Kapitel 3

3.7K 191 69
                                    

Hermines Sicht

„Blaise und die anderen Slytherins werfen uns schon merkwürdige Blicke zu", fing Malfoy etwas nervös an, „Du weißt, dass mein Vater nichts von unserer Affäre wissen darf. Ich soll doch rein für meine zukünftige Verlobte sein, diese blöde Greengrass. Es tut mir leid, Pansy, aber wir müssen das zwischen uns geheim halten, das verstehst du doch, oder?"

„Ähm ja, klar", stotterte ich durcheinander. Mir war gar nicht klar gewesen, dass Malfoy bei seiner Ehe kein Mitspracherecht hatte. Das war furchtbar!

„Gut. Mein Vater kommt nämlich in zwei Jahren aus Askaban raus und er hat genug Quellen um alles über mein Schulleben danach zu erfahren", er drückte meine Hand fester, „Ich hätte da einen Vorschlag. Wir machen weiter wie bisher. Du starrst mich weiterhin mit deinen Augen verträumt an. Den anderen ist schon lange klar, dass du auf mich stehst. Ich tue so, als hätte ich kein Interesse an dir- auch wenn es mich schmerzt. Wenn wir uns treffen wollen, dann..."

Malfoy legte mir ein dünnes Buch auf den Schoß und hielt kurz inne um mir erneut einen süßen Kuss auf die Wange zu drücken.

„...werden wir hierüber schreiben. Ich habe ebenfalls ein solches Buch. Ein Beispiel: Ich schreibe etwas an dich. Nach wenigen Sekunden verschwinden die Worte und bei dir erscheint das Wort Slytherin. Mit dem Codewort ‚schwarz wie die Nacht', ein Symbol für deine Haare, kannst du meine Worte lesen, ehe sie nach wenigen Sekunden verschwinden."

Malfoy hatte das Ganze wirklich gut durchdacht.

„Ich weiß, das klingt hart und gemein von mir und ich verstehe voll und ganz, wenn du das nicht willst. Aber ich bitte dich, denke darüber nach. Und schreibe, wenn du mit mir darüber reden willst."

Malfoy drückte ein letztes Mal meine Hand, ehe er mich allein mit meinen Gedanken ließ.

Malfoy schien aufrichtige Gefühle für diese Parkinson zu haben. Niemals hätte ich geahnt, dass er sich so viele Gedanken um eine andere Person machen würde.

Es war zwar schrecklich, dass er nicht zu ihr stehen konnte, aber wenn sein Vater ihm das vorschrieb konnte er da wohl nichts machen. Malfoy würde nicht riskieren, dass er enterbt wurde. Das würde bedeuten, dass er eine Schande für ein Reinblut war. Ich kannte mich zwar nicht gut mit solchen Dingen aus, aber da war ich mir sicher.

Die Idee mit dem Buch war gar nicht schlecht. Vielleicht konnten Ron und ich...

Ron und ich. Würde es das überhaupt noch geben? Wenn ich ihm hiervon erzählen würde, dann wäre es vorbei. Nein, ich würde es geheim halten müssen.

Die letzten Minuten waren ein gewaltiger Fehler. Ein gewaltiger Fehler, den ich nie mehr wiederholen würde.

Was, wenn es kein Fehler war? Seine Lippen hatten sich so gut, so richtig auf den meinen angefühlt...

Nein, Hermine, du reißt dich jetzt zusammen. Erstmal ziehst du dich wieder an. Und das Buch gibst du der wahren Parkinson, entschloss ich mich.

So kam es, dass ich durcheinander und mit knallroten Wangen in den Gryffindor Gemeinschaftsraum stolperte.

„Hermine, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Ron mich besorgt.

Beschämt wich ich seinen Blick aus. „Ähm... Ron, es tut mir leid, mir ist übel. Würde es dir was ausmachen, wenn wir uns heute nicht sehen?"

Ich war noch nicht bereit ihm gegenüberzutreten. Und schon gar nicht war ich bereit, mit ihm alleine zu sein. Nicht nach... Nicht nach der Aktion mit Malfoy.

„Öhm", die Enttäuschung in seiner Stimme war nicht zu überhören.

„Ron, sei nicht beleidigt, Hermine geht es nicht gut, das sieht man doch. Komm, ich kümmere mich um dich", hakte sich Ginny bei mir ein und zerrte mich aufs Zimmer.

Meine Erleichterung hielt nicht lange an. Dafür durchschaute mich Ginny zu gut.

„Jetzt raus mit der Sprache. Was ist passiert? Und keine lahme Ausrede von wegen dir wäre übel, das kaufe ich dir nicht ab."

~

Meint ihr erzählt Hermine Ginny nun die Wahrheit? Was wird aus ihr und Ron?😌

Heimliches BegehrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt