Kapitel 53

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Dracos Sicht

Mein Entschluss mich von Granger fernzuhalten hielt nicht lange an. Ich musste einfach wissen, ob sie mit dem Wiesel wieder zusammen war.

Musste wissen, ob es ihr gut ging. Ob sie mit ihm glücklich war.

Ja, ich wusste, dass es nicht fair ihr gegenüber war ihr hinterherlaufen, aber ich konnte nicht anders.

Ich musste es einfach wissen. Und so folgte ich ihr. Dass sie in die Damentoilette ging, schreckte mich nicht ab.

Anscheinend hatte Granger mich gehört, denn sie drehte sich blitzschnell mit dem Zauberstab in der Hand herum.

Wie sie kampfbereit da stand sah wirklich sexy aus. Am liebsten hätte ich sie gegen die Wand gedrückt, an ihre Hüften hochgehoben und..

Nein, das war nicht der richtige Zeitpunkt.

„Malfoy", stieß sie meinen Namen gespielt angeekelt aus. In ihren sonst hellen, warmen Augen loderte die Wut.

„Granger", begrüßte ich sie mit einem Nicken und trat näher heran.

Nicht unbemerkt. Ihre Hände drückten den Zauberstab fester.

„Noch ein Schritt, Malfoy und...", drohte sie. Doch ihre Stimme versagte als ich direkt vor ihr stand.

So nah, dass ich ihr süßes Parfüm wieder einatmen konnte. Ihre niedlichen Sommersprossen auf der Nase sehen konnte.

Sogar nah genug, dass ich sie einfach an mich ziehen konnte. Und das tat ich. Ohne darüber nachzudenken zog ich sie in meine Arme und hielt sie ganz fest.

Meinen Kopf vergrub ich in ihrer Schulter, wobei mich ihre wilden Locken leicht kitzelzen. Bei Salazar, wie hatte ich das vermisst!

Und nein, ich hatte das nicht geplant. Eigentlich wollte ich nur mit ihr reden, aber das.. Sie wieder in den Armen zu halten war das schönste Gefühl der Welt - auch wenn Granger angespannt war.

Wahrscheinlich hetzte sie mir gleich einen Fluch auf den Hals. Und so wie ich Grabger kannte, wäre das ein sehr schmerzhafter Fluch.

Gerade als ich mich zurückziehen wollte, schlang sie ihre dünnen Arme um mich. Mir wurde ganz warm ums Herz.

Meine Augen schlossen sich Von selbst als sie mit ihren Fingern durch meine Haare fuhr und sanft meinen Kopf massierte.

Salazar, lass diesen Moment nie enden!

Doch es kam wie es kommen musste.

Granger löste sich von mir. Ich hatte wieder das Gefühl nicht komplett zu sein.

Zitternd holte sie Atem. In ihren Augen schimmerten Tränen.

Mir tat es weh sie so zu sehen.

Ich wollte, dass meine Kleine glücklich war.

Bevor ich etwas sagen konnte, tat Granger das Unfassbare.

Sie küsste mich. Küsste mich so herzzereißend sanft als ob ich gleich wieder fort wäre.

Da wusste ich es. Sie war nicht mit dem Wiesel zusammen. Unmöglich konnte sie mich auf diese liebevolle Art küssen, wenn sie mit der Hohlbirne zusammen war.

Es war wie nach Hause kommen. Ihre weichen Lippen auf den meinen waren alles, was ich mir je erträumt hatte.

Vorsichtig nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie mit all der traurigen Verzweiflung, die ich die letzten Wochen ohne sie gespürt hatte.

Ich konnte gar nicht mehr aufhören sie zu küssen. Schon lange war ich nicht mehr so erfüllt, voller Freude gewesen.

Genauso überraschend wie der Moment begonnen hatte, endete er leider auch.

Plötzlich biss Granger mir auf die Lippe und  schubste mich zurück. Sie hatte zum Glück nicht fest zugebissen, sodass es kaum schmerzte.

Trotzdem kränkte es mich. Wenn sie nicht geküsst werden wollte, warum fing sie dann an? Etwas verwirrt und benommen stand ich nun vor ihr.

Granger hingegen hatte ihr Kinn gereckt. Kampfeslust funkelte in ihren Augen.

„Was zur...? Erst küsst du mich und jetzt bist du wütend?", machte ich meinem Unverständnis Luft.

Sie schnaubte. „Was hast du denn erwartet? Du verfolgst mich, du Psycho!"

Ihre Wangen färbten sich rot. Klarer Fall. Granger schämte sich für ihre Tat und würde mich gerne weiter küssen.

„Ich wollte lediglich mit dir reden. Dass du gleich über mich herfällst, konnte ich nicht ahnen", zog ich sie auf.

Damit traf ich direkt ins Schwarze. Grangers Nasenflügel bebten.

„Du bist zuerst über mich hergefallen, Malfoy!"

„Gewehrt hast du dich nicht", erwiderte ich unbeeindruckt.

Das legte den Schalter in Granger um:

„Nein, habe ich nicht. Und weißt du warum? Weil ich so bescheuert bin und dich immer noch liebe, du feiges Frettchen!"

Granger stand nun schnellen Schrittes vor mir. Ihre Worte und der Schmerz in ihren honigbraunen Augen raubten mir den Atem.

„Obwohl du nicht mal den Schneid hast dich für mich zu entscheiden! Nein, ich bin so blöd und liebe einen Kerl, der sich nicht traut sich gegen seinen starken Papi zu stellen. Oder vielleicht tust du es wegen dem Ruhm und dem Geld, du egoistische Schlange!"

Sie unterdrückte ein Schluchzen.

„Also ja... Ja, habe ich dich geküsst, weil ich dich vermisse. Auch wenn ich es nicht sollte, weil du dich nie für mich entscheiden wirst. Du heiratest- warum auch immer - für eine andere. Und das tut weh, Draco. Also bitte, tu mir den Gefallen und lass mich in Ruhe. Mach es nicht noch schwerer für mich."

Mit diesen Worten ließ sie mich völlig überrumpelt stehen.

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Das späte Update tut mir leid, letzte Woche war so stressig 🙈😅

Wie fandet ihr das Kapitel? Vor allem Hermines Ehrlichkeit? Meint ihr, dass Draco sich wirklich nie für sie entscheiden wird?😥

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now