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Ich tapste zu Jungkooks Kleiderschrank, schmiss auf den Weg dort hin mein eigenes Oberteil auf den Boden, um einem Hoodie aus seinem Schrank zu klauen, sowie eine Jogginghose. Ich hatte mir für heute eine Befreiung geholt, denn ich hatte heute einen Termin zur Kontrolle von dem Baby. Natürlich dauert diese Untersuchung keinen ganzen Tag, aber ich wollte heute einfach nicht zur Schule. Mir ging es zugegeben nicht so gut. Mein Bauch schmerzte etwas, war ebenfalls von der altbekannten Übelkeit betroffen.

Ich zog die Kleidung über, betrachtete mich dabei in dem großen Spiegel, welcher an dem Schrank von Jungkook hin. Mein Blick glitt hinab zu meinem Bauch. Mein Baby war ganz schön gewachsen, brauchte dementsprechend Platz. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, streichelte vorsichtig über die Rundung. Der Gedanke daran, dass es eigentlich Zwillinge werden sollten, ließ meine Stimmung in kürzester Zeit sinken. Ich hatte mein Kind verloren. Ein unschuldiges Baby hatte ihr leben verloren, bevor es überhaupt starten konnte.

"Baby, wieso weinst du denn?" Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen wie Jungkook den Raum betrat und seinen Körper von hinten an meinen drückte, um seine Arme um meinen Oberkörper zu schlingen. Noch weniger hatte ich bemerkt, dass ich zum Weinen angefangen hatte. Schnell strich ich die Tränen weg. "Worüber hast du nachgedacht?", fragte er liebevoll. Eine Gänsehaut zierte meinen Körper als ich seinen heißen Atem an meiner Haut spürte. "I..ich werde eine schlechte Mutter sein, Jungkook..", schluchzte ich, krallte mich in seine Hände. "Ich konnte nicht einmal mein nicht lebendes Baby beschützen.. wie soll ich mich um ein verspieltes Kind kümmern? Ich könnte nur eine Sekunde auf mein Handy schauen und schon würde es auf die Straße springen, nur um von einem Auto erfasst zu werden.. Ich hab so Angst, dass ich dem nicht gewachsen bin.."

"Baby.. Deine Ängste sind nachvollziehbar und du wirst nicht alles richtig machen können, aber ich weiß, dass du Acht auf unser Kind geben wirst. Außerdem bin ich auch noch hier.", hauchte er. Er fuhr mit seiner Hand zu meinem Bauch, streichelte diesen sanft. Wieder musste ich lächeln, einerseits wegen dieser mehr als süßen Geste und andererseits, weil er "unser Kind" sagte. Das bedeutete mir unheimlich viel. Er akzeptierte das Kind, er wollte es selbst und tief in seinem Herzen erkannte ich, dass er es kaum bis zur Geburt abwarten konnte.

"Kommst du? Der Kakao ist fertig, bevor er noch kalt wird.", drückte er einen Kuss auf meinen Nacken ehe ich nickte und mit ihm in die Küche ging. Dort traf ich auf Yoongi, der in sein Handy vertieft war - uns gar nicht wahr nahm. Ich schlürfte genüsslich an meinen Kakao, den Kookie für mich machte. Leider war dieser nur noch leicht warm.

"Musst du heute eigentlich nicht zur Arbeit, Kookie?" Mir viel erst jetzt auf, dass schon lange Schulbeginn war und er noch immer hier war.

"Ich hab mir extra für euch freigenommen. Immerhin wollte ich bei der Untersuchung dabei sein."

𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐓𝐄𝐀𝐂𝐇𝐄𝐑  • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt