Kapitel 6

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Dracos Sicht

Mein Gehirn musste mir einen Streich spielen. Der alte Knacker hatte doch nicht ernsthaft meinen Namen und zugleich den der elenden Streberin genannt?!

„P-Professor?", stotterte Granger mit hochroten Wangen.

„Miss Granger, möchten Sie die Note ‚Troll'? Nein, das denke ich nicht. Sie sollten sich ein Beispiel an ihrem Freund Harry nehmen und sich zu ihrem Partner setzen. Das nächste Paar: Weasley und Zabini."

Zumindest bekam Blaise die Hohlbirne Weasley ab. Ich musste immerhin nicht als Einziger qualvoll leiden.

„Malfoy", begrüßte mich die Streberin und legte ihre Tasche voller Bücher auf dem Tisch ab. Als ich das sah kam mir beinahe mein Frühstück hoch.

„Du weißt schon, dass es Zaubertränke brauen und nicht lesen heißt, oder?", lästerte ich herablassend.

Als sie sich setzte fiel mir ihr Parfüm auf. Dasselbe hatte Pansy gestern Abend zum ersten Mal verwendet. Merkwürdig. Wer hätte geahnt, dass Pansy und Granger den gleichen Geschmack in etwas haben würden.

„Malfoy, ich bin genauso wenig entzückt über die Entscheidung des Professors. Also bitte, lass uns vernünftig damit umgehen. Wir sind die besten in Zaubertränke...", fing sie an mich zu belehren und zog eines ihrer zahlreichen Bücher heraus, ehe sie die Tasche auf den Boden legte.

Ich verdrehte die Augen. „Granger, nach Slughorns Meinung ist Potter hier der Beste. Ich weiß, dir fällt es schwer das zuzugeben, aber er gehört nicht zum Granger-Fanclub der Professoren."

Sie seufzte schwer auf. „Willst du eine gute Note oder nicht?", ihre Stimme klang eindeutig genervt. Mit ihren honigbraunen Augen funkelte sie mich zornig an. Dabei fiel ihr eine ihrer wilden Locken ins Gesicht. Irritiert schob sie die widerspenstige Locke hinters Ohr, ehe sie mich wieder anfunkelte. „Dann sei gefälligst still."

Da hatte sie recht. Ich wollte die beste Note in diesem Kurs erhalten. Aus diesem Grund wollte ich auf keinen Fall mit ihr zusammenarbeiten. Ich würde sie solange provozieren bis sie ausrastete und Slughorn sie herauswarf. Ja, das klang nach einem guten und vor allem unterhaltsamen Plan.

„Ich werde erst still sein, sobald ich einen neuen Partner erhalten habe", provozierte ich sie munter weiter. Amüsiert stellte ich fest, dass sie ihre kleinen Hände unter dem Tisch zu Fäusten ballte.

„Na schön, mach ruhig weiter so. Ich werde dein Schnattern einfach ignorieren", versuchte sie gefasst zu bleiben. Doch ich wusste, dass sie innerlich vor Wut brodelte. Nicht mehr lange und ich hatte sie los.

„Nachdem nun jeder seinen Platz eingenommen hat, werde ich Ihnen ihre heutige Aufgabe erläutern. Sie dient zur Wiederholung des sechsten Schuljahres. Ich möchte, dass Sie den Trank der lebenden Toten brauen. Kann mir jemand seine Wirkung erklären?"

Den Trank, den Potter letztes Jahr erstaunlicherweise perfekt zubereitet hatte? Das konnte doch kein Zufall von dem alten Knacker sein.

Zu meiner rechten schoss Grangers Hand augenblicklich in die Höhe. Slughorn schenkte ihr keinerlei Beachtung. Sein Blick galt unserem Wunderjungen Potter, der den Kopf gesenkt hielt um nicht antworten zu müssen. Enttäuscht wandte Slughorn sich schließlich von ihm ab. Missmutig rief er Granger auf, die neben mir schon nervös auf ihrem Stuhl herumrutschte.

„Der Trank der lebenden Toten ist ein extrem starker Schlaftrunk, Professor. Wer ihn zu sich nimmt, schläft wie ein Toter und ist durch nichts zu wecken."

„Das ist korrekt", meinte der alte Knacker nur.

Granger klappte der Mund auf. Ich wusste genau, was sie dachte. Die Streberin ärgerte sich, da sie keine Hauspunkte für ihre schnelle und präzise Antwort erhalten hatte. Das hieß, dass sie noch leichter reizbar war als zuvor. Eine perfekte Voraussetzung für mich um sie loszuwerden.

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Frohe Ostern, meine Lieben! Ich hoffe, ihr konntet das schöne Wetter genauso genießen wie ich. 😊 Na, meint ihr wird Draco es schaffen Hermine zum Ausrasten zu kriegen? 

Heimliches BegehrenWhere stories live. Discover now