Kapitel 16

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Als der Film vorbei war, war es Nachmittag und Vater und Tochter knurrte mächtig der Magen.
„Ganz klare Sache, es muss bestellt werden!", entschied Samu und Suvi nickte zustimmend.
„Sag mal Papa, wie schlau war es, mit dem letzten Teil aus dieser Reihe anzufangen?", fragte Suvi plötzlich. Samu blieb mitten in der Bewegung stehen und drehte sich zu ihr um.
„Du hast Recht... das war nicht so sonderlich schlau...", Suvi kicherte. „Egal... dann gucken wir halt irgendwann als nächstes teil 1. Das passt schon!", sagte Samu und bestellte den beiden Pizza.
Den Rest des Tages verbrachten die beiden Zuhause mit Spielen und Gesangsübungen.
Abends lag Suvi in ihrem Bett und dachte nach. Morgen würden sie und ihr Vater gemeinsam auf der Beerdigung ihrer Mutter singen... und sie wusste noch immer nicht, welchen Song.
Sie war kurz vor dem Einschlafen, als Samu noch einmal herein kam.
„Suvi, mir ist gerade eingefallen, dass wir noch immer nichts wissen, was wir singen...", sagte er.
Suvi sah ihn verschlafen an und meinte dann: „Tears in Heaven.", dann legte sie ihren Kopf auf das Kissen und schlief ein.
Samu saß auf dem Sofa und dachte nach.
Eigentlich war es gar keine schlechte Idee ‚Tears in Heaven' zu spielen... und damit war es entschieden. Er fand die Idee gut, Suvi hatte sie vorgeschlagen und wenn sie das tat, dann würde sie es mit Sicherheit auch spielen können.

Am nächsten Morgen wachte Suvi noch vor sechs auf. Sie rappelte sich aus dem Bett und zog sich eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Dann ging nach unten. Sie erinnerte sich daran, ihrem Vater gesagt zu haben, dass sie ‚Tears in Heaven' spielen wollte. Sie griff nach ihrer Gitarre und fing an zu spielen. Dabei summte sie die Melodie.
„Weißt du, wie früh es ist?", mit diesen Worten kam ein sehr verschlafen aussehender Samu ins Wohnzimmer.
„Ja, weiß ich.", sagte Suvi und spielte unbeirrt weiter.
„Gut. Dann kann ich mich ja wieder schlafen legen.", sagte Samu, drehte sich um und ging wieder ins Schlafzimmer. Suvi lächelte etwas, spielte aber trotzdem weiter.
Pünktlich um 10 klingelte es. Suvi ging zur Türe und öffnete.
„Hallo Suvi, schön dich zu sehen.", lächelte Laiska.
„Hallo Laiska. Es freut mich auch, dich zu sehen. Ich wecke kurz Papa. Der schläft noch.", sagte Suvi und lies die Stylistin herein. Dann ging sie ins Schlafzimmer und rüttelte an Samus Schulter. „Papa, Laiska ist hier. Du musst aufstehen."
Samu öffnete die Augen ein bisschen, murmelte etwas Unverständliches und stand langsam auf.
„Ich mache mal Kaffee.", grinste Suvi und ging in die Küche um Kaffee zu kochen. „Laiska, möchtest du auch einen Kaffee?", fragte sie.
„Ja gerne.", kam die Antwort zurück und Suvi nickte.
Gerade als sie fertig mit dem Kaffee war, kam ein sehr verschlafener Samu in die Küche und griff nach der falschen Tasse.
„Paps, das ist dein Kaffee.", sagte Suvi und nahm ihrem Vater die pinke Tasse ab und ersetzte sie durch eine Sunrise Avenue Tasse.
„So ist er immer wenn er verschlafen ist.", erklärte sie der etwas verwundert dreinblickenden Stylistin. „Gib ihm noch zwei Minuten."
Zwei Minuten später war Samu tatsächlich schon wieder ansprechbar. Laiska holte aus ihrem Auto zwei Kleiderbügel mit je einem Outfit.
„Samu, bei dir weiß ich wie es wird. Geh dich einfach bitte umziehen.", sagte Laiska, drückte Samu den Bügel mit dem schwarzen Anzug in die Hand und schob ihn in Richtung Schlafzimmer. „Komm einmal kurz bitte her.", forderte sie dann Suvi auf. Suvi ging zu ihr und bekam dann ein schwarzes Kleid in die Hand. „Zieh es am besten auch einmal an. Wir sehen dann ob es dir passt."
Suvi nickte und ging auf ihr Zimmer. Von unten vernahm sie nach einer kurzen Zeit ein: „Och Samu!", und danach ein: „Es ist früh morgens! Da bin ich noch nicht in der Lage mir eine Krawatte zu binden!"
Suvi grinste. Dann sah sie sich das Kleid genau an. Es war schwarz und hatte mehrere Lagen. Unten war es mit silbernen Paletten verziert die nach oben hin immer weniger wurden. Sie zog es an und war erstaunt wie gut es ihr gefiel. Das Kleid reichte bis zum Boden und es war wärmer als es aussah. Die Ärmel reichten bis über ihre Handgelenke und endeten in einem Dreieck welches noch auf dem Handrücken lag.
Sie öffnete die Türe und ging nach unten. Dort stand Samu in einem schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte und wartete. Als Suvi die Treppe herunter kam staunte er.
„Du bist... wunderschön.", sagte er und sah sie genau an. Ihre blonden Haare fielen auf das schwarze Kleid und ihre blauen Augen stachen hervor.
„Danke...", sagte sie leise und sah zu Laiska.
„Ich kann deinem Vater nur zustimmen. Das Kleid sitzt perfekt und steht dir noch dazu ausgesprochen gut. Ich denke, ihr könnt so gehen. Oder was meint ihr dazu?"
Samu und Suvi sahen sich an und lächelten beide etwas.
„Wir können so gehen. Danke Laiska.", sagte Samu und umarmte die junge Dame die etwas rot wurde.
„Kein Problem. Ich gehe dann mal wieder.", kurz bevor sie das Haus verließ sagte sie noch: „Übrigens, mein herzliches Beileid.", dann ging sie und lies die beiden alleine.
„Papa, Riku und Co kommen doch. Oder?", fragte Suvi nach einer Weile des Schweigens.
„Ja. Ich muss aufpassen, dass keiner anfängt zu starren...", überlegte er und ballte die Fäuste.
„Ach komm. Wer sollte schon starren?", fragte Suvi und sah ihren Vater skeptisch an.
„Suvi, ob du das nun willst oder nicht, aber du siehst wunderschön aus. Und wenn du älter und nicht meine Tochter wärst, dann würde ich vermutlich auch starren.", sagte Samu und Suvi wurde rot. „Und das meine ich vollkommen ernst. Aber nun komm. Wir müssen los.", sagte er und nahm seine Tochter ein letztes Mal in den Arm, ehe die beiden mit ihren Gitarren zum Auto gingen und los fuhren. 

SEINE Tochter (Samu Haber)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt