Kapitel 42

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Samu sah seine Tochter erstaunt an.
„Angeln? Wir gehen angeln?", fragte er und klatschte in die Hände. Suvi nickte und öffnete einen Schrank. Samu hatte es für einen normalen Wohnzimmerschrank gehalten, allerdings entpuppte es sich als ein Schrank mit allen Möglichen Angel-Utensilien.
„Uiuiui!", rief Samu und rieb sich die Hände.
„Papa, du benimmst dich wirklich wie ein kleines Kind!", lachte Suvi und Samu zuckte mit den Schultern.
„Vom Alter 44 und vom Herzen 4. Passt doch!", sagte er grinsend und nahm seine Tochter wieder in den Arm. „Das ist ein wundervoller Geburtstag!"
Suvi kuschelte sich an ihn und flüsterte. „Ich hoffe, ich habe alles richtig gemacht."
Samu nickte und ließ sie wieder runter.
„Und jetzt, ANGELN!"

Seit zwei Stunden saßen sie an dem kleinen See im Wald und angelten.
Sie hatten schon zwei Fische gefangen, aber Samu wollte noch die Ruhe genießen. Für Suvi war das in Ordnung da sie wusste, wie gut ihrem Vater eine Pause tat. Und so saßen sie noch ein wenig am See und taten nichts.
Nach einiger Zeit erhob Samu sich dann aber doch und meinte:
„Wenn wir noch heute essen wollen, dann müssen wir langsam einmal anfangen!"
Suvi nickte und sie gingen zurück zur Hütte.
Dort kümmerte Samu sich um den Fisch und Suvi um alles andere. Sie briet die Kartoffeln und den Speck machte Salat und deckte den Tisch. Samu hatte derzeit bereits seinen neuen Ofen nach draußen getragen und den Fisch soweit von Gräten befreit.
„Suvi, kannst du ein Foto machen?", rief er seiner Tochter zu und diese kam sogleich mit ihrem Handy und machte Fotos. Samu nickte und hängte den Fisch in den Ofen. „Und jetzt eine halbe Stunde warten!", grinste er und gemeinsam betraten sie das Haus. Auf Wunsch von Samu spielten sie Karten bis das Essen soweit fertig war. Suvi hatte natürlich auch an ein Kartendeck gedacht und so ging das problemlos.
Als der Fisch dann fertig war, richteten Suvi und Samu die Teller an und setzten sich an den Tisch. Samu machte noch schnell ein Foto und sah dann glücklich zu Suvi.
„Geräucherter Fisch mit Bratkartoffeln und Salat! Ein sehr gelungenes Geburtstagsessen!", lachte er und Suvi und er fingen an zu essen.
Was Samu allerdings nicht wusste war, dass zuhause bereits die nächste Überraschung geplant wurde. Natürlich hatte Suvi auch hier wieder ihre Finger mit im Spiel und daher sah sie ab und zu unauffällig auf ihr Handy und checkte die Nachrichten von Riku und den anderen.
Nach dem Essen wuschen sie gemeinsam ab und Suvi enthüllte eine weitere Überraschung. Man konnte das Dach zurückfahren, und durch ein Glas in den Sternenhimmel blicken. Sie und Samu dunkelten die Hütte ab, und legten sich nebeneinander auf den Teppich. Dann sahen sie in die Sterne.
„Wunderschön.", murmelte Samu ab und zu und Suvi kuschelte sich an ihn. Irgendwann schliefen beide tief und fest.

Am nächsten Morgen wachte Suvi noch immer auf dem Teppich liegend auf. Leise stand sie auf und schlich ins Schlafzimmer. Sie schloss die Türe und wählte die Nummer von Riku.
„Hi Kääpiö!", begrüßte der Gitarrist sie.
„Hatten wir uns nicht auf Taistelija geeinigt?", seufzte Suvi und Riku fing an zu lachen.
„Ja, hatten wir. Aber für mich bist und bleibst du mein kleiner Kääpiö."
„Na dann... Wie sieht es mit der Party aus? Sind alle eingeladen und wissen was zu tun ist?", fragte sie und Riku bejahte die Frage.
„Wir haben auch mit dem Clubbesitzer gesprochen und er sagt, solange du nichts trinkst, kannst du mitkommen.", fügte er hinzu und Suvi atmete erleichtert auf.
„Das ist gut.", plötzlich hörte sie das Murren ihres Vaters aus dem Wohnzimmer und sagte: „Riku, Papa wacht auf, bis später!", dann legte sie auf.

Samu wachte alleine auf dem Teppich liegend auf. Erst wusste er nicht, wo er war, doch dann erinnerte er sich an den wundervollen Geburtstag und setzte sich auf.
„Guten Morgen Papa.", sagte Suvi gut gelaunt und machte die Kaffeemaschine an.
„Gut geschlafen?", fragte sie und Samu kratzte sich am Kopf.
„Wunderbar.", antwortete er dann und Samu stand auf. „Danke für diesen wundervollen Geburtstag, mein Schatz.", sagte er und nahm Suvi fest in den Arm.
„Das habe ich doch gerne gemacht! Es freut mich, dass es dir gefallen hat.", antwortete sie und erwiderte die Umarmung. Suvi ließ ihren Vater wieder los und drückte ihm die Kaffeetasse in die Hand.
„Ich will nicht ungeduldig sein, aber wir haben noch einen Flug zu erwischen.", sagte sie und verschwieg ganz bewusst die Party die Zuhause auf ihn wartete.
Nach dem etwas kleineren Frühstück packten sie dich Sachen zusammen und Suvi versicherte Samu, dass der Ofen geliefert werden würde. Dann gingen sie wieder zu der Stelle, wo der Pilot sie gestern abgesetzt hatte und tatsächlich stand er wieder da. Sie stiegen wieder ein und der Pilot flog sie wieder zurück. Mit dem Bus ging es dann nach hause.
Dort angekommen wollte Samu sich auf das Sofa fallen lassen, doch Suvi hielt ihn zurück.
„Ich habe eine Nachricht von Riku bekommen.", erklärte sie. „Wir treffen uns gleich mit ihm.", log sie ein bisschen und Samu nickte.
„Ich ziehe mir noch schnell was anderes an.", sagte er und verschwand im Schlafzimmer. Suvi zückte sofort ihr Handy und schrieb Riku:

Papa macht sich gerade fertig. Wir fahren gleich los. Er denkt, wir würden uns mit dir treffen.

Als Samu das Wohnzimmer wieder betrat legte sie ihr Handy weg und nickte.
„Ich habe die Adresse bekommen.", meinte sie und gemeinsam gingen sie zum Auto.
„Das ist ja schon irgendwie ziemlich komisch...", meinte Samu als sie auf eine weitere Landstraße bogen.
„Ach, Riku ist auch komisch!", lachte Suvi und er stimmte ihr zu.
„Wir sind da!", rief er als ein Gebäude in Sicht kam. Suvi grinste vor sich hin und Samu merkte es „Was hast du jetzt wieder geplant?", fragte er skeptisch.
Doch Suvi schüttelte den Kopf. „Nichts.", sagte sie doch Samu glaubte ihr nicht. Er hielt vor dem Gebäude wo Riku bereits wartete.
„Herzlichen Glückwunsch nachträglich, Hapa!", begrüßte er seinen Freund.
„Danke Riks. Aber du suchst dir auch immer die seltsamsten Orte aus.", gab Samu zurück und die beiden umarmten sich. Dann betraten sie zu dritt das Gebäude. Suvi staunte nicht schlecht. Riku und die anderen hatten es wirklich gut hinbekommen. Sie gingen in den Partykeller und langsam dämmerte es Samu.
„Wird das etwa eine...?", wollte Samu gerade fragen, da sprangen sämtliche Leute aus ihren Verstecken und riefen ganz laut:
„Überraschung!"  

SEINE Tochter (Samu Haber)Where stories live. Discover now