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Jimin PoV:

"Gehst du zu dieser Eröffnungsfeier von Hobi?", fragte ich in die so oft zwischen Yoons und mir herrschende Stille und blickte von meinem Handy auf.

Ich hatte schon zugesagt, da ich mir sicher war, dass es fantastisches Essen geben würde. Außerdem hatte ich Lust, mich mal wieder ordentlich in Schale zu werfen und wollte einfach mal wissen, was es denn bei so was immer groß zu feiern gab.

Yoongi runzelte leicht die Stirn und schüttelte, den Blick nicht vom Bildschirm abwendend, schwach den Kopf.

"Was? Warum denn nicht?"

Statt zu antworten hämmerte er wie wild auf die Tastatur ein und knurrte kurz, als etwas nicht so klappte, wie er es wollte. Geduldig wartete ich, bis er die Gerätschaften vor sich fertig terrorisiert hatte und aufblickte.

"Ich wollte mir genau diesen Tag frei nehmen,", sagte er und blinzelte leicht, "um mit meinen Freunden was zu unternehmen."

"Oh...", entkam mir nur, zusammen mit Schuldgefühlen, da ich von Tae wusste, dass auch er zugesagt hatte.

"Aber, da ihr ja anscheinend beschäftigt sein werdet,", fuhr er leise fort, allerdings ohne den geringsten Vorwurf in der Stimme, "werde ich mich weiterhin meinen musikalischen Studien widmen, oder meine heutige Schicht im Restaurant nachholen, da die heute irgend einen speziellen Gast  haben, weshalb ich nicht kommen darf. Ich möchte nicht auf eine 'Ration' Bezahlung verzichten."

"Aber du kannst doch immer noch zusagen und dir mal eine Pause gönnen!", versuchte ich ihn noch irgendwie rumzukriegen, doch er schüttelte nur abermals den Kopf.

"So was ist nichts für mich."

"Sagt der, der in nem Club arbeitet!", konterte ich und seufzte, da ich wusste, dass ich hier gegen eine unumstößliche Wand redete.

Mein Gegenüber grinste nur leicht, schob sich die vorher abgesetzten Kopfhörer wieder über die Ohren und konzentrierte sich erneut auf den Bildschirm.

Ich betrachtete ihn verstohlen und fing an, mir Sorgen zu machen. Er schien heute noch müder und geschaffter zu sein, als sonst. Die Ringe unter seinen Augen waren noch dunkler als zuvor und seine Haut wirkte fahl und schien sich über seine Knochen zu spannen. Er saß leicht gebückt da, von guter Körperhaltung konnte man absolut nicht sprechen. Wenn er so weiter machte, würde er sich spätestens in einem Jahr über unmögliche Rückenschmerzen beklagen.

Ich stand also auf und drückte meine Hand so in sein Kreuz, dass er automatisch erschrocken gerade saß und sich verwirrt zu mir umdrehte.

"Gerade sitzen!", beschwor ich ihn grinsend und ließ meine Hand da, wo sie war, um ihn daran zu hindern, in die vorherige Haltung zurück zu sacken.

Er verdrehte die Augen und es klappte tatsächlich. Er saß viel gerader da.

Eine Weile stand ich einfach hinter ihm und verfolgte neugierig, wie er das Programm bediente, was er für Sachen anklickte und wie er ab und zu mit dem Kopf im Takt nickte. Nach gefühlt einer halben Stunde durchbrach er das Schweigen, indem er mit ein Paar Kopfhörer reichte und sagte:

"Schließe die bitte an das Mirko an. Und dann sing was."

Ziemlich erstaunt nahm ich das Paar in die Hände und lief zum Gestell in der Mitte des kleinen Raumes, wo ich erst einmal den Anschluss suchte.

"Da.", sagte Yoongi, der unbemerkt hinter mich getreten war, und deutete mir seinem Finger auf ein kleines Löchlein an der Unterseite des Mikros.

"Ahh....", flüsterte ich triumphierend, womit ich ihm ein Schmunzeln entlockte,  und steckte den Stecker hinein. Dann setzte ich diese wuchtigen Dinger auf.

Before That DayWhere stories live. Discover now