Kapitel 40

472 24 6
                                    

„Frohes neues Jahr, Suvi.", sagte Samu mit belegter Stimme. Suvi sah ihm ins Gesicht und sah, wie er die Tränen unterdrückte.
„Ich habe dich lieb.", sagte sie noch einmal und kuschelte sich zurück an seine Brust.
„Ich dich auch.", kam es von ihrem Vater zurück und sie spürte, wie er ihr sanft über die Rücken streichelte. So saßen sie da, eng aneinander gekuschelt, auf einem Sofa, welches mitten auf einem gefrorenen See stand.
Irgendwann morgens schoben die beiden das Sofa zurück in die Hütte und machten es sich dort bequem. Sie wollten nicht noch nach Hause fahren und hatten sich darauf geeinigt, dass sie auf dem Sofa übernachten würden. Samu zog die Matratze raus und sie legten sich gemeinsam darauf.
Samu schlief schon tief und fest als Suvi sich zu ihm umdrehte. Er hatte ihr so viel gegeben und auch wenn er gesagt hatte, sie solle sich keine Gedanken darüber machen, plagten sie die Schuldgefühle. Sie nahm sich vor, für seinen Geburtstag etwas ganz Besonderes zu organisieren. Nur was, dass wusste sie noch nicht.

So vergingen die Wochen im neuen Jahr, Samu arbeitete und Suvi kümmerte sich um ihre schulischen Angelegenheiten und ihre Band. Bis es Februar wurde und Suvi sich den Kopf darüber zerbrach, was sie an Samus Geburtstag machen könnte. Als ihr Anfang März noch immer nichts eingefallen war, bekam sie langsam Panik. Unruhig wälzte sie sich eines Abends in ihrem Bett hin und her und dachte angestrengt nach als ihr eine Idee kam. Sie sprang auf und schaltete ihren Laptop an. Dann recherchierte sie einige Dinge und organisierte das ein oder andere. Am nächsten Morgen stand sie extra früh auf und telefonierte ein wenig in der Weltgeschichte umher und buchte einige Dinge ehe sie zu frieden ihren Vater weckte.
Samu war etwas verwundert von einer so gut gelaunten Suvi geweckt zu werden, machte sich dann allerdings auch keine weiteren Gedanken darüber.
Am Abend telefonierte Suvi mit Riku um ihn in ihren Plan einzuweihen und er organisierte noch etwas was Suvi nicht konnte, da sie noch nicht volljährig war.
Endlich war es so weit. Den ganzen März über hatte Suvi organisiert und gearbeitet, um dieses eine Wochenende hinzubekommen. Und jetzt war endlich der Abend vor Samus Geburtstag und Suvi ging nervös noch einmal alles durch. Erst als sie sicher war, dass alles so war, wie es sich gehörte konnte sie beruhigt ins Bett gehen.
Sie schlief schnell ein und wachte früh auf. Eigentlich zu früh, wie sie fand, aber dennoch spät genug um mit dem Frühstück anzufangen. Sie zog sich um und schlich in die Küche. Dort schmiss sie den Ofen an, um die Brötchen zu backen und machte dann Rührei, Speck und Würstchen. Dann deckte sie den Tisch, machte die Kaffeemaschine an und holte aus dem Schrank den Kuchen, welchen sie extra am Abend zuvor gebacken hatte. Sie steckte eine Kerze in die Mitte und zündete sie an. Mit dem Kuchen in der Hand ging sie ins Schlafzimmer und weckte ihren Vater.
„Happy Birthday!", rief sie und als Samu verschlafen seine Augen öffnete, fing sie an zu singen.
Während sie das Geburtstagslied sang, setzte Samu sich auf und nahm ihr den Kuchen ab. Als sie fertig war, nahm er sie in den Arm und bedankte sich.
„Mein Lieblingskuchen!", rief er und Suvi kicherte.
„Habe ich gestern noch gebacken.", grinste sie und Samu lächelte. Dann pustete er die Kerze aus und wünschte sich etwas. Sie trugen den Kuchen wieder in die Küche, wo bereits der gedeckte Tisch mit dem frischen Essen wartete.
„Das hast du alles heute Morgen gemacht?", fragte Samu verwundert während er sich niederließ und Suvi ihm den Kaffee servierte.
„Ja.", lächelte sie und setzte sich ihrem Vater gegenüber.
„Guten Appetit!", sagte sie und Samu haute ordentlich rein. Suvi grinste weil das Essen ihrem Vater augenscheinlich sehr gut schmeckte. Satt und zufrieden sah Samu sie an.
„Das war lecker. Danke.", lächelte er und Suvi stand auf um abzuräumen.
„Jetzt musst du dich anziehen.", sagte sie und schob Samu ins Schlafzimmer. Verwundet zog er sich um, während Suvi die Küche aufräumte und das Geschirr in die Spülmaschine stellte.
„Fertig!", sagte er und kam in die Küche. „Und jetzt?", neugierig setzte er sich an den Tisch.
„Jetzt hoffen wir, dass wir den Bus noch nicht verpasst haben!", sagte Suvi und hob den großen Korb von der Arbeitsplatte.
„Was hast du damit vor?", fragte Samu.
„Das siehst du noch früh genug!", grinste Suvi und schob ihn vor sich in den Flur.
„Komm, wir müssen uns beeilen. Sonst verpassen wir wirklich den Bus!", lachte sie und Samu zuckte mit den Schultern.

Sie gingen zusammen zur Bushaltestelle und hatten Glück: der Bus war noch nicht da. Samu nahm Suvi den Korb ab und gemeinsam warteten sie.
„Wo fahren wir denn hin?", fragte Samu nun schon zum vierten Mal.
„Papa, du benimmst dich wie ein kleines Kind! Ich habe dir gesagt, dass es eine Überraschung wird und... oh guck, der Bus kommt.", sagte Suvi und sie stiegen in den Bus ein.
Die Fahrt verlief schweigend weil Samu versuchte herauszufinden, wo sie hinfuhren.
Plötzlich sagte Suvi: „Komm Papa, wir müssen gleich raus."
 Verwundert hob Samu den Korb an und sie stiegen aus dem Bus aus.
„Sind wir... hast du... gehen wir...?", stotterte Samu als er realisierte wohin Suvi ihn führte.
„Ja. Wir gehen Eishockey gucken.", grinste Suvi zurück.

SEINE Tochter (Samu Haber)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora