Kapitel 66

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„Tom?!", rief Suvi entgeistert.
Sie konnte nicht glauben, dass der Manager der Band einfach zu Sophie gehörte. Sie hatte es zwar irgendwie vermutet nachdem er, ohne zu fragen die Polizei verständigen wollte, aber sie hatte gehofft, dass sie sich irrte. Tom war zwar noch nie ihr Freund gewesen, aber sie hätte auch nicht damit gerechnet, dass er ihr Feind wäre.
„Du...", fauchte Tom Samu an. Seine Arme zitterten vor Wut und sein Kopf war rot angelaufen. „Du hast Sophie den Fans überlassen!", schrie er und fuchtelte mit der Pistole herum. „Du hast sie verletzt obwohl du wusstest, dass sie Hals über Kopf in dich verliebt war!", schrie er weiter und Samu rührte sich keinen Millimeter. Zu schockierend waren die Ereignisse der letzten fünfzehn Minuten gewesen. Sein Kopf streikte und er konnte sich kein Stück bewegen. Suvi hingegen, dämmerte langsam was los war.
„Du bist in sie verliebt!", rief sie aus und Tom drehte sich ruckartig zu ihr um.
„Woher willst du das wissen?", fragte er etwas panisch. Offenbar hatte Suvi einen wunden Punkt erwischt.
„Du bist auch der Maulwurf.", sie ging allerdings gar nicht auf die Frage ein. „Du hast sie in Madrid auf das Gelände gelassen. Und du hast auch den Brief abgegeben. Und du hast ihr heute Deckung verschafft!", rief sie.
„Ja und?", fragte Tom ängstlich und richtete die Waffe wieder auf Samu.
„Sophie will sich an mir rächen, und du dich an Papa.", lachte Suvi. Tom fand es allerdings nicht so lustig.
„Ich will mich nicht an ihm rächen! Ich will ihn umbringen!", brüllte er. Erst jetzt reagierte Samu.
„Du willst bitte was?! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Ich will nichts von Sophie und wenn du was von ihr willst dann bitte, tu!", rief Samu und fixierte seinen Manager.
„Du musst aber dafür bestraft werden, dass du sie so verletzt hast!", schrie Tom und legte seinen Finger zitternd auf den Abzug.
„Tom, denk doch bitte einmal nach!", rief Suvi. Sie konnte nicht dabei zusehen, wie Tom ihren Vater erschoss. „Wenn du Papa jetzt erschießt, dann wird Sophie doch sauer auf dich sein.", fuhr sie fort, und Tom ließ die Waffe langsam sinken.
„Sie ist doch verliebt in Samu.", stimmte jetzt auch Nick zu.
„Und wenn du ihn erschießt, ist er tot und sie hat keine Chance mehr bei ihm.", nickte Riku.
Nicht, dass sie auch so eine Chance bei ihm hätte, so wie die sich aufgeführt hat. Und es würde auch gegen das verstoßen, was Papa gesagt hatte. Also, dass seine neue Freundin mit mir klar kommen müsste. Und ich komme ja mit vielen klar, aber ganz bestimmt nicht mit Sophie! Egal!, dachte Suvi.
„Das ist mir egal! Sie liebt ihn nicht, sie schwärmt nur für ihn! Und wer tut das nicht? Samu Haber ist ja ach so hübsch!", rief Tom aufgebracht und Suvi zog die Augenbrauen hoch. Wenn Tom nicht gerade eine Pistole auf ihren Vater halten würde, sähe er selbst gar nicht mal so schlecht aus.
„Bist du etwa eifersüchtig?", fragte Samu verwundert.
„Nein, ich bin verliebt!", rief Tom und schien noch mehr zu toben als vorher. Langsam ging Suvi auf ihn zu. Er war ganz offenbar verzweifelt und sah das als einzigen Ausweg.
„Tom, ich bin mir sicher, wenn sie erst einmal bemerkt hat, was für ein toller Typ du bist, dann verliebt sie sich auch in dich.", sagte sie ruhig. Samu sah sie verwundert an und hob an um etwas zu sagen, doch Suvi schüttelte den Kopf. Samu verstand. Es diente nur als Ablenkung.
„Ach, erzähl keinen Unsinn!", schrie Tom und stieß Suvi weg. Er hob die Waffe wieder und zielte auf Samus Herz als plötzlich die Türe aufsprang und Karl herein stürmte. Im Bruchteil einer Sekunde erfasste er die Situation und riss Samu zur Seite. Dann schubste er den blonden Finnen nach draußen und dieser fiel auf die Knie.
„Waffe runter!", rief Karl mit fester Stimme. Doch Tom dachte nicht dran. Er sah sich um und riss Suvi, die ihm recht nahe stand, zu sich.
„Einen Schritt näher und ich schieße!", sagte er mit zitternder Stimme. Dann schubste er Suvi in eine Ecke des Raumes und richtete seine Pistole wieder auf sie. „Einen Schritt nur...", warnte er noch einmal. In Karls Gesicht konnte man lesen, dass er angestrengt nachdachte.
Suvi aber bekam langsam Panik. Dass Tom Samu nicht erschossen hätte, wusste sie. Aber bei ihr war sie sich nicht so sicher. Plötzlich stand Samu wieder im Raum und fixierte Tom wütend.
„Pistole weg von meiner Tochter!", brüllte er und sprang mit einem Hechtsprung auf Tom zu. Dieser riss erschrocken die Pistole herum und plötzlich knallte ein Schuss. Samu, der noch mitten im Sprung war, konnte nicht mehr abbremsen und flog direkt in Tom rein. Er riss den Manager mit sich zu Boden. Tom robbte unter dem großen Finnen hervor doch dieser blieb bewegungslos liegen.
Die Kugel hatte ihr Ziel getroffen. 

SEINE Tochter (Samu Haber)Where stories live. Discover now