Kapitel 22

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Dracos Sicht

Als die Fremde endlich Antwort gab, konnte ich ihre Worte kaum fassen:

„Das geht auch ohne Fesseln", meinte sie ruhig und bestimmt.

Bei Salazar, damit hatte ich nicht gerechnet.
Schnell ließ ich mir eine Ausrede einfallen:

„Vielleicht sollte ich es in anderen Worten ausdrücken: Ich würde es mir wünschen, da die Vorstellung dich zu fesseln mich mehr als erregt."

„Reicht dir mein Körper alleine etwa nicht?", in ihrem Ton hörte ich leichte Wut heraus. Auch körperlich rückte sie noch ein Stück von mir zurück.

„Das ist Unsinn", versuchte ich es herunterzuspielen.

„Warum bestehst du dann darauf?", hakte die Fremde nach.

Vermutlich hatte sie mich längst durchschaut. Meine nächsten Züge musste ich mit Bedacht wählen, wenn ich ihre wahre Identität erfahren wollte.

„Ist schon gut, komm einfach nur her", ich tastete nach ihrem Handgelenk und zog sie zu mir.

Zögerlich, aber Stück für Stück rutschte sie wieder zu mir, sodass unsere nun aufrecht sitzenden Körper aneinander gepresst waren.

Ich konnte das schnelle Heben und Senken ihrer Brust an meiner Brust spüren, ihre Lippen berührten beinahe die meinen.

Da packte es mich wieder: Dieses Bedürfnis. Dieses Bedürfnis, sie an mich zu reißen und mich in ihr zu versenken.

Nein, Draco, nein!, schimpfte ich mich. Ich musste gefasst bleiben.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf begann ich wieder ihre wundervollen Lippen zu küssen.

Ich konnte gar nicht genug von diesen Lippen und ihrer frechen Zunge bekommen.

Doch das würde ich niemals zugeben. Gerade ging es mir nur darum, meinen Plan zu verfolgen.

Als sie leise begann zu stöhnen ignorierte ich meine Erektion und griff mit einer Hand nach meinem Zauberstab.

Ich beherrschte zauberstablose Magie nur mit wenigen Sprüchen. So schnell ich konnte löste ich meine Lippen von ihr und sprach den Zauber.

Doch nichts geschah. Verwirrt versuchte ich etwas außer ihrer schemenhaften Umrisse in der Dunkelheit zu erkennen.

„Dachtest du etwa, ich hätte nicht mehr damit gerechnet?", das Pieksen eines Zauberstabes in meinem Bauch erklärte mir, was geschehen war.

Die Fremde hatte die ganze Zeit ihren Zauberstab bereit gehalten und den Gegenzauber gesprochen. Bei Salazar, warum musste die Fremde es mir so schwer machen?

„Ich werde jetzt gehen. Den Zauberstab halte ich fest in der Hand. Wage es bloß nicht mir zu folgen."

„Nein, warte! Verrate mir deinen Namen", flehte ich und versuchte ihr Handgelenk in der Dunkelheit zu greifen.

„Wenn ich ihn dir hätte verraten wollen, so hätte ich das bereits getan", sprach sie erstaunlich ruhig.

Ich wollte nicht, dass sie ging! Ich musste erfahren, warum sie das getan hatte, was sie sich davon versprach.

Und ich wollte nochmal mit ihr Sex haben, gestand ich mir ein.

Schnell sprang ich auf und stellte mich ihr in den Weg.

„Ich lasse dich erst vorbei, wenn du mir den Grund deines Handelns schilderst", meinte ich bestimmt.

„Ich zähle bis Drei..."

„Mir hat der Sex mit dir auch gefallen!", platzte es aus mir heraus, „Mehr als der mit der echten Pansy."

Ich konnte förmlich spüren, wie sie überlegte.

Nach gefühlt ewigem Schweigen antwortete die Fremde endlich: „Es muss dennoch aufhören, glaube mir. Wenn du die Wahrheit kennen würdest, wärst du erleichtert."

Ich hatte kaum Zeit ihre Worte zu verdauen, da traf mich schon ein „Stupor" von ihr und ich wurde zur Seite geschleudert.

~

Na, was sagt ihr dazu? Wie meint ihr geht es jetzt weiter? 🤔

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