Kapitel 34

2K 125 43
                                    

Hermines Sicht

Der Samstag rückte näher und näher und Malfoys heimliche Blicke in meine Richtung wurden umso häufiger und vielversprechender. Ehe ich es mich versah stand der Freitag vor der Tür.

Wenn ich sagte nervös zu sein, übertrieb ich maßlos. Mein Magen war ganz durcheinander vor Aufregung auf den morgigen Tag.

Nichtsdestotrotz musste ich die anstehenden Prüfungen im Hinterkopf behalten. Heute wollte ich noch die letzten Seiten der Sonderausgabe zu unserem Thema durchgehen nachdem ich allen anderen geholfen hatte.

Wenn ich mich doch nur konzentrieren könnte! Ich musste ständig an Malfoy und sein süßes und zugleich unwiderstehliches Lächeln denken.

„Mine, kannst du mir helfen?", Harry saß etwas verzweifelt vor seinen Aufzeichnungen.

Wir hatten uns alle im Gemeinschaftsraum zum Lernen versammelt. Gerade unterstützte ich Seamus und versuchte ihm die Nebenwirkungen des Tranks zu erläutern.

Doch Seamus schüttelte nur den Kopf. Er hatte kein einziges Wort verstanden. Ich raufte mir verzweifelt die Haare.

„Mach dir nichts draus, Hermine. Seamus ist und bleibt ein Idiot", lachte Thomas.

Seamus verdrehte nur die Augen.

Ich nutzte die Gelegenheit und wandte mich Harry zu, der schon angefangen hatte leise zu fluchen.

„Wo hängst du denn gerade Harry?", fragte ich nach und setzte mich auf den Sessel neben ihn.

Die Zeit verging schneller als gedacht. Harry hatte vor dem Abendessen zumindest die Hälfte ansatzweise in Zaubertränke verstanden, womit ich mehr als glücklich war.

Wie von selbst wanderten meine Augen zum Slytherintisch gegenüber. Malfoy hörte gebannt Zabini zu, der anscheinend etwas Lustiges erzählte. Im nächsten Moment verzogen sich Malfoys Lippen nämlich zu einem wunderschönen Lächeln, das meinen Magen kribbeln ließ.

Ich konnte es kaum erwarten mit Malfoy morgen auszugehen und ihm dieses Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Andererseits hatte ich etwas Angst vor unserem Date, da ich nicht wusste was mich erwartete. Wie sollte ich mich denn Malfoy gegenüber verhalten?

„Mine", riss mich Harry aus meinen Gedanken, „Kannst du mir noch ein letztes Mal den Trank auf Seite 52 erklären?"

Ich kam dank Harry erstmal nicht dazu alleine zu lernen. Stattdessen fing mich Ginny nach dem Lernen mit Harry ab und begann eine wilde Diskussion über mein morgiges Outfit.

Es endete damit, dass ich ausnahmsweise meinen Willen durchsetzen konnte: ein schlichtes Kleid, dazu noch ein roter Schal und ein schöner Mantel.

Nur bei meiner Frisur hakte es noch etwas...

„Mine-Schätzchen, du kannst doch nicht einfach nur mit offenen Haaren dahin gehen!"

„Ginny, wir wissen noch nicht einmal, warum er mich nach dem Rendez-Vous gefragt hat", protestierte ich.

Der wilde Rothschopf stemmte die Hände in die Hüften. „Mine, Malfoy mag dich. Sonst würde er nicht seinen Ruf riskieren um mit dir auszugehen."

„Oder er hat etwas anderes geplant", meinte ich stur.

„Mine, das ist zu riskant für ihn. Es liegt zu viel auf dem Spiel. Soweit ich weiß muss er nach Hogwarts heiraten und der Familie gefällt es bestimmt nicht, wenn er sich mit einer - nichts für ungut - Muggelgeborenen trifft."

„Ich weiß nicht", gestand ich unsicher. Ginny hatte schon Recht mit ihrer Argumentation. Am besten würde ich einfach offen bleiben während unserem Treffen und nicht alles misstrauisch hinterfragen. Dennoch würde ich auf der Hut sein, da es mir nach wie vor zu plötzlich von ihm vorkam.

„Also lässt du mich deine Haare machen?", Ginny machte große Augen und versuchte süß zu blinzeln.

„Nein und eigentlich wollte ich noch lernen, also..."

„Du bist unmöglich", schimpfte sie und stapfte davon.

Endlich Ruhe, dachte ich mir und las zumindest noch zehn Seiten meiner vorgenommenen Sonderausgabe.

Danach folgte stundenlanges Hin- und Herwälzen im Bett. Ich kam einfach nicht zur Ruhe. Ständig stellte ich mir Malfoy und sein süßes Lächeln vor, wobei das schnell zu Malfoys mehr als anziehenden Körper überging.

Würde es morgen vielleicht zu einem echten Kuss kommen? Oder heckte er wirklich nur etwas aus?

Schließlich schlief ich doch vor Müdigkeit ein und schneller als ich dachte stand ich angezogen und sehr nervös vor Madame Puddifoot's Café. Das Café, dessen Eingangstor schon kitschig war. Überall waren Rüschen zu sehen. Das Café hatte Malfoy mir per Eule mitgeteilt. Es war für romantische Dates bekannt. Meine Hände fingen an zu schwitzen.

Pünktlich auf die Minute traf Malfoy ein. Sein Anblick raubte mir den Atem. Elegant und mit einer Körperhaltung, die mich beinahe sabbern ließ, schritt er in einem langen, dunklen Mantel auf mich zu. Dazu trug er noch einen grünen Schal und eine dunkle Hose, die seine langen schlanken Beine betonte.

Alles in allem war er zum Anschmachten und ich konnte kaum fassen, dass dies wirklich geschah.

„Granger", nickte er, „Ich habe für uns einen separaten Raum organisiert. Du findest ihn, indem du einige Male links abbiegst. Folge mir in fünf Minuten", flüsterte er mir zu und verschwand durch die Tür.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Malfoy hatte wirklich ein Date organisiert.

~

Na, wie meint ihr wird das Date für die zwei in Madame Puddifoot's Café weitergehen? 😌

Und ja, Prüfungen sind alle geschafft🥳 Das heißt es gibt wieder wöchentlich Updates für euch 😊

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now