Kapitel 20

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Suvi war erschrocken von dem was Samu gesagt hatte.
Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie ihre Mutter und er zusammengekommen waren. Aber so klang es auf jeden Fall plausibel. Sie sah zu ihrem Vater hoch, welcher etwas unbeholfen auf der Bühne saß und nach unten sah. Sofort fing Suvi an zu applaudieren und alle anderen schlossen sich dem an. Sie nickte zufrieden und ging zurück auf die Bühne.
„Das hast du sehr schön gesagt.", sagte sie leise und umarmte ihn. Samu legte seine Arme um ihre Schultern und zog sie zu sich.
„Ich glaube, du warst du Grund, warum deine Mutter sich nicht von mir getrennt hat.", sagte er leise und Suvi drückte sich ganz feste an ihn. Sie wollte nie wieder wo anders hin.
„Paps?"
„Ja?"
„Ich habe dich lieb.", sagte sie und Samu lächelte etwas.
„Ich dich auch.", antwortete er und Suvi sah zu ihm hoch.
„Wir sind ein Team, stimmts?"
„Nicht ein Team. Wir sind das beste Team.", grinste Samu und hob Suvi hoch er trug sie von der Bühne und setzte sie auf ihrem Platz ab. Neben ihr saß Riku und grinste sie an.
„Hapa, wir haben alles auf Kamera. Das war übrigens eine hervorragende Rede. Und sehr schön gesungen."
Samu wurde etwas rot und klappte den Mund auf um etwas zu sagen da kam ein Mann mit einem großen Tablett herein.
„Kuchen!", rief Riku und alle sahen zu ihm. Riku wurde rot und Suvi neben ihm bekam einen Lachkrampf. Von etwas hinter ihr hörte sie ein „tz tz tz!" und wusste das es ihre Oma war. Noch während sie versuchte sich zu beruhigen dachte sie:
Manche Menschen ändern sich wohl nie...
Und sie war stolz, dass sie es geschafft hatte, sich zu ändern.
Riku hatte allerdings Recht gehabt, es gab jetzt Kuchen. Suvi hatte sich für ein Fruchtkuchenstück entschieden und kicherte als Riku sich als letzter nahm und gleich das größte Kuchenstück abstaubte.
„Du bist so Kuchen-Süchtig!", lachte Raul seinen Freund aus und dieser grinste ihn an.
„Sagt unser Chips-Suchti!", lachte er mit vollem Mund.
Suvi lächelte. „Wir sollten viel öfter was gemeinsam machen...", überlegte sie.
„Was, Beerdigungen feiern?", fragte Riku erschrocken.
„Nein, du Depp, sie meint wir sollten öfter gemeinsam etwas unternehmen!", meinte Samu und Osmo fing an zu lachen. Suvi grinste ebenfalls spürte aber die skeptischen Blicke von ihrer Oma und ihrem Onkel auf ihr ruhen. Augenblicklich drehte sie sich von den Jungs weg und hörte auf zu grinsen. Sie konzentrierte sich auf ihren Kuchen und spürte auf einmal eine Hand auf ihrer Hand.
„Was ist los?", fragte Sami und Suvi sah hoch.
„Meine Oma...", murmelte sie und Sami sah zu Eliisa die noch immer skeptisch zu ihnen blickte.
„Ignorieren...", murmelte der Drummer und trat Samu unter dem Tisch gegen das Bein. Dieser sah ihn finster an.
„Was sollte das denn?", fragte er beleidigt und Sami deutete unauffällig erst zu Suvi und dann zu Eliisa. Samu nickte und legte seinen Arm um seine Tochter. Dann beugte er sich zu ihr rüber und flüsterte: „Ich glaube, sie wird sich nicht mehr ändern... Wollen wir noch wo anders essen gehen und die Jungs mitnehmen? Dann kannst du auch lachen, ohne dich schlecht zu fühlen zu fühlen."
Suvi überlegte kurz und nickte dann. „Ich gehe auf Klo. Dann kann ich den Jungs das schreiben ohne das Oma es sieht.", flüsterte sie zurück und stand auf. Sie strich sich ihr Kleid glatt und Samu drückte ihr unauffällig sein entsperrtes Handy in die Hand. Sie nickte und verließ den Keller um die Toiletten zu suchen. Zu ihrem Glück waren die Toiletten ausgeschildert und sie fand sie recht schnell.
Sie schloss die Türe hinter sich und öffnete Whatsapp. Schnell fand sie eine Gruppe die alle Jungs beinhaltete und den einfallsreichen Namen: ‚Sunrise Avenue' trug. Sie öffnete die Gruppe und schrieb:

Leute, wir gehen gleich nach und nach weil jeder noch einen "wichtigen Termin" hat. In Wahrheit treffen wir uns nur in dem Café bei uns um die Ecke. Okay? Aber es ist wichtig, dass ihr euch einen guten Grund ausdenkt, weshalb ihr gehen müsst. Es muss realistisch wirken.

Zufrieden schickte sie die Nachricht ab und wartete bis alle die Nachricht erhalten hatten. Dann verließ sie die Toilette wieder und ging zurück. Auf dem Weg trudelte eine Nachricht von Riku ein:

Samu? Wie schreibst du? Du sitzt doch neben mir!

Suvi lachte und überlegte ob Riku irgendwann Alkohol getrunken hatte. Sie lief zurück und setzte sich neben Samu. Sie gab ihm sein Handy so zurück, das Riku es sehen konnte. Er nickte und sie schüttelte den Kopf.
„Blitzmerker Riku am Start.", sagte sie und Samu kicherte.
„Ey, du Kääpiö!", sagte Riku beleidigt.
„Ist doch wahr!", grinste sie ihn an.
„Leute, ich möchte nicht unhöflich sein, aber Sami und ich haben noch einen Termin. Samu es tut uns total leid, aber der ließ sich nicht verschieben.", sagte Osmo und stand auf. Suvi war erleichtert wie gut er mitspielte und auch Sami mit einbezog. Sami stand schnell ebenfalls auf und nickte gespielt traurig.
„Ist schon in Ordnung. Ihr hattet es ja gesagt. Ich freue mich, dass ihr überhaupt gekommen seid.", sagte Samu, stand auf und ging um den Tisch herum um die beiden gebührend zu verabschieden. Brüderlich nahmen sie sich in den Arm und klopften dem anderen auf die Schulter. Suvi stand ebenfalls auf und nahm sie auch in den Arm.
„Bis gleich.", murmelte sie und Osmo nickte.
Wenig später bekam Raul einen Anruf "seiner Mutter", dass sein Vater ins Krankenhaus musste, und er unbedingt kommen musste. In Windeseile verabschiedete er sich und eilte davon. Jetzt waren nur noch Mark, Eliisa, Samu, Suvi, Riku und die Freundin von Aliisa da.
„Ich glaube, wir sollten alle langsam gehen.", sagte Mark und stand auf. „Mutter, ich bringe dich ins Hotel.", sagte er und half seiner Mutter beim Aufstehen. Samu stand ebenfalls auf und ging zu ihnen, um Eliisa in die Jacke zu helfen.
„Schön, dass ihr da wart.", verabschiedete er die beiden.
„Bis irgendwann.", sagte Mark und ging, ohne sich zu verabschieden. Auch Eliisa ging einfach ohne etwas zu sagen.
Samu sah den beiden hinterher und drehte sich dann zu Suvi um. Die beiden sahen sich für einen Moment an, dann fingen sie an zu lachen.
„Lasst uns gehen.", lachte Samu und reichte Suvi wieder sein Jackett.
„Wir können zu Fuß gehen.", sagte Samu nachdem sie die Gitarren und Boxen wieder ins Auto getragen hatten. „Hat da wer was gegen?", fragte er und Riku und Suvi schüttelten die Köpfe. Zu Fuß machten sie sich auf den Weg zu dem kleinen Café, welches tatsächlich nur gut zehn Minuten entfernt war.
Samu fror und er spürte wie seine Haut von einer Gänsehaut überzogen worden war, aber er konnte, wollte und würde Suvi sein Jackett nicht abnehmen.
„Ist dir nicht kalt Papa?", fragte Suvi plötzlich.
„Ein bisschen. Aber wir sind ja gleich da.", lächelte Samu, um das Klappern seiner Zähne zu verbergen.
„Nimm wenigstens den Schal, Hapa.", sagte auch Riku und wollte Samu seinen Schal geben, aber dieser winkte ab.
„Alles gut."
„Du erkältest dich noch.", sagte Riku kopfschüttelnd.
„Aber schaut, wir sind schon da.", lächelte Samu und öffnete den beiden die Türe zu dem kleinen Café.

SEINE Tochter (Samu Haber)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt