem die Acts dann auf der Bühne stehen soll es eher wie in einem riesen Openairkonzert aussehen.

Freuen tat ich mich natürlich schon sehr, denn wer wünscht es sich nicht, groß mit seinem Hobby auftreten zu können?

Doch ich hatte noch nie vor so einem großen Publikum gespielt und war seeehr nervös.

Ich hatte oft darüber nachgedacht, ob es etwas für mich wäre, ein Idol zu sein, im Rampenlicht zu stehen und mit meiner Musik Geld zu machen.

Ich war zu dem Entschluss gekommen, dass dies absolut nichts für mich war.

Ich meine, wer hatte schon Bock, dem ganzen öffentlichen Druck ausgesetzt zu sein, ständig auf seine Figur achten zu müssen und eine horde kreischender Fans zu haben?

Okay, Fans hätte ich schon gerne. Und Geld mit meiner Musik zu machen wäre auch schön, aber ich wäre sozusagen in dem Konzept des Entertainments gefangen und hätte nicht mehr so viel mitzureden.

Das kann man doch nicht mehr 'Freheit des Künstlers' nennen!

Es fing leicht an zu regenen, die Tropfen hörten sich unter meiner Kapuze dumpf an und machten den Stoff schwerer. Punkt für Punkt waren sie auch langsam auf dem Gehsteig zu sehen, den sie mit einem  lustigen Muster schmückten.

Es war ein entspannendes Geräusch, das Klopfen des Regens. Dennoch seufzte ich erleichtert auf, als ich die leuchtenden Schilder des Clubs sah und mich dann in seine Wärme flüchten konnte.

Die Kapuze abnehmend trat ich tiefer ein und bahnte mir dann einen Weg durch die Menge hin zur Theke, an der ich grinsend stehen blieb. Ich hatte ein bekanntes Gesicht entdeckt.

"Hi, Hongjoong.", begrüßte ich den Jungen Mann, der, ein Glas in seiner Hand, an der Bar saß und kräftig zusammenzuckte, als ich zu ihm sprach.

"Ufff... Erschreck mich doch nicht so!", antwortete der anstelle einer Begrüßung und ich grinste nur noch breiter.

"Hat sich keiner für mich interessiert oder warum hast du dich nicht bei mir gemeldet?", fragte ich ihn geradeheraus und er sah beschämt zu Boden.

"Das ist es nicht. Ich habe schon Zusagen bekommen, es ist nur so, dass ich bis jetzt noch nicht dazu kam, dir zu schreiben, da ich zeimlich beschäftigt war die letzten Tage, entschuldige...", erläuterte er mir seine Lage und ich nickte.

Before That DayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt