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Yoongi PoV:

Meine Telefonnummer hatten sie ja schon, da ich sie vorhin einfach dem minthaarigem gegeben hatte. 

"Wenn du mit uns zusammen arbeitest, sag lieber 'Nein', anstatt irgendeinem komischen Typen einfach deine Nummer zu geben, okay?", hatte mir der größere der beiden nochmal einfgeschärft und ich hatte, wie schon so oft an diesem Abend, genickt.

Bald darauf sind die beiden auch schon wieder gegangen, mit dem Versprechen, mich so bald wie möglich zu benachrichtigen und weitere Dinge zu klären.

Nun saß ich bei Amun an der Theke, ein Glas mit Leitungswasser vor mir, das fröhlich zum Beat der Musik herumhüpfte.

"Also.", begann der Barkeeper und sah mich aufmerksam an, "Schieß los."

"Mit was?", wollte ich leise wissen, da sich so langsam die Müdigkeit in mir breit machte.

"Hmmm... Wie wär's zum Beispiel mit dem Lied?", wollte er wissen und ich stöhnte, was ihn zum Grinsen brachte.

"Ich..also... Ach keine  Ahnung!", stieß ich hervor und vergrub mein Gesicht in den Händen.

"Es ist alles so kompliziert.", sagte ich stumpf zwischen meinen Fingern hindurch.

Eine Weile schwieg ich einfach und auch Amun ließ es bleiben- anscheinend wollte er mich nur reden lassen, wenn ich wollte, also tat ich ihm den Gefallen.

"Okay, weißt du, du hast Recht. Ja, ich mag ihn.", murmelte ich und starrte auf die polierte Holzfläche unter meinen Ellenbogen.

"Du.....magst ihn?", stocherte er mit einem hörbaren Grinsen in der Stimme nach und ich stöhnte erneut, leicht verzweifel und entnervt.

"Ja, okay, ich- ich.... Ich glaub, ich liebe ihn...", murmelte ich, am Ende immer leiser werdend und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

Es war komisch, das jetzt so auszusprechen, da ich es bis jetzt noch nicht einmal so offen gedacht  hatte. Aber vermutlich stimmte es.

"Ich- Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich seh ihn jeden Tag und muss mich manchmal zusammenreißen, um mich normal benehmen zu können, und manchmal komm ich mir vor, als würde ich ihn schon mein Leben lang kennen und als könnte mir alles egal sein, wenn er da ist, da ich mich nicht verstellen brauche.", fuhr ich einfach fort. Es tat gut, sich das alles mal von der Seele zu reden.

"Ich weiß, du wirst mir jetzt sagen, dass ich mich irre und es kein Problem sein wird, da er einen genauso großen Crush auf mich hat wie ich auf ihn, aber stell dir mal vor, was ist, wenn du dich irrst? Dann mach ich mich nicht nur zum Affen, nein, ich zerstöre auch unsere Freundschaft! Und das will ich nicht!"

Ich sah langsam auf und blicke Amun fest in die Augen.

"Lieber würde ich mir mit einer Axt ins Bein schlagen, als den Kontakt zu ihm abzubrechen, bloß, weil ich ihm von meinen Gefühlen berichten musste."

Amun erwiederte meinen festen Blick und legte langsam das Handtuch, mit dem er die Gläser abgetrocknet hatte auf die Holzplatte zwischen uns.

"Ich verstehe, was du meinst, aber weißt du, nicht jede unerwiederte Liebe muss im Kontaktabbruch enden. Es kann sein, dass er deine Gefühle nicht erwiedert und, dass es dann so komisch zwischen euch ist, dass das nichts mehr mit normaler Freundschaft werden kann, ja, das stimmt. Aber es kann auch sein, dass du durch seine Abweisung erkennst, dass da nur was kurzfristiges und nichts ernstes war. Dann kannst du dich ganz gut wieder 'entlieben' und die Sache ist geklärt. Aber,", meinte er dann und grinste, "was ich für wahrscheinlicher halte, ist, dass er deine Gefühle erwiedert und ihr glücklich zusammen sein könnt."

"Aber das kannst du nicht garantieren.", murmelte ich.

"Solange ich keine hundertprozentige Versicherung habe, dass es klappt, sag ich nichts."

Amun sah sehr enttäuscht aus, aber ich lenkte vom Thema ab und erzählte ihm von meinen neuen Jobs bei Sehun und jetzt bei Jiyong und Seunghyun.

"Wow.", meinte er dazu, "Du scheinst langsam ja echt Karriere zu machen!"

"Ja, nicht?"

Ich muss sagen, ich war schon ziemlich stolz auf mich, dass ich es jetzt so weit geschafft hatte, aber ich glaube, ich hatte noch einiges zu tun, wenn ich lange bei Jiyong und Seunghyun bleiben wollte.

Es schien wirklich ziemlich anders zu sein als das, was ich bis jetzt gemacht hatte.

Und das machte mich nur noch neugieriger.

"Aber vergiss mir nicht zwischen all der Musik die Schule.", ermahnte mich Amun und ich seufzte.

"Ja Papa.", meinte ich augenverdrehend und er grinste.

"Und deshalb wirst du jetzt deinen Hintern aus diesem Laden schwingen und nach Hause in dein Bettchen zum Schlummern gehen. Es ist schon spät."

Und so wurde ich wie so oft schon aus dem Seoup Soul geschmissen.

~~~

In der Nacht sanken inzwischen schon die Themperaturen unter Null grad, was es mir nicht unbedingt zum Spaß machte, nach Hause zu gehen, da meine Füße des Öfteren einfach über den vereisten Gehweg rutschten.

Da ich nochmal sicher gehen wollte, auch nichts vergessen zu haben, schlug ich den Weg Richtung Garage ein, um da nochmal nach zu schaun.

Die Hände tief in den Taschen vergraben und den Schal bis zur Nase hoch gezogen, streifte ich durch die nächtlichen Straßen Souls, in der Ferne die Lichter der Stadt blinken sehend.

Ich hatte Itaewon schon seit langem verlassen und war nun in einem stillen Nebenviertel angekommen, in dem hauptsächlich Familien lebten, weshalb natürlich keiner mehr um halb vier in der Nacht draußen auf den Straßen war.

Ich war seit langem mal wieder in vollkommmener Stille alleine und merkte, dass ich es vermisst hatte.

Es war auch mal schön, keine Musik zu hören, nur seinen eigenen Atem und die Geräusche der Nacht zu vernehmen.

Ich blieb einfach mal stehen und atmete tiefe Züge der kalten Nachtluft ein und aus, merkte, wie sie kleine Stromstöße durch meinen Körper schickte und mich motivierte.

Sie machte mich glücklich.

Der gesamte Alltag, Tae, der immernoch im Krankenhaus lag, aber bald entlassen werden sollte, Jimin, der mich immer noch total durcheinander brachte, die Musik und meine sinkenden Schulnoten- all das fühlte sich fern an, als wäre ich plötzlich auf einem anderen Stern.

Ein leises Lächeln stahl sich auf meine Lippen und mit langsamen Schritten lief ich immer weiter, die Straße hinunter und um ein paar Ecken, bis ich in der Straße, in der Sehun wohnte, ankam.

Zuerst dachte ich, es wäre irgendein Obdachloser, der es sich vor der Garage gemütlich gemacht hatte, doch als ich näher trat und das Licht der Straßenlaterne auf das Gesicht der Person fiel, die da zusammengekauert an das Tor gelehnt vor der Garage saß, beschleunigte ich meine Schritte, sodass ich schneller bei ihr ankam.

Ich kniete mich neben sie und schüttelte sie an der Schulter, sodass sie verschlafen die Augen öffnete.

"Hey.", flüsterte ich erschrocken, als ich die getrockneten Tränenspuren auf seinem Gesicht ausmachen konnte.

"Jimin. Was ist los?"

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Tjaaaaa....

Ihr könnt mich gerne umbringen...

Ich weiß, es ist ne lange Zeit seit dem das letzte Kapitel raum kam...

Entschuldigt...

Dafür schau ich, dass es jetzt gleich noch ein zweites gibt!

Before That DayOnde histórias criam vida. Descubra agora