Kapitel 59

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„Gut, dass ihr wieder da seid!", rief Osmo als Suvi und Samu wieder am Tisch ankamen.
„Warum das denn?", fragte Suvi neugierig.
„Weil wir Besuch bekommen haben...", grinste Sami.
„Oh, wer denn?", rief Suvi aufgeregt. Sie wollte nicht, dass die Anderen erfuhren, wie viel Angst sie eigentlich hatte.
„Dann kommt mal raus!", rief Riku und aus einer kleinen Versteckten Ecke kamen die Jungs der Schulband.
Suvi war nicht nur das einzige Mädchen in der Band, sondern auch die jüngste. Phil war fünfzehn, Aare sechzehn und Nick und Markku beide siebzehn. Nächstes Jahr würden Nick und Markku von der Schule gehen, aber man hatte sich schon darauf geeinigt, dass sie trotzdem eine Band bleiben würden.
Erfreut quietschte Suvi auf und rannte zu ihren Bandmitgliedern. Nick blieb und Suvi sprang in seine offenen Arme.
„Es ist so schön, dass ihr da seid!", freute sie sich nachdem Nick sie wieder runter gelassen hatte. Sie umarmte auch die Anderen und dann setzten sich alle an den Tisch. Samu bestellte für alle Getränke und der Abend wurde sehr lustig.
Spät in der Nacht fragte Suvi: „Sag mal Jungs, wo schlaft ihr eigentlich?"
Riku, der wenn er müde war ziemlich schwer von Begriff wurde, sagte: „Na im Bus.", und zuckte mit den Schultern.
„Du Depp, sie meint ihre Jungs.", sagte Osmo und boxte Riku freundschaftlich. Suvi kicherte und sah dann zu ihren Freunden.
„In einem Hotel ganz in der Nähe der Konzerthalle...", gab Aare zur Antwort.
„Oh supi! Seid ihr dann Morgen bei dem Konzert dabei?", freute sie sich.
„Nein... und du auch nicht.", sagte Phil und grinste verschmitzt.
Samu und Suvi sahen sich verwundert an und Suvi fragte: „Bin ich nicht?"
Markku lachte und nickte. „Du bist morgen bei uns bei der Probe!", erklärte er und Suvi fiel es wieder ein.
„Ach richtig! Also hat Phil geplappert?", fragte sie und sah den Keyboarder an.
„Sie haben mich gefoltert und mir gedroht! Sie meinten, ich würde keine von Markkus Kuchen mehr abbekommen!", rief er entschuldigend und Suvi kicherte. Die Kuchen von Markku waren aber auch wirklich unglaublich gut.
„Na dann, kann ich jetzt ja laut sagen, dass wir die Vorband bei dem Konzert in Helsinki sein werden!"
Suvi grinste.
Sie fühlte sich in der Gruppe ihrer Jungs sehr wohl und dass ihr Vater mit seinen Jungs auch da war, setzte dem Ganzen die Krone auf den Kopf.
So könnte es für immer bleiben!, dachte sie und sandte ein Stoßgebet an Gott, in dem sie dafür betete, dass dieses Konzert ohne Komplikationen von statten gehen würde.

Am nächsten Morgen war Suvi schon um sechs Uhr wach, und konnte es daher nicht verantworten, ihren Vater oder seine Freunde zu wecken. Sie nahm sich einen Zettel und schrieb darauf:
Bin ein bisschen Joggen. Macht euch keine Sorgen. Alles ist gut.
Dann zog sie sich eine Jogginghose und ein T-Shirt an und stieg aus dem Bus. Sie sah sich um und lief los. Sie kannte sich hier in dieser Stadt zwar auch nicht gerade aus, aber dadurch das sie in Finnland war, fühlte sie sich wesentlich sicherer.
Sie joggte ein wenig umher als plötzlich ihr Handy klingelte. Es war ihr Vater.
„Suvi, wo bist du?!", brüllte er ins Handy und Suvi zuckte zusammen.
„Papa entspann dich. Ich bin Joggen. Ich habe das doch auch auf den Zettel geschrieben.", sagte sie ruhig und Samu an der anderen Leitung schnaubte.
„Welcher Zettel?", rief er und Suvi verdrehte die Augen.
„Der auf dem Tisch.", sagte sie und hörte wie Samu zum Tisch ging.
„Boar. Hast du mir einen Schreck eingejagt...", sagte er dann und Suvi schüttelte lächelnd den Kopf.
„Das nächste Mal guckst du erst ob ich eine Nachricht hinterlassen habe, und dann kannst du in Panik verfallen.", grinste sie und machte sich auf den Rückweg.
„Ha Ha. Wirklich witzig... Ja, Entschuldigung, Riku... Ja, Suvi war auf einmal weg.", sagte Samu und Suvi grinste. Offenbar hatte ihr Vater die Jungs mit seinem kleinen Panikanfall geweckt. Sie bog um eine Ecke und konnte den Bus schon sehen.
„Ich bin jetzt da.", sagte sie und legte auf. Sie steuerte direkt auf den Bus zu und sah, wie die Türe aufsprang. Samu sah hinaus und Suvi fing unwillkürlich wieder an zu grinsen. Sonst war ihr Vater doch auch nicht so überbesorgt. Doch dann erinnerte sie sich.
Es lag wahrscheinlich an der Tatsache, dass Charlott/Sophie wieder auf freiem Fuße war...

SEINE Tochter (Samu Haber)Where stories live. Discover now