Kapitel 20

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Hermines Sicht

Warum nur? Warum nur hatte ich Ginny alles erzählt?

Ich dachte, der grauenvolle Tag hätte endlich ein Ende gefunden als das Abendessen in der Großen Halle vorbei war.

Aber nein, Ginny musste mir bis auf mein Zimmer folgen, es sich auf meinem Bett gemütlich machen und mich weiter über Malfoy ausquetschen.

„Mine Schätzchen, ich verstehe nicht, warum du einfach nicht antworten willst", schimpfte mich die Rothaarige.

Seufzend setzte ich mich neben sie und hielt ihrem strengen Blick stand. „Ich möchte einfach nur meine Ruhe haben, Ginny."

Meine beste Freundin hob eine ihrer feinen Augenbrauen. Sie glaubte mir nicht.

„Ich habe gerade keine Lust auf Sex, Ginny."

„Wie kann man keine Lust auf Sex haben?!", empört schüttelte sie ihren Kopf.

Der heutige Tag hatte mich all meine Nerven gekostet, deshalb platzte mir der Kragen: „Ich kann einfach nicht, okay, Ginny? Du hast bestimmt auch mal keine Lust auf Sex mit Harry, wenn er sich keine Zeit nimmt dich anständig darauf einzustimmen!"

Als ich realisierte, was ich gesagt hatte, hätte ich mir am liebsten eine verpasst. Ginny hatte mir das im Vertrauen erzählt und ich hatte es gegen sie verwendet. Ich war eine furchtbare Freundin.

„Ginny, es tut mir leid, das habe ich nicht so gemeint", brabbelte ich nervös und versuchte aus ihrem neutralen Gesichtsausdruck schlau zu werden.

„Ist schon okay", sie klang mehr als gekränkt.

Was hatte ich nur angestellt? Das wollte ich doch nicht.

„Ginny, es tut mir wirklich leid, wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun." Bitte glaube mir, Ginny!

„Du könntest etwas im Gegenzug für mich tun..", deutete sie an.

„Natürlich, was ist es denn?", ich wollte es so schnell wie möglich wieder gutmachen. Ginny war die beste Freundin, die man sich nur wünschen konnte und ich war mehr als unfair gewesen.

„Verabrede dich mit Malfoy", auf ihrem gerade noch traurigen Gesicht bildete sich ein freches Grinsen.

Ich Idiotin! Ginny hatte mich nur auf den Arm genommen. Mein Kommentar hatte sie nicht gekränkt.

„Ginny, das ist unfair..", schmollte ich.

„Also willst du es nicht wieder gutmachen?", sie setzte wieder ihr trauriges Gesicht auf.

"Du bist fies!", ich gab ihr einen kleinen Schubs.

Ihr freches, lautes Lachen hörte man bestimmt im ganzen Turm.

„Mine Schätzchen, du brauchst nur einen kleinen Schubs. Innerlich brennst du darauf mit Malfoy zu schlafen. Ich verstehe das vollkommen. Sein Körper ist mehr als heiß. Und so kannst du es mit deinem Gewissen vereinbaren, da du es ja für mich als Wiedergutmachung tust."

Nach ihrer kleinen Rede warf sie mir ihren ich-weiß-dass-ich-Recht-habe-Blick zu. Ich hatte keine Chance mehr. Egal was ich sagte, sie würde nicht nachgeben.

Und wenn ich ehrlich war, freute sich ein kleiner Teil von mir auf Malfoy.

„Na gut", gab ich schließlich nach und nahm das Buch in die Hand.

Nachdem ich das Codewort geflüstert hatte schrieb ich:

Abgemacht. Wir sehen uns um Neun.

„Das ist alles? Kein: Oh, ich kann es auch kaum erwarten deinen Körper an meinem zu spüren? Oder: Ich bin mehr als gespannt, was du Neues probieren möchtest. Nur: Abgemacht?", motzte Ginny und schüttelte ihren Kopf.

„Du hast nicht gesagt, wie ich mich verabreden soll", meinte ich besserwisserisch und lachte.

Da Ginny nichts erwiderte und mich nur genervt ansah, gab sie mir wohl im Stillen Recht.

Schnell zauberte ich eine Strähne von Pansys Haar herbei und legte mir mein Notfallfläschchen mit Vielsafttrank bereit.

„Ich habe alles. Noch zwei Stunden bis Neun. Lust auf eine Runde Schach?"

Die Zeit verging wie im Flug. Ehe ich es mich versah, fand ich mich in Malfoys Armen im Raum der Wünsche wieder.

Ein paar Kerzen waren wie jedes Mal in den Ecken angebracht und schenkten spärliches Licht.

Als seine weichen Lippen auf meine trafen, war mein schlechtes Gewissen fort. Wie hatte ich nur meine Antwort so lange herauszögern können? Ich wollte ihn!

Gierig küsste ich ihn zurück, auch wenn ich dafür auf Zehenspitzen stehen musste. Dabei fuhr ich mit meiner Zunge über seine Unterlippe und wartete darauf, dass er den Mund öffnete.

Als nichts geschah, wiederholte ich es vorsichtig nochmal und rieb meine Hüfte an seiner.

Warum war er heute so zurückhaltend?

Ich wollte mich gerade von ihm lösen, da schien er aus seiner Starre zu erwachen.

Mit einem tiefen Stöhnen gewährte er meiner Zunge Einlass und zog mich noch näher an sich. Leidenschaftlich begann er mit meiner Zunge zu spielen. Seine Hände wanderten dabei zu meinen Brüsten, die er durch den Pullover hindurch sanft massierte.

Oh ja!, stöhnte ich innerlich.

Mir wurde ganz heiß als er seine Hüfte an meiner rieb. Seine Erektion ließ mich beinahe schwindelig werden.

Ineinander verschlungen stolperten wir auf das Bett zu.

Ich nahm nichts mehr außer Malfoy wahr. Deshalb bemerkte ich gar nicht, dass sich Fesseln auf dem Bett befanden.

~

Wie meint ihr geht es weiter? Wird Hermine sich fesseln lassen? Oder kommt es gar nicht dazu, weil Malfoy seinen Plan vergisst? 😏

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now