Kapitel 31

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Hermines Sicht

Parkinsons schrille Stimme löste beinahe ein Piepsen in meinen Ohren aus. Es war Zeit für mich zurück zu meinen Büchern zu kehren. Und das schnell!

Ich wartete bis Malfoy seinen Blick auf die pausbackige Schwarzhaarige richtete, ehe ich mich aus dem Staub machte. Auf sein weiteres Verhör konnte ich verzichten. Was erhoffte er sich überhaupt davon?

Wahrscheinlich gefiel es ihm einfach sich über mich lustig zu machen. Ein wenig hatte er ja Recht mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich hatte ihn schließlich vorgetäuscht eine andere zu sein.

Hoffentlich ließ er mich nun endlich in Ruhe. Ein anderer Teil in mir wünschte sich, er würde sich nochmal mit mir treffen. Diesen Teil ignorierte ich gekonnt und war erleichtert als ich in meinem Zimmer ankam und meine Bücher mich begrüßten.

Am nächsten Tag ließ Malfoy keine Chance schweifen mich allein abzufangen. Ich wäre nicht Hermine Granger, wenn ich das einfach zugelassen hätte.

Gleich nach seinem ersten Versuch schnappte ich mir Ginny. Und wenn Ginny nicht dasselbe Fach belegt hatte wie ich, dann hakte ich mich bei Harry ein.

Mein bester Freund war zum Glück ganz auf Quidditch konzentriert. Auch wenn ich wenig Interesse dafür hegte, war ich froh mal wieder ein anderes Thema zu hören. Und wenn es nicht um Quidditch ging, dann erzählte er von Ginny.

Ginny, die es wagte, ihm Vorschriften zu seiner Frisur zu machen. Ich konnte sie durchaus verstehen. Seine Haare waren ein einziges Chaos. Harry sah das allerdings anders. Er war überzeugt von seiner natürlichen „Frisur".

Ich versuchte mich ausnahmsweise nicht einzumischen. Ginny würde sich sowieso durchsetzen.

Leider kam ich nun nicht mehr drumherum. Ich musste ganz dringend auf Toilette. Malfoy würde mir schon nicht auf die Damentoilette folgen, dachte ich mir.

Da hatte ich mich gewaltig getäuscht. Während ich mir entspannt meine Hände wusch, tauchte plötzlich Malfoys Gesicht im Spiegel auf. Ich wäre beinahe zu Tode erschrocken.

„Malfoy, was machst du hier? Jungs sind nicht erlaubt! Geh auf dein eigenes Klo!", protestierte ich laut in der Hoffnung mich würde jemand hören.

Harry war leider schon vorgegangen, schließlich gab es Abendessen. Ansonsten wäre er sofort zur Hilfe geeilt.

„Erst bis du mir den Grund nennst, warum du mit mir geschlafen hast", erwiderte Malfoy unbeeindruckt.

Ich gab zu, ich fand das mehr als sexy wie er dastand in seiner Slytherinschuluniform und noch nicht mal mit der Wimper zuckte, wenn ich ihn blöd anmachte.

Was aus seinem Mund kam war leider nicht so sexy. Warum fragte er nach dem Grund? Welchen Grund sollte ich schon haben?

Weil es mir gefallen hatte? Wollte er das hören? Ging es ihm wieder nur darum mich zu erniedrigen? Folgte er mir deshalb bis auf die Toilette?

Nein, das konnte es nicht sein. Es musste einen anderen Grund geben. Malfoy war ein Slytherin. Wahrscheinlich vermutete er, ich hätte mit ihm geschlafen um ihm zu schaden. Doch wie sollte ich ihm dadurch schaden?

„Warum ist dir das so wichtig?", fragte ich nach.

Malfoy zupfte sein Hemd zurecht und senkte seinen blonden Schopf. „Ich fühle mich ausgenutzt", er klang traurig und beschämt.

Hätten seine Mundwinkel dabei nicht gezuckt, hätte ich ihm die Nummer vielleicht abgekauft.

Malfoy merkte schnell, dass er mich nicht überzeugt hatte. Statt mir noch weiter etwas vorzuspielen, trat er lieber näher auf mich zu.

Ich musste schlucken. Mein Puls beschleunigte sich. Ganz ruhig bleiben, Hermine, sprach ich mir zu als ich sein Pfefferminz-Aftershave roch.

„Oder willst du mir etwa erzählen, du hättest nur mit mir geschlafen, weil du mich sexuell anziehend findest?", Malfoys Stimme wurde zum Schluss hin tiefer.

Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Ich musste mich stark zusammenreißen mich nicht zu bewegen. Wie von selbst wanderten meine Augen zu seinen Lippen hinab.

Er kam mir noch näher. Ich konnte seinen Atem schon auf meinen Wangen spüren.

Wollte Malfoy mich etwa küssen?! Die Röte schoss mir ins Gesicht. Meine Hände wurden ganz schwitzig vor freudiger Erwartung.

Auf einmal wich er zurück.

„Es stimmt also", lachte der Slytherinprinz fassungslos, „Du stehst auf mich, habe ich Recht? Ach herrje, Granger. Wenn du zu solchen Maßnahmen greifst um mir nahe zu kommen, muss es dich ziemlich erwischt haben. Das ist zu gut!" Malfoy schüttelte lachend den Kopf.

Ich konnte die Enttäuschung nicht verbergen. Tränen traten in meine Augen. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn Malfoy mich wirklich hätte küssen wollen. Ich hätte es besser wissen müssen. 

~

Na, was meint ihr wird Malfoy mit dieser Information machen? Wird er es ausnutzen, dass Hermine ihn mag? 🤔

Das späte Update tut mir echt leid, ich hatte privat so viel um die Ohren 🙈 Ich schreibe schon am nächsten Kapitel, das als Entschuldigung am Sonntag hochgeladen wird 🤗

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now