Kapitel 31

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Suvi und Samu saßen, beziehungsweise lagen, auf dem Sofa und warteten. Suvi hoffte, dass der Arzt bald kommen würde. Ihr Vater hustete und hustete und auch der Hustensaft, den sie ihm vorhin gegeben hatte, hatte nichts gebracht. Sie stand auf und ging in die Küche. Sie hatte vor ihren Telefonaten Teewasser aufgesetzt und so machte sie Samu einen Tee.
„Papa, stört es dich, wenn ich ein bisschen spiele?", fragte sie vorsichtig und sah zu dem Klavier, welches seit Jahren in der Ecke stand und verstaubte.
„Nein, mach nur.", sagte Samu doch seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Suvi stellte seinen Tee auf den Tisch und wandte sich dem Klavier zu. Sie setzte sich auf den Hocker und klappte den Deckel auf. Dann schloss sie die Augen. Wie von selbst flogen ihre Finger über die Tasten des Klaviers. Sie spielte den Song, den sie vermutlich auch singen würde. ‚Bad Day' von Daniel Powter.
Als sie fertig mit dem Song war, stand sie wieder auf und klappte den Deckel zu. Hinter ihr, auf dem Sofa, lag Samu mit seinem Tee in der Hand und hatte die Augen geschlossen.
„War das... okay?", fragte Suvi nervös und ging zum Sofa.
„Nein, es war nicht okay. Es war wunderschön. Okay ist zu wenig. Gewöhn dir ab deinen Gesang mit „okay" zu bezeichnen.", sagte er heiser und Suvi wurde etwas rot.
„Ach Paps...", murmelte sie und Samu stellte seinen Tee weg. Dann ließ sie sich neben ihm auf das Sofa fallen. „Ich sollte morgen nicht an dem Casting teilnehmen.", sagte sie und Samu fuhr wie von der Tarantel gestochen auf.
„Was?!", rief er und musste husten.
„Papa, leg dich wieder hin!", sagte Suvi und drückte ihren Vater wieder zurück auf das Kopfkissen.
„Du machst da morgen mit!", meinte er und sah sie streng an.
„Aber wer kümmert sich dann darum, dass du im Bett bleibst?", fragte Suvi und sah ihn verzweifelt an. „Ich, also-", fing sie an doch Samu unterbrach sie.
„Das Casting ist in der großen Pause, richtig? Dann kannst du ja einfach einmal kurz hier anrufen, dann kann ich dir Glück wünschen und nach der Schule kommst du einfach wieder her.", er streichelte ihr liebevoll über den Arm und Suvi seufzte.
„Versprichst du mir, dass du morgen im Bett bleibst?", fragte sie und Samu nickte.
„Gut, dann gehe ich hin.", sagte Suvi als es klingelte. Suvi sprang auf und flitzte zur Türe wo sie dem Doktor öffnete.
„Guten Abend Dr. Lepaus. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Aber es ist auch dringend.", wie zur Bestätigung bekam Samu im Wohnzimmer einen Hustanfall.
„Oh ja, das klingt nicht gut.", sagte der Doktor und Suvi führte ihn ins Wohnzimmer. "Guten Abend, Herr Haber.", begrüßte er seinen Patienten. Samu wollte aufstehen doch der Doktor bedeutete ihm, sitzen zu bleiben.
„Guten Abend, Doktor. Danke fürs kommen.", röchelte Samu und Suvi sah ihn mitleidig an.
„Versuchen Sie bitte so wenig wie möglich zu reden, so schonen Sie ihre Stimme.", sagte der Doktor und holte aus seiner Tasche ein Stethoskop. „So und nun bitte einmal tief ein und aus atmen."

Samu war warm.
Er hatte das Gefühl, dass er in der Sauna saß. Doch er wusste, dass sein Fieber gestiegen war. Er schwitzte als würde er Kraftsport betreiben, obwohl er nur auf dem Sofa saß und untersucht wurde.
„Er hat eine schwere Grippe.", sagte der Doktor gerade zu Suvi. Er hatte auch schon versucht es Samu zu erklären, doch dieser konnte sich nicht konzentrieren und schwitzte einfach nur so vor sich hin. „Sie sollten ihm viel zu Trinken geben, sowohl Tee, als auch Wasser, und er sollte viel schlafen. Ich habe Ihnen ja ein Rezept gegeben für ein fieberlinderndes Medikament. Wie viel Sie ihm davon geben müssen, steht ja in der Packungsbeilage.", erklärte er und packte seine Sachen wieder ein. Suvi nickte. Sie hatte dem Doktor versprochen sich um Samu zu kümmern.
„Wenn es in drei bis vier Tagen noch gar nicht besser geworden ist, dann rufen sie mich noch einmal an. In Ordnung?", fragte er.
„Mache ich. Vielen Dank, Doktor. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.", sagte Suvi und der Arzt nickte.
„Gute Besserung, Herr Haber."
Samu nickte dem Arzt dankbar zu und schloss dann seine Augen. Suvi sah ihn mitleidig an und begleitete den Doktor dann zur Tür.
Als sie zurückkam, hatte Samu die Terassentür auf gemacht und lag unter der Decke. Suvi seufzte und schloss die Türe wieder.
„Papa, so wird das nichts mit dem gesund werden.", sagte sie und füllte ihm ein Glas mit kühlem Wasser. „Wenn dir so warm ist, dann trink. Dr. Lepaus sagt, das hilft. Und dann schläfst du ein bisschen während ich Abendessen koche.", sagte sie und stellte das Glas vor ihm ab.
„Na gut...", sagte Samu doch seine Stimmte brach wieder.
„Aber erst gehe ich die den Fiebersaft besorgen.", sagte sie und ging in den Flur.
„Suvi?", hörte sie Samu leise sagen.
„Ja?", fragte sie und stellte sich in den Türrahmen.
„Danke.", sagte er und lächelte schwach.  

SEINE Tochter (Samu Haber)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang