Kapitel 9

2.6K 175 145
                                    

Hermines Sicht

Mit ein paar schwingenden Bewegungen des Zauberstabs meiner- und seinerseits standen wir in Unterwäsche vor einander. Aus einem unbekannten Grund fühlte ich mich wahnsinnig unwohl.

Es lief doch super?, versuchte ich meine Stimmung zu heben. Ron Weasley, mein tollpatschiger, dennoch sexy Freund, stand halbnackt vor mir. Seine breite Brust würde jedes Mädchen zum Schmelzen bringen. Allerdings störten mich die roten Locken ein wenig. Auf Malfoys Brust...

„O-okay", stotterte Ron nervös und riss mich aus meinen bösen Gedanken. Seine blauen Augen blickten unsicher, doch voller Lust in die meinen, „Ist das in Ordnung?"

Er legte seine Hände über meinen BH und begann meine Brüste darunter zu massieren. Genießen, Hermine, zwang ich mich. Schau ihn dir doch nur an. Du hast dich in seine schönen, blauen Augen und das niedliche Lächeln verliebt. Autsch, das war zu fest...

Ron war unerfahren, redete ich mir ein und erklärte ihm, wie er sie anfassen sollte. Außerdem befreite ich mich von meinem BH, damit er sich leichter tat. 

Trotz meiner Hinweise wurde es leider nicht besser. Ich fühlte mich nicht im geringsten erregt. Es fehlte jegliches Bedürfnis ihn mit mir auf das Bett zu zerren.

Warum? Bei Merlins Bart, bei Godric Gryffindor, verdammt bei allen, warum nur wollte mein Körper nicht?

„Ron, i-ich... das funktioniert nicht", flüsterte ich. Tränen stiegen in meine Augen.

„Wie? Habe ich etwas falsch gemacht? Hermine, sag mir nur was ich tun soll und ich mache es", Ron nahm meine Hände in die seinen. Wenn es doch nur so einfach wäre, seufzte ich.

Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ich konnte den Schmerz, der darin abgebildet war, nicht ertragen. Meine Gedanken überschlugen sich.

Wenn Ron der Richtige für mich war, warum fühlte es sich dann dermaßen falsch an mit ihm ins Bett zu steigen? Warum konnte er kein Kribbeln in mir hervorrufen? Und wieso gelang es dann Malfoy? Sollte ich überhaupt noch mit Ron zusammen bleiben? Ich hatte ihn schließlich betrogen. Und was, wenn es nie im Bett zwischen uns klappen würde?

„Ich glaube, ich bin noch nicht soweit", gaben meine Lippen von sich. Ich konnte mit ihm nicht Schluss machen. Das brachte ich einfach nicht übers Herz.

„Okay", meinte Ron nur, „Ähm, gehen wir dann wieder zurück?" Die Enttäuschung und Verwirrung in seiner Stimme war nicht zu überhören.

Beschämt nickte ich und begann mich wieder anzuziehen. Ohne ein Wort des Abschieds verließ Ron den Raum.

Niedergeschlagen brachte ich das Abendessen mit einer zu neugierigen Ginny hinter mich, bevor ich mich auf dem Weg zum gemeinsamen Nachsitzen mit Malfoy machte.

Malfoy, der für meine Hirngespinste verantwortlich war. Malfoy, der mein geplantes erstes Mal mit Ron ruiniert hatte. Malfoy, der plötzlich direkt vor mir stand und mich aus seinen unergründlichen grauen Augen ansah.

„Schließen Sie die Tür hinter sich", winkte uns Professor Slughorn herein. Malfoy trat hinter mir ein und tat wie geheißen.

„Ich möchte, dass Sie ihre Aufgabe von heute Vormittag beenden und im Anschluss meine benutzten Gläser reinigen. Anweisung klar genug? Ich werde ihre Fortschritte den Abend hinweg überprüfen."

Mit diesen Worten marschierte er aus dem Raum. Alleine mit Malfoy, dämmerte es mir.

„Hopp hopp, Granger, heute Abend möchte eine andere Frau noch meine Gesellschaft genießen", mit einem selbstverliebten Grinsen begann er die Zutaten einzusammeln.

Moment mal... Welche Frau?! Meinte er Pansy? Hatte sie ihn etwa persönlich angesprochen?! Pansy war ihm schließlich nie im Raum der Wünsche begegnet. Vielleicht wollte sie mit ihm darüber reden, weshalb sie nicht gekommen war.

Wenn letzteres der Fall war... Bei Merlins Bart, nein! Dann würde er in wenigen Stunden wissen, dass die Pansy gestern Abend sich nur als Pansy ausgegeben hatte.

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now