Kapitel 46.1

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Hallo meine Lieben,
Mir ist aufgefallen, dass die Beziehung zwischen den beiden sich zu schnell entwickelt hat, deshalb schiebe ich noch ein paar Kapitel dazwischen 😊

Hermines Sicht

Das versprochene Rendez-Vous ließ nicht lange auf sich warten. Noch am selben Abend schrieb Malfoy mir im Büchlein, dass er etwas für das kommende Wochenende vorbereitet hatte.

Leider verriet er mir nicht, was er geplant hatte - egal wie oft ich nachfragte. Stattdessen lachte Malfoy nur amüsiert über meine Neugierde.

Gerade hatten wir Geschichte der Zauberei. Doch irgendwie fiel es mir schwer mich zu konzentrieren. Ich fragte mich, was er vorhatte.

Meine Blicke wanderten wie von selbst zu dem blonden Slytherin, der sich gelangweilt in seinem Stuhl zurückgelehnt hatte. Dabei lag das Hemd eng an seinem Oberkörper an und betonte besonders seine breiten Schultern.

Nein, ich schmachtete ihn nicht mitten im Unterricht an!

Ich war mit meinen Gedanken ganz beim 18. Jahrhundert und den fortschrittlichen Erfindungen der Muggel. Ist ja nicht so als wüsste ich das bereits schon.

Nein, Hermine, bleib konzentriert!

Ich musste diese Wörter einige Male wiederholen, aber schließlich schaffte ich es mich meinen Notizen und ganz Professor McGonagall zu widmen, die mich mit einem wissenden Blick strafte. Ihr entging nichts.

Hoffentlich hatte das keine Auswirkungen auf meine Noten.

Der Rest der Stunde verging schnell, sodass es Zeit für das Abendmahl war. Und danach war auch schon Freitag. Nur noch morgen, dann fand unser Rendez-Vous statt, quietschte ich innerlich.

Nur noch morgen rumbringen!

Das Ganze gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht, da am Freitag das Quidditchspiel von Gryffindor gegen Hufflepuff war.

Ich fand Quidditch todlangweilig, aber Harry, Ron und Ginny zuliebe setzte ich mich in die Zuschauerreihe - auf die kalte, durchnässte Bank.

Schnell sprach ich einen Wärmezauber und kramte heimlich einen meiner Romane unter dem Mantel hervor. Zum Glück holten wir uns den Sieg, sodass meine Freunde sich gutgelaunt in die Arme fielen. Dass Gryffindor darauf übertreiben würde, hätte ich ahnen müssen.

Seamus hatte nämlich eine fette Party organisiert. Einige Stunden hatte ich mich sogar dazugesellt und versucht halbwegs Spaß bei dem lauten Bass zu haben, der mir das Quatschen mit Ginny erschwerte. Alkohol lehnte ich strikt ab - egal wie oft Seamus es versuchte.

Dennoch schien die Zeit einfach nicht zu vergehen. Im Bett wälzte ich mich hin und her. Mein Bauch kribbelte aufgeregt, obwohl es noch zehn Stunden bis zum Rendez-Vous waren.

Mit einem Stöhnen gab ich schließlich der Versuchung nach und nahm einen Schlaftrank.

...

„Granger", begrüßte Malfoy mich mit einem frechen Lächeln. Er trug seinen schwarzen, eleganten Mantel, der seine schlanke Figur zur Geltung brachte. Ein Wunder, dass er bei dem langen Weg keinen Riss abbekommen hatte.

„Warum mitten im Verbotenen Wald? Ist das ein Scherz, Malfoy?" Ich gab zu, dass ich leicht enttäuscht und wütend war.

Bei einem Rendez-Vous hatte ich mir nicht vorgestellt, dass ich eine Ewigkeit über Wurzeln und Dornen stolpern musste, um eine lächerliche Lichtung zu erreichen. Meine Schuhe waren voller Dreck und ich schwitzte wie verrückt unter meinem Mantel.

Malfoy warf amüsiert den Kopf nach hinten und lachte laut. „Ach Liebes, etwas Geduld bitte."

Er griff nach meiner Hand und führte mich zu dem majestätisch riesigen Baum, der allein in der kleinen Lichtung stand. Hoch oben in der Baumkrone zwitscherten jedoch nicht wie bei den anderen Bäumen Vögel, sondern es war verdächtig ruhig.

„Ähm Malfoy, ich habe kein gutes Gefühl.."

Da schnipste er und auf einmal fand ich mich hoch oben in einem kleinen Baumhaus wieder. Ein Blick aus dem Fenster ermöglichte einen atemberaubenden Blick auf den Verbotenen Wald, der mich fast meiner Balance beraubte. Ich war überwältigt. Es war wunderschön.

Das Baumhaus selbst roch nach altem Holz und war mit zahlreichen Decken auf dem Boden ausgestattet. Als ich genauer hinfahren entdeckte ich auch einen Teller voll mit Keksen und eine Kanne Tee.

„Hast du das vorbereitet?", fragte ich ungläubig, „Woher kennst du diesen Ort?"

„Altes Malfoy-Geheimnis, Granger. Setz dich, ansonsten wird der Tee noch kalt", Malfoy machte es sich auf dem Boden gemütlich.

Ich tat es ihm gleich.

„Also äh.. Danke, Draco. Das ist wirklich schön."

„Ich weiß, Granger."

Ehrlich gesagt war ich sprachlos und konnte ihm mit meinen knallroten Wangen nicht in die Augen sehen. Doch das nahm Malfoy nicht hin.

Sanft schob er mein Kinn nach oben. Seine silbrigen Augen zogen mich sofort in ihren Bann. Ich merkte gar nicht, dass wir uns einander näherten - erst als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.

Mein Herz pochte laut in meiner Brust. Ich musste schlucken.

„Traust du dich nicht, Granger? Ganz allein im Wald mit mir?", zog er mich mit seiner samten Stimme auf.

Mehr brauchte es nicht.

Ich drückte meine Lippen auf seine und küsste ihn mit allem, was ich hatte. Ließ meine Wut raus, dass er mich solange allein durch den Wald hatte stampfen lassen. Sanft saugte ich an seiner weichen Unterlippe und zog dabei an seinem seidigen Haar.

Überrascht stöhnte er auf, ehe er mit gleicher Leidenschaft den Kuss erwiderte.

Da wusste ich, dass Malfoy Recht hatte. Wir waren ein Paar. Nur Malfoy konnte mir dermaßen Paroli bieten.

Nach unserem feurigen Kuss war die angespannte, sprachlose Stimmung dahin und wir sprachen ganz unbeschwert und als wäre es ganz normal über Hogwarts, die kommenden Prüfungen und sogar unsere Freunde.

Ich erfuhr, warum Zabini ein solcher Trottel und Parkinson eine blöde Zicke war. An Malfoys Tonfall merkte ich jedoch, wie sehr er an seinen Freunden hing.

Er erzählte mir auch von der Hierarchie in Slytherin, was sein merkwürdiges Alphamännchen-Verhalten erklärte.

Ich fing auch an von Harry, den Weasleys und vor allem Ginny zu schwärmen. Er unterbrach mich nur selten, um mich aufzuziehen und hörte mir aufmerksam zu.

Der Tee sorgte dafür, dass uns stundenlang die Stimme nicht ausging und mir ganz warm im Bauch war. Ich fühlte mich mit Malfoy mehr denn je verbunden als wir schlussendlich die Decken zusammenpackten und gemeinsam zurückstapften.

Auch wusste ich, dass mir in seiner Nähe nichts passieren würde. Er gab es zwar nicht zu, aber bei jedem Geräusch drückte er meine Hand fester. Ich war mir sicher, er würde mich beschützen, sollte irgendeine Kreatur uns angreifen.

Da es gerade noch so hell war, würde das jedoch nicht passieren. Wir erreichten Hogwarts beide unbeschadet und mit einem Lächeln auf den Lippen.

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now