Kapitel 8

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Hermines Sicht

„Ich werde mich nicht mit dir duellieren. Mir reicht eine Stunde Nachsitzen mit dir vollkommen aus", arrogant sah Malfoy auf mich herab, ehe er mich im Flur alleine zurückließ.

Äußerst verärgert suchte ich Zuflucht an dem einen Ort, der mich immer beruhigen konnte: Die Bibliothek. Dort fanden mich zu Beginn der neuen Stunde auch Ginny, Harry und Ron.

„Hermine, alles in Ordnung mit dir?", fragte mich Ron besorgt und legte mir einen Arm um die Schulter. Ach Ron, wenn du nur wüsstest.

„I-ich..."

„Hermine, wir verstehen dich voll und ganz. Malfoy bringt jeden um die Selbstbeherrschung. Du brauchst dir nichts denken", versuchte Ginny mich aufzuheitern.

Um die Selbstbeherrschung konnte er mich wirklich bringen, dachte ich an gestern Abend zurück. Nein, Hermine, damit ist jetzt Schluss! Diese Gedanken waren vollkommen fehl am Platz. Ron ist derjenige, dem dein Herz gehört. Deshalb wirst du sofort mit ihm sprechen und dich noch heute mit ihm treffen. Du wirst sehen, dass sich Rons Körper wesentlich besser anfühlen wird. Das wird Malfoy aus deinem Kopf ein für allemal verbannen.

„Danke, Ginny", ich schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln, „Ähm, könnte ich kurz mal mit Ron reden, bevor wir zu Verwandlung müssen?"

„Oh, klar doch", die Rothaarige zwinkerte mir zu und zog einen verwirrten Harry mit sich.

„Hermine?", mein Freund sah nach wie vor besorgt aus.

„Ron, ich würde unser Treffen von gestern gerne so früh wie möglich nachholen. Wie schaut es bei dir gleich nach dem Unterricht aus? Raum der Wünsche?"

Das Lächeln, das mich immer ganz warm werden ließ in der Brust, breitete sich auf seinen Lippen aus. „Zu gerne", etwas tollpatschig nahm er mein Gesicht in seine Hände und drückte mir einen süßen Kuss auf die Lippen.

Na siehst du, Hermine, bald würde das alles ein Ende haben. Malfoy wird vergessen sein.

Aufgeregt und zugleich nervös stand ich folglich erneut vor dem Raum der Wünsche. Dieses Mal wird mein Traum wahr werden, sprach ich mir Mut zu und öffnete in Gedanken an Ron die Tür.

Enttäuscht musterte ich den Raum. Ich hatte erwartet, dass Ron etwas mehr Romantik bieten würde. Doch außer ein paar Kerzen auf dem Boden und dem großen Bett war der Raum leer. Mit einem Krachen fiel die Tür hinter mir zu und Ron drehte sich aufgeschreckt zu mir herum.

„Hermine", lächelte er und nahm mich in die Arme.

Ich hatte noch nicht die Gelegenheit mich in seinen Armen zu entspannen, da drückte er seinen Mund schon auf den meinen. Eifrig küsste ich ihn zurück und wartete voller Hoffnung auf das Kribbeln. Doch das wollte nicht einsetzen.

Nein, das konnte nicht sein. Entschlossen das Kribbeln auszulösen fuhr ich mit meiner Zunge über seine etwas raue Unterlippe. Diese Entscheidung bereute ich sofort.

Anstatt einem heißen Zungenkuss erwartete mich viel Spucke und eine Zunge, die wie wild in meiner Mundhöhle herumbohrte. Gut, Ron ist unerfahren, dafür konnte er nichts, redete ich mir ein. Doch wie konnte mir das nie auffallen? Ich hatte seine Küsse immer genossen...

„Ron", unterbrach ich den Kuss, „Du bist ganz angespannt. Schluck nochmal herunter und mache einfach meine Bewegungen nach und..."

Er ließ mich nicht einmal ausreden, sondern zog mich gleich wieder an sich. Erleichtert stellte ich fest, dass der Kuss dieses Mal weniger feucht war und seine Zunge sich gut an meiner anfühlte. 

Doch gut reichte mir nicht. Ich wollte wieder dieses eine Gefühl haben, das mich hatte schweben lassen. Ich wollte meines Verstandes entraubt und nur noch an meinen Freund denken können.

Mit dieser Hoffnung zerrte ich an seiner Robe. 

~

Uiuiui, wie meint ihr geht es weiter? Wird Ron ihr den Verstand rauben können? 😏

Heimliches BegehrenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora