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Jungkook schien vollkommen in seiner eigenen Welt zu sein, denn er starrte in die Leere. Seine Schultern hingen schlaff nach vorn, sonst läuft er mit immer erhobenen Kopfes, zeigt sein vorhandenes Selbstbewusstsein. Aber gerade war davon nichts zu erkennen. Er sah traurig und verletzt aus. Was ihm wohl bedrückt? Sollte ich ihn darauf ansprechen? Ich möchte Jungkook das Gefühl geben, dass er mir alles anvertrauen konnte. Er musste nicht auf den starken spielen. Ich möchte auch den gebrochenen Jungkook kennenlernen. Seine Schnittwunden und Narben an seinem Arm sprachen ganz klar für sich. Er war traurig, verletzt und gebrochen. Er sagte, dass Yoongi Hyung nicht immer so nett zu ihm war. Vielleicht denkt er gerade an das schlimme Erlebnis, welches er mit seinem Bruder teilte?

"Kookie..? Alles okay? Du kannst mit mir immer und über alles reden.", tätschelte ich seine Schulter. Er sah zu mir runter und musterte mich mit einem seltsamen Blick. Ich konnte seinen Blick nicht ganz deuten. Es sah aus, als wenn er mit sich selbst kämpfte. Wollte er mit mir reden, konnte es aber nicht?, ging mir durch den Kopf.

"Ist schon okay, Kookie. Ich zwinge dich nicht zum Reden, wenn du Zeit brauchst, gebe ich sie dir." Zwar versetzte mir das einen Stich in mein Herz, denn für mich fühlte es so an, als wenn er mir nicht vertraute, aber ich gehe mehr davon aus, dass er einfach noch nicht bereit zum Reden war. Jungkook musste wirklich eine schlimme Vergangenheit gehabt haben..

Ich hörte den älteren seufzten. "Es tut mir leid, Taehyung. Aber ich bin noch nicht bereit dazu. Ich tue mich schon schwer dich bei deinem Spitznamen zu nennen." Was das nun mit meinem Spitznamen zu tun hatte, verstand ich nicht. Aber okay, ich möchte nichts überstürzen.

Endlich kamen wir am Krankenhaus an und begaben uns sofort ins Behandlungszimmer, da wir etwas spät dran waren. Jungkook stand dicht neben mir, hatte seine Hand auf meinem Handrücken ruhen, diesen er sanft streichelte. Er war so ein liebevoller Mensch. Es war nicht vorstellbar, was für eine kaputte Person sich hinter dieser Fassade befand. Vor einigen Monaten dachte ich auch, dass er das größte Arschloch aller Zeiten war und Spaß hatte, mir das Leben zur Hölle zu machen. Aber dem war nicht so. Er wollte mich warnen. Er wollte mir auf seine Art verdeutlichen, dass ich mein Verhalten überdenken sollte, bevor schlimmeres geschehen konnte. Mittlerweile war ich ihm dafür echt dankbar.

Der Arzt erledigte seine Arbeit, zeigte uns an dem Bildschirm unser kleines Baby und erklärte einiges Wichtiges, was wir wissen sollten. Ich schielte zu Jungkook, der ganz glasige Augen bekam. Muss er sich wirklich die Tränen unterdrücken? Geht ihm das so nahe? Ich begann zu Lächeln. Kookie freute sich scheinbar wirklich auf das Kind.

"Ich könnte euch sogar schon das Geschlecht verraten. Wollt ihr es wissen?"

𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐓𝐄𝐀𝐂𝐇𝐄𝐑  • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now