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"Wieso hilfst du mir?"

Nicht wissend was ich darauf antworten sollte, schwieg ich. Die Frage war berechtigt. Wieso half ich ihm? Er behandelte mich absolut scheiße, beleidigte mich durchgehen und ich half ihm. Wenn ich so darüber nachdachte, klang das so naiv und dumm. "Ich.. ich weiß es nicht." Er schüttelte den Kopf. "Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Ich zeige dir durchgehenden meine Abneigung zu dir und du kümmerst dich trotzdem um mich. Taehyung, sag mir die Wahrheit." Ich seufzte.

"Jungkook, ich helfe dir, weil ich sehe wie kaputt du bist. Du bist ein gebrochener Mensch und ich möchte dir helfen. Da ist es mir egal wie du mich behandelst.", erklärte ich.

"Und weißt du wieso?" Er schüttelte den Kopf.

"Weil du mir wichtig bist."

Seine Augen weiteten sich, begann sich unruhig auf der Stelle zu bewegen, kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Immerwieder schüttelte er den Kopf. Was ist plötzlich los mit ihm? "Jungkook?" Er drückte mich weg, wollte wieder flüchten, ich hielt ihn jedoch auf. "Willst du schon wieder abhauen? Wieso läufst du immer vor allem weg?", sanft drückte ich seine Hand, um ihn zu signalisieren, dass er mir vertrauen konnte, dass er sich für nichts schämen brauchte. "Ich laufe vor nichts weg.", gab er bissig von sich. "Tu mir einfach den Gefallen und lass mich in Ruhe.", wieder wollte er sich von mir losreißen.

Jungkook zitterte am ganzen Körper und die Angst spiegelte sich deutlich in seinen Augen wieder. "Was verstehst du nicht darunter, dass du mich in Ruhe lassen sollst?", knirschte er mit den Zähnen.

"Ich verstehe es sehr wohl, aber das ist doch kein dauerhafter Zustand. Ich will dir helfen, Jungkook."

"Ich will deine Hilfe aber nicht!", schrie er, ehe er die Flucht ergriff. Nicht fähig ihm zu folgen, erstarrte ich auf der Stelle. Jungkooks Verhalten konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Was geht nur in seinem Kopf vor, dass er so reagierte? Ich wollte ihm nur meine Hilfe anbieten. Das ist doch kein überzeugender, geschweige denn verständlicher Grund so auszurasten. Zwar werde ich nicht aufgeben, werde ihm weiter helfen, aber verletzt hatte er mich schon. Es tat zugegeben mehr weh, als es sollte. Ich wollte nicht so fühlen. Ich sollte nicht so fühlen.

Nach weiteren scheinbar endlosen Gedanken verließ ich das Bad. Kaum hatte ich es verlassen, rungen laute Schluchzer in mir durch. Natürlich war mir bewusst, von wem diese kamen, schenkte ihnen jedoch keine weitere Aufmerksamkeit. Jungkook brauchte nun Zeit für sich, dies wollte ich ihm geben. So konnte man nämlich auch jemanden helfen.
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𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐓𝐄𝐀𝐂𝐇𝐄𝐑  • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt