Kapitel 28

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Dracos Sicht

Granger hatte mich geküsst! Und mir hatte es gefallen! Noch viel schlimmer: Es hatte mich erregt.

Es hatte mir so sehr gefallen, dass ich nach wie vor sehr erregt war. Beinahe tat es weh. Ich widerstand der Versuchung ihn in die Hand zu nehmen.

Ganz bestimmt würde ich mir nicht Erleichterung verschaffen, nachdem Granger, diese widerliche Streberin, mich geküsst hatte! Nein! Ekelhaft!

Frustriert schritt ich in meinem Zimmer hin und her und versuchte mich abzulenken. Morgen stand wieder Zaubertränke an.

Salazar, da musste ich Granger ertragen. Ich konnte ihr nie mehr in die Augen sehen, wie sollte das gut gehen?

Warum hatte sie dermaßen gut küssen können? Und wieso war mir unser Kuss so vertraut vorgekommen? Und warum verdammt ging meine Erektion nicht weg?!

„Draco?", unterbrach Pansys schrille Stimme meine Gedanken, „Darf ich reinkommen?" Sie klang besorgt.

Kein Wunder, ich wollte gar nicht wissen, wie ich ausgesehen haben musste als ich total verstört durch den Gemeinschaftsraum geeilt war. Ich musste einfach nur weg von Granger.

Granger, diese dreiste, nervtötende Streberin!

„Draco? Ich komme jetzt rein!", wurde Pansy ungeduldig. Keine Sekunde später stand die Schwarzhaarige mit besorgter Miene in meinem Zimmer.

Die Besorgnis wich allerdings als sie ihren Blick senkte. „Oh", entwich es ihr.

Ihre runden Wangen wurden knallrot.

„Frag nicht", zischte ich.

„Soll ich mich lieber darum kümmern? Vorhin hatten wir die Gelegenheit nicht dazu.." An ihrem Lächeln erkannte ich, an was sie gedacht hatte.

Mich wunderte es, dass Pansy noch Sex wollte, nachdem was vorhin passiert war. Kurz bevor es zum Akt gekommen war, hatte ich plötzlich keine Lust mehr und mir eine für meine Verhältnisse sehr dumme Ausrede ausgedacht.

Ich wollte Granger so schnell wie möglich vergessen, aber Sex mit Pansy war nicht die Lösung. Das erinnerte mich nur wieder daran, dass ich mit einer Fremden geschlafen hatte.

Da dämmerte es mir: Was, wenn Granger die Fremde war? Das würde erklären, warum der Kuss so vertraut erschien.

Andererseits würde das bedeuten, dass ich mit Granger Geschlechtsverkehr hatte?!

Mir wurde übel. Ich musste mich setzen.

Konnte es wirklich sein, dass Granger die Fremde war? Es würde auch erklären, wieso sie mich während unseres Kusses genau an den richtigen Stellen berührt hatte. Oder war das Zufall?

Hatte das Wiesel vielleicht aus dem Grund meinen Namen bezüglich ihrer Affäre genannt?

Mir schwirrte der Kopf. Am liebsten würde ich den heutigen Tag vergessen.

Griesgrämig scheuchte ich Pansy aus meinem Zimmer und verkroch mich unter meiner Bettdecke. Ich würde mich morgen definitiv krank melden.

Blaises Sturheit hatte ich zu verdanken, dass ich deshalb im Krankenflügel landete. So viel zu der Ruhe, die ich mir erhofft hatte. Auf den beißenden Geruch und die ungemütlichen Betten hätte ich verzichten können.

Wenigstens kaufte mir Madame Pomfrey meine schauspielerische Leistung ab und flößte mir einen Trank nach dem anderen gegen Magenschmerzen und Übelkeit ein.

Sie schmeckten allesamt scheußlich, aber immerhin ersparte es mir Granger gegenübertreten zu müssen.

Mehr als erleichtert zog ich meine Vorhänge zu, um etwas Privatsphäre zu haben. Danach genoß ich meinen freien Tag, indem ich mir den Schulstoff der letzten Tage nochmals durchlas und mir anschließend meinen Freizeitroman schnappte.

Ich war so in meinem Buch vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie Granger den Vorhang aufzog.

„Malfoy, wir müssen reden." Beinahe zuckte ich zusammen. Das klang nach Granger. Oh, bitte nicht! Ich schielte an meinem Buch vorbei und hoffte mich verhört zu haben.

Meine Augen bestätigten leider den Verdacht. Salazar, Granger stand mit verschränkten Armen vor mir. Ich tat so als hätte ich sie nicht gehört.

„Malfoy", zischte sie und schob sich eine ihrer wilden Locken hinter das Ohr.

„Ich wüsste nicht worüber", versuchte ich nonchalant zu antworten und widmete mich wieder meinem Buch zu.

Salazar, bitte lass sie verschwinden. Die nervtötende Gryffindor machte mich etwas nervös, wenn ich ehrlich war.

„Du weißt ganz genau worüber", motzte die Streberin und riss mir das Buch aus der Hand.

„Ich fürchte du musst etwas konkreter werden, Granger", vielleicht ging sie, wenn ich sie genug provozierte.

Ich wollte nicht wissen, ob sie tatsächlich die Fremde war. Ich wollte den Kuss einfach nur vergessen und wieder einfachen, verlässlichen Sex mit Pansy ohne großes Drama haben.

„Na gut, ich würde gerne über unseren Kuss sprechen. Du weißt schon, gestern Abend, im Gang unter dem Mistelzweig. Oder möchtest du es noch etwas konkreter? Du hattest deine Zunge in meinem Mund und deine Hände auf..."

Granger sprach zwar nicht laut, aber aufgrund der herrschenden Stille im Krankenflügel sahen uns alle Schüler mit großen Augen an.

Merlins Bart, womit hatte ich das verdient?

Der ach so schlauen Streberin wurde das anscheinend erst jetzt bewusst, denn sie wurde kreidebleich.

„Der war gut, Granger", lachte ich und versuchte so die Situation noch zu retten. Dem Getuschel nach zu urteilen weniger erfolgreich.

~

Entschuldigt die Verspätung, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Wie meint ihr geht es weiter? 😊

Bernsteinnacht
Catemmi2007
JoelleStoehr
Leo05nie
PrinzessinNachtlilie

Was sagt ihr dazu? Würde mich über eure Rückmeldung zu meiner FF generell sehr freuen 😊

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