Kapitel 25

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Sometimes our hearts ge...!"
Suvis Handy donnerte ihr den Refrain von ‚You can never be ready' entgegen und weckte sie auf. Im Halbschlaf griff sie nach ihrem Handy und machte ihren Wecker aus. Gestern Abend hatte sie ihn noch gestellt damit sie heute aus dem Bett kam, um zur Schule gehen zu können. Was sie allerdings nicht bedacht hatte, war die Lautstärke. Sie legte ihr Handy wieder zur Seite und wollte weiter schlafen, da fiel es ihr auch wieder ein.
Mühsam rappelte sie sich auf und tapste zu ihrem Vater im Schlafzimmer. Sie öffnete die Türe und nuschelte: „Papa, aufstehen!" dann ging sie zum Fenster und machte die Rollladen hoch. Dann riss sie das Fenster auf und ließ die kalte Luft in das Zimmer strömen.
„Du bist unfair.", murmelte Samu und zog die Decke über den Kopf. Suvi lachte und zog ihrem Vater die Decke weg. „Mach das Fenster zu oder gib mir meine Decke wieder.", sagte Samu und hob seine Hand.
„Steh auf und mach das Fenster selber wieder zu.", grinste Suvi.
„Ist ja gut...", grummelte Samu und richtete sich auf. Dann gähnte er herzhaft und stand auf. Im Halbschlaf torkelte er zum Fenster und machte es wieder zu.
„Ha!", rief er dann und sprang zurück auf sein Bett.
„Och Papa!", sagte Suvi als ihr plötzlich eine Idee kam. Sie grinste gefährlich und warf sich dann mit voller Wucht auf das Bett. Samu zuckte erschrocken zusammen.
„Himmel Suvi! Erschrick mich doch nicht so!", rief er und Suvi kicherte.
„Bist du jetzt wach?", fragte sie und Samu sah sie finster an.
„Ja...", gestand er und stand wieder auf. „Lass uns Frühstücken gehen.", sagte er und verließ das Zimmer. Suvi grinste über ihren Sieg und folgte ihm dann aus dem Zimmer.
Wenig später standen sie am Auto und kratzten den Schnee und das Eis davon herunter. Suvi hatte ausnahmsweise mal nicht ausschließlich schwarze Sachen an. Tatsächlich trug sie schwarze Schuhe, eine graue Hose und einen weißen Sunrise Avenue Pulli mit dem roten Logo drauf. Sie war selber etwas erstaunt gewesen, als sie sich umgezogen hatte, doch es fühlte sich richtig an.
„So, ich glaube wir können!", sagte Samu und öffnete die Türe. „Einsteigen!", rief er und Suvi setzte sich neben ihn. „Wenn jemand fragt, dann mussten wir gestern noch trauern.", sagte Samu und nickte bestimmt. Suvi grinste und sie fuhren los.

In der Schule angekommen, wurden Samu und Suvi seltsam angesehen. Suvi überlegte, woran es liegen könnte. Vielleicht daran, dass sie sonst immer alleine gekommen war? Oder daran, dass sie jetzt eine Woche nicht da gewesen war? Oder doch, weil sie mit ihrem Vater kam? Sie wusste es nicht aber im Endeffekt war es ihr auch egal.
„Wo ist denn dein Klassenraum?", fragte Samu und Suvi führte ihn quer durch die Schule bis zu ihrem Klassenraum hin. „Kuschelig warm habt ihr es hier!", stellte Samu verwundert fest als sie den Raum betraten. Suvi nickte. Sie zog sich ihre Jacke aus und hängte sie über den Stuhl.
„Paps, holst du mich nach der Schule ab? Oder soll ich mit dem Bus fahren?", fragte Suvi und Samu überlegte.
„Ich komme dich holen. Vielleicht kommt Riku mit, aber das stört dich doch nicht. Oder?"
Suvi schüttelte den Kopf. „Tut es nicht. Dann bis nachher.", sagte sie und nahm ihren Vater noch einmal in den Arm ehe er verschwand.
Suvi setzte sich auf ihren Stuhl, legte die Hände auf den Tisch und legte ihren Kopf darauf. Dann wartete auf ihren Lehrer. Plötzlich haute jemand auf ihren Tisch. Suvi richtete sich auf und sah direkt in das Gesicht von Viivi.
„Guten Morgen Viivi. Wie geht es dir? Hast du nicht auch Unterricht?"
Das Mädchen aus ihrer Parallelklasse sah finster drein. „Wie kannst du hier sein? Du müsstest doch heulend zuhause sitzen.", fragte sie und Suvi sah sie erstaunt an.
„Warum das denn?", fragte sie verwundert.
„Äh, deine Mutter ist gestorben, alle hassen dich und glauben du hättest mit einem Lehrer geschlafen.", erklärte Viivi und stemmte die Hände in die Seiten.
„Erstens, ja meine Mutter ist gestorben. Und? Soll ich deswegen zur Heulsuse werden? Zweitens, hassen mich nicht alle. Es gibt da drei sehr nette Zweitklässer, mit denen ich mich sehr gut verstehe. Und meinen Vater mit seiner Band. Im Gegensatz zu deinem Vater, hat meiner einen Freundeskreis mit vielen sehr netten und bekannten Leuten. Und drittens, warum sollte ich es beachten, dass die Leute eine von dir erfundene Geschichte glauben?"
Suvi war aufgestanden und überragte Viivi nun wieder um ein gutes Stück.
„Ich empfehle dir, mich in Frieden zu lassen. Mir geht es hervorragend und ich kann all deine Scheiße wegstecken. Die Frage ist also, kannst du es wegstecken, wenn ich anfange meine wunderbaren kleinen Tricks auszupacken. Ich bin fest davon überzeugt, eine gebrochene Nase tut deinem Durchschnittsgesicht sehr gut.", fuhr Suvi fort und ließ die Gelenke in ihren Händen knacken. Viivi war auf einmal sehr blass geworden und wirkte nicht mehr so selbstsicher.
„Du kleines Miststück!", murmelte sie und wollte sich umdrehen, um zu gehen. Doch Suvi griff nach ihrem Handgelenk. Sie zog Viivi zu sich und stellte sie ganz nah an sich heran.
„Wenn ich bitten darf, dann großes Miststück.", sagte sie und lies Viivi wieder los. Die funkelte Suvi an welche sich das Lachen kaum verkneifen konnte.
„Wir hören noch voneinander!", sagte Viivi und verließ vor Wut kochend den Klassenraum.
„Bitte, ich freue mich darauf!", rief Suvi ihr hinterher und setzte sich gut gelaunt wieder auf ihren Platz. Sie fing an zu summen und wippte im Tackt mit dem Fuß. Ihre Mitschüler sahen sie verwundert an und tuschelten. Doch Suvi störte das alles herzlich wenig.

Die ersten drei Stunden waren schon vergangen und Suvi stand mit ihren kleinen Freunden auf dem Schulhof.
„Seid ihr bereit, für den ersten mini-Übungskampf?", fragte Suvi und klatschte in die Hände. Die Augen der kleinen leuchteten und wie wild nickten sie. „Okay, also Antti gegen Mervi. Kurz die Regeln: Wir tun uns nicht absichtlich weh und wenn ich sage Schluss, dann hört ihr auf. Egal was ihr gerade macht. Nur wenn man gerade springt geht es nicht. Der Kampf beginnt erst, wenn beide bereit sind. Klar soweit?", erklärte Suvi und sah die drei Kinder erwartungsvoll an. Diese nickten. „Hervorragend. Dann ab auf die Positionen. Wer drei Mal länger als fünf Sekunden auf dem Boden lag, hat verloren. Okay?", fragte sie und Antti und Mervi gingen in Kampfstellung. „Lumi, du musst mir helfen die Sekunden zu zählen.", das Mädchen nickte. „Gut, alle bereit?", die beiden nickten. „Dann los!" sagte Suvi und der kleine Kampf begann. 

SEINE Tochter (Samu Haber)Where stories live. Discover now