Kapitel 58

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So verging die Tour ganz ohne weitere Zwischenfälle.
Von Köln aus ging es mit einigen Umwegen nach Dänemark, mit dem Flugzeug nach Schweden, mit einem anderen Bus nach Norwegen und über Norwegen zurück nach Finnland. Doch Samu konnte die Tour nicht genießen. Ständig hatte er Angst um Suvi und die Tatsache das er viele schlechte Nachrichten von seinem Anwalt bekam, half natürlich nicht besonders.
Eines Abends saßen die sechs zusammen beim Abendessen in einem finnischen Restaurant, als sein Telefon klingelte. Sofort stand er auf und ging in Richtung eines kleinen Sees davon. Suvi sah ihm besorgt hinterher, sagte aber nichts.
„Hallo Gerald. Gibt es was neues?", fragte er als er außer Hörweite war.
„Ja, Samu. Leider nichts Gutes. Das Gericht lässt Charlott laufen.", sagte der Anwalt und Samu ballte die Fäuste.
„Warum? Haben die Hinweise nicht gereicht, oder was?!", schrie er.
„Charlott hat den Prozess gewonnen... In ihrem Personalausweis steht, dass sie eigentlich Sophie heißt. Und sie leugnet je gesagt zu haben, dass sie Charlott heißt. Daher reicht der Brief nicht als Hinweis.", erklärte der Anwalt und Samu war kurz davor sein Handy zu zerdrücken.
„Und was ist mit Suvis Verletzungen?", fragte er und kam am Wasser an.
„Werden nicht gewertet, weil man das auch hätte fälschen können. Außerdem denken die Richter, du hättest sie geschlagen...", gab Gerald zu.
Jetzt platzte Samu der Kragen. Er warf das Handy frustriert in den See und ließ sich an das Ufer sinken. Er zog sich Schuhe und Socken aus und krempelte die Hose hoch. Dann ließ er die Beine ins kalte Wasser gleiten und stütze sich mit den Armen hinter ihm ab. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Wie hatte Charlott den Prozess nur gewinnen können?
Plötzlich spürte er wie sich jemand neben ihn setzte und ihn umarmte. Suvi war ihm gefolgt, weil sie sich sorgen gemacht hatte. Sie hatte mitbekommen wie er das Handy in den See geworfen hatte und hatte daraus geschlossen, dass etwas mit dem Prozess passiert war. Sie drückte sich an ihren Vater sagte aber nichts.
„Suvi es ist...", versuchte Samu zu erklären, doch seine Stimme brach. Suvi sah nicht auf, sondern drückte ihren Vater nur noch mehr. Samus Augen füllten sich mit Tränen. Er hatte das Gefühl, versagt zu haben.
„Papa, ich weiß nicht was passiert ist. Aber bitte, hör auf zu weinen.", sagte Suvi leise. Samu zog seine Tochter auf seinen Schoß und drückte sie an sich. Suvi legte ihren Kopf auf seine Brust und lauschte seinem ruhigen Herzschlag.
Samu sah auf den See hinaus und ließ still einige Tränen über seine Wange laufen.
Plötzlich vernahm er Schritte und er drehte sich um. Riku war nun auch gekommen, um nach den beiden zu sehen. Als er die beiden eng aneinander gekuschelt am Ufer sitzen sah, verstand er sofort, dass etwas schlimmes passiert sein musste. Er blieb stehen und dachte kurz nach. Dann entschied er sich dafür, wieder zu gehen. Er wollte seinem besten Freund und seiner Patentochter Freiraum geben.
Suvi hatte davon nichts mitbekommen und lag noch immer auf dem Schoß ihres Vaters und drückte sich an ihn. Samu seufzte auf und legte eine Hand auf ihren Rücken.
„Papa, was hat Gerald denn nun gesagt?", fragte Suvi, weil sie das Gefühl hatte, dass es ihrem Vater schon wieder besser ging.
„Charlott hat den Prozess gewonnen...", sagte Samu und Suvi schrak hoch.
„Nein!" rief sie doch Samu nickte. „Nein...", sagte sie leise und lehnte sich wieder an ihren Vater. „Wie soll ich denn wieder ruhig schlafen, wenn ich weiß, dass diese Frau auf freiem Fuße ist?", weinte Suvi in Samus Brust und er streichelte ihr behutsam über den Rücken.
„Ich weiß es nicht, Suvi... ich weiß es nicht...", murmelte er und spürte, wie ihre Tränen sein Shirt durchnässten. „Weine nicht. Wir werden das schon irgendwie schaffen.", sagte er und drückte Suvi einen Kuss auf den Kopf. „Und jetzt sollten wir gehen. Die anderen machen sich bestimmt schon Sorgen. Und meine Füße frieren gleich ab.", sagte er und Suvi stand auf.
„Wir schaffen das.", sagte sie und wartete bis Samu sich wieder Socken und Schuhe angezogen hatte und gemeinsam gingen sie zurück zum Restaurant, wo die Jungs sich tatsächlich schon Sorgen machten.

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Hallo Leute,
Da alle die sich bei mir gemeldet haben gesagt haben, dass die Geschichte weiter gehen soll, kann ich mit hundert prozentiger Sicherheit sagen, dass die Geschichte weiter gehen wird. Wie wir ja gerade lesen konnten, hat sich auch schon das nächste Problem aufgetan... 
Bei mir hat sich allerdings auch ein Problem aufgetan. Und zwar habe ich keine Ahnung wie ich die Band von Suvi nennen könnte... wenn ihr vielleicht Idee habt, könnt ihr mir das gerne in die Kommentare schreiben. 
Bleibt gesund und habt noch einen schönen Tag.
Thi

SEINE Tochter (Samu Haber)Where stories live. Discover now