Kapitel 63

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Etwas mehr als eine Woche später:
Die Tour neigte sich dem Ende zu und das letzte, finale Konzert in Helsinki stand an. Seit drei Tagen waren Samu und Suvi wieder zuhause, probten allerdings fast jede freie Sekunde an der Bühnenshow, dem Duett und allem Drum und Dran. Und heute war es endlich soweit. Das Finale Konzert im Olympiastadion sollte heute stattfinden.

Suvi war schon zwei Stunden vor dem Wecker wach und rödelte durch das Haus.
„Suvi! Ich will schlafen!", beklagte Samu sich als sie fertig Staub gesaugt hatte. „Du kannst doch nicht um 6:30 Staubsaugen!", rief er aus dem Schlafzimmer.
„Kann ich doch.", rief sie zurück und machte den Staubsauger wieder an. Dann ging sie in den Keller und bügelte. Als sie auch damit fertig war, gab es bald nichts mehr zu tun und so entschied Suvi sich, den Abwasch zu machen und dann für ein großes Frühstück zu decken. So machte sie es auch und rief dann Riku an.
„Hallo Riku. Mögen du und Lennja zum Frühstück rüber kommen?", lud sie den Gitarristen ein.
„Oh ja! Großes Frühstück bei den Habers, das klingt gut!", freute dieser sich und legte auf. Suvi grinste und ging ins Schlafzimmer.
„So, genug geschlafen! Es gibt ein großes Frühstück und Riku und Lennja kommen bald.", sagte Suvi und riss das Fenster auf.
„Mpff.", Machte Samu und zog die Decke über den Kopf. Jetzt ragten seine Füße unten hervor. „Maaan, die Decke ist zu klein!", schimpfte er und stand auf. Suvi kicherte und folgte ihm in die Küche.
„Die Decke ist nicht geschrumpft Papa...", sagte Suvi während sie ihm einen Kaffee kochte.
„Ich bin aber auch nicht gewachsen!", gähnte Samu und legte seinen Kopf auf den Tisch.
„So, einmal Kaffee für Papa.", sagte Suvi und stellte die Tasse neben dem Kopf ihres Vaters ab. „Ich muss noch das Rührei machen!", rief sie und holte eine Pfanne aus dem Schrank.
„Sag mal, kann es sein, dass wenn du nervös bist, du anfängst extrem viel zu arbeiten?", fragte Samu nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte.
„Möglich...", sagte Suvi verlegen.
„Du bist schon ein bisschen speziell...", meinte Samu und schüttelte den Kopf. Dann stand er auf und zog sich eine Jogginghose und ein Shirt an.
„Papa, hilfst du mir beim Decken?", rief Suvi und Samu ging zurück in die Küche.
„Wenn nur Riku kommen würde, hätte ich auch kein Problem damit, aber weil Lennja mitkommt, halte ich es für nicht sonderlich angemessen im Schlafanzug zu bleiben.", erklärte Samu als er die skeptischen Blicke seiner Tochter sah.
„Aber in Jogginghose?", lachte sie.
Samu grinste. „Ja."
Dann klingelte es.
„Ich komme schon!", rief er und ging breit grinsend zur Tür.
„Hallo Hapa, lange nicht mehr gesehen!", hörte Suvi Riku sagen. Er war gestern noch bis mitten in die Nacht bei ihnen gewesen und war nur zum Schlafen nach Hause gefahren.
„Hallo Riks!", rief Suvi als der Gitarrist, den Arm um seine Freundin gelegt, ins Wohnzimmer kam.
„Hallo Suvi!", grüßte er seine Patentochter.
„Guten Morgen, Lennja!", rief Suvi und Lennja lächelte schüchtern. „Möchte jemand den Bacon lieber etwas weniger kross?", fragte Suvi und sah fragend zu den Gästen. Alle schüttelten den Kopf. „Gut, dann könnt ihr euch schon einmal setzten.", sagte sie und alle, mit Ausnahme von Suvi, setzten sich an den Tisch.
„Wann hast du denn noch geputzt?", fragte Riku verwundert.
Samu sah grimmig drein. „Ich habe gar nicht geputzt. Das war Suvi. Heute Morgen irgendwann so gegen sechs fängt die hier an zu Staub saugen und zu bügeln!", beklagte er sich.
„Ganz schön fleißig, deine Tochter...", bemerkte Lennja und Samu nickte stolz. Auch wenn er sechs Uhr morgens eine ziemlich unpassende Zeit fand, um zu putzen, war er dennoch sehr stolz auf Suvi, dass sie so fleißig war.
„Wenn man den Teufel nennt, kommt er gerennt.", lachte Riku, da Suvi gerade das Wohnzimmer betreten hatte und die Pfannen auf dem Tisch abstellte.
„Ich und Teufel? Niemals!", lachte sie. „So gastfreundlich wie immer, Papa.", sie schüttelte den Kopf.„Was möchtet ihr denn trinken?"
Samu sah sie wieder gespielt grimmig an. „Ich bin gastfreundlich. Aber ich bin halt auch müde!", rechtfertigte er sich und alle kicherten.
„Schon gut Papa. Hab dich lieb.", sagte sie und umarmte ihren Vater ehe sie in die Küche eilte und schon einmal Gläser holte. „Also, was darf es sein? Wasser, Saft, Kaffee, Tee, Cappuccino?", fragend sah sie ihre Gäste an.
„Orangensaft.", meldete Riku sich und Lennja nickte. Suvi ging zurück in die Küche und holte den Orangensaft. Dann setzte sie sich neben ihren Vater gegenüber von Lennja und nickte.
„Guten Appetit."

Nach dem Frühstück verabschiedeten Riku und Lennja sich und gingen zurück. Samu und Suvi machten den Abwasch und zogen sich dann ebenfalls richtig an.
„Auf einer Skala von 1 bis 10, wie aufgeregt bist du?", fragte Samu als er neben Suvi im Auto saß.
„Ähh, 27.", gab sie zur Antwort und Samu kicherte.
„Das wird schon. Solange keiner das Konzert stürmt...", sagte er und schaltete den Motor an. „Und wer würde schon ein Konzert stürmen?"
Äh, vielleicht irgendein bescheuerter Fan?, dachte Suvi, verkniff sich diesen Kommentar allerdings.

Am Stadion angekommen, wurden Suvi und Samu von ihren Bands begrüßt und gingen sofort in die Umkleiden. Laiska hatte den beiden Outfits zusammen gestellt und schnell waren sie umgezogen.
Suvi war mit ihrem Outfit voll und ganz zufrieden. Sie hatte eine hellblaue Jeans und ein schlichtes weißes Shirt mit dem Logo von Sunrise Avenue. Um die Hüfte hatte sie ein rotes, kariertes Hemd. Zufrieden musterte sie sich im Spiegel als plötzlich die Türe aufging und Samu eintrat.
„Schick.", sagte er und nickte Suvi anerkennend zu.
„Als ob ich da was für könnte.", Lachte Suvi und musterte ihren Vater. Er hatte eine graue Jeans und ein graues T-Shirt an. Über dem T-Shirt trug er eine hellblaue Jeansjacke ohne Ärmel. „Aber du siehst auch nicht schlecht aus.", grinste sie und umarmte ihren Vater.
„Viel Glück gleich.", flüsterte Samu und hob sie hoch.
„Ich habe dich lieb Papa. Aber versprich mir, dass du bei dem Duett nicht weinst. Sonst fange ich auch an.", sagte Suvi und Samu nickte.
„Ich gebe mir Mühe."
Dann ließ er Suvi wieder runter. Genau in dem Moment ging die Türe auf und Tom kam herein.
„Bereit, Suvi? Super. Dann ab, auf die Bühne mit euch. Samu, du musst die Ansage machen...", wies er die beiden an und Suvi nickte. Sie ging zur Bühne und bekam ihre In-Ears. Dann bekam sie noch ihre Gitarre und Karl trat zu der Band.
„Komme was wolle, wir sind direkt hinter der Bühne und bereit zu stürmen.", sagte der Sicherheitschef und Suvi nickte.
„Viel Glück.", wünschte sie ihren Bandmitgliedern. Dann sah sie zu Samu der bereits ein Mikro in der Hand hielt und bereit für seine Ansage war.
Sie nickte ihrem Vater zu und er begann.      

SEINE Tochter (Samu Haber)Where stories live. Discover now