Chapter 7

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Taehyung PoV

''Also, ich meine Sie sagten, es ist gerade die Straße runter, dann rechts und dann nochmal rechts. Hausnummer 14, auf der rechten Straßenseite, habe ich recht?'', unterbrach Jeon die Stille, als wir bereits nach der Feier in der Firma in seinem echt teuren Sportwagen saßen und er dessen Motor langsam startete. ''Ja richtig ... Und das konnten Sie sich alles merken?'', fragte ich verwundert und schnallte mich währenddessen an. Sein Auto war zwar extrem laut beim starten des Motors, dafür waren aber die Sitze im Inneren sehr gemütlich.

''Aber natürlich doch, sowas würde ich nicht einfach vergessen. Übrigens, wie alt sind Sie eigentlich Taehyung?'', entgegnete er, bevor er anfing loszufahren und ich nur aus dem Fenster schaute, dabei ihn nicht wirklich beachtete sondern eher mit meinen Gedanken beschäftigt war.

''Oh 21, ich werde aber dieses Jahr noch im Dezember 22 Jahre alt'', antworte ich und fing an nervös mit meinem blonden Haar zu spielen, auch wenn es nicht mal wirklich einen Grund für mich gab überhaupt nervös zu sein. Aber irgendwas, oder eher gesagt irgendjemand prägte diese Nervosität bei mir, ohne dass ich es mir selbst erklären konnte wie. Mir war mittlerweile klar geworden, dass es von Anfang an natürlich Jeon war, wer auch sonst. Aber ehrlich gesagt hasste ich mich dafür, dass er anfing mir richtig zu gefallen — auch wenn ich nichts dafür konnte, meinen Job riskierte ich damit trotzdem und meinem Vater würde das nicht gefallen.

''Hm, ziemlich jung noch ... Wobei ich erst einmal 27 Jahre alt bin. Ich weiß, wahrscheinlich sehe ich echt jünger aus als 27, aber ich bin ehrlich gesagt überrascht wie jung Sie noch sind'', meinte er, drehte sich kurzzeitig zu mir und leckte sich dabei über die Lippen. Noch schlimmer fand ich es, dass ich seine Signale nicht wirklich deuten konnte — keine Ahnung was er von mir wollte, denn im ersten Moment war er völlig normal drauf und im nächsten dachte ich, er würde mich jeden Augenblick küssen.

''Oh übrigens ... Danke für die Feier die Sie organisiert haben, sie war genauso wie ich sie mir vorgestellt hatte. Gute Arbeit.'' Mit einem erneuten kurzen Blick schaute er zu mir rüber, als ich diesen aber auch sofort erwiderte. Verdammt, was war nur mit mir los? Irgendwie verlor ich mich jedes mal in seinen Augen, seine Nähe machte mich plötzlich völlig verwirrt, nervös und manchmal auch schüchtern.

''Natürlich, nichts zu danken. Schließlich ist es ja mein Job, und ich fand die Feier ... Auch ganz toll, eigentlich'', antworte ich mit einem leichten Nicken, als ich meine Hand ausstreckte und das Radio anmachen wollte um diese Stille zwischen mir und ihm zu überwinden, aber er wollte wohl genau in diesem Moment das gleiche tun und somit fasste meine Hand aus Versehen seine an. Er zog seine Hand schnell wieder zurück, währenddessen ich mich wunderte warum diese so eiskalt war; es fühlte sich ja wirklich so an, wie als hätte ich Eis berührt. Mich verwirrte es eher, gerade da es draußen nicht wirklich kalt war.

''Ihre Hand'', fing ich an, wurde aber sofort von ihm unterbrochen, ''–Ich weiß, ist nur wegen ... Meinem zu niedrigen Blutdruck und meiner Müdigkeit. Nichts worüber Sie sich sorgen sollten, trotzdem danke.''

Ehrlich gesagt hätte ich mich selbst ohrfeigen könne, dafür dass ich wieder meine Gedanken laut aussprach. Manchmal war es echt besser, wenn ich einfach meinen Mund hielt und nichts sagte, insbesondere bei Herr Jeon — am Ende würde er mich noch feuern und ich hätte meinen Job dadurch natürlich los. Doch egal was war, riskieren diesen zu verlieren konnte ich nicht, mein Vater hatte mir vor Monaten extra diese Stelle besorgt. Um nichts in dieser Welt, durfte ich meinen Status in dieser Firma riskieren oder gar verlieren, aber so wie er mich immer mal wieder anstarrte... Irgendwas machte es mit mir, ich wollte plötzlich nicht mehr brav und gehorsam sein, sondern eher wild und frei.

''Entschuldigen Sie bitte, ich wollte nichts persönliches ansprechen was mich nichts angeht.''

Meine Entschuldigung nahm er anscheinend an, aber groß etwas dazu sagen tat er nicht, denn danach schwebte auch schon wieder bittere Stille in der Luft und keiner von uns verlor nur ein Wort. Ehrlich gesagt wollte ich nur noch Zuhause ankommen, raus aus seinem Auto und weg von ihm, ich kannte ihn erst einmal seit ungefähr zwei Tagen und hatte bereits komische Gedanken über ihn, besonders nachdem was mir letztens Hoseok gesagt hatte. Meine Gedanken waren am kreisen und hörten auch nicht mehr auf, alles was ich wollte war mich einfach nur noch in mein Bett zu legen und zu schlafen.

''Wir sind gleich da'', war das einzige was er sagte, bevor er rechts abbog und wieder still blieb. Sein Blick war dieses mal aber eher wieder kalt und herzlos, zumindest war er nicht mehr so wie davor bevor ich das mit seiner Hand angesprochen hatte. Keine Ahnung ob ich ihn verärgert hatte, aber dieser Mann war verdammt mysteriös — er war wie ein verdammtes Rätsel. So viele Lösungen man auch hatte, doch keine passte. Das einzige was mir bewusst war, war dass er einzigartig war, denn einen Mann wie ihn hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen.

Was auch immer der Abend noch mit sich bringen würde, bereit war ich auf keinen Fall.

Ehe wir auch ankamen, parkte er sein Auto am Straßenrand und schaltete den Motor aus, wodurch ich auch direkt aus meinen Gedanken geworfen wurde. Eigentlich wollte ich gerade so schnell wie möglich raus hier und direkt rein in mein Haus, ich wollte einfach nur weg von ihm — aber irgendwas stoppte mich davon, dieses verdammte Auto zu verlassen.

''Danke fürs Fahren, aber wollten Sie eigentlich nicht noch etwas mit mir besprechen?'', fragte ich verwirrt, als sich unsere Augen wieder mal trafen und ich fühlte, wie dick die Luft mittlerweile zwischen ihm und mir wurde. Wenn ich es besser wissen würde, wollte er wohl wirklich zu 100% etwas von mir, aber wer wusste was genau das war. Interesse an Spiele hatte ich aber definitiv nicht, damit hatte ich in der Vergangenheit schon oftmals Probleme und schlechte Erfahrungen.

''Gern geschehen. Und ja, das wollte ich eigentlich. Deshalb wollte ich auch gerade fragen, ob ich Sie mit hinein begleiten dürfte, wir dort nochmal ein Glas zusammen trinken und nebenbei alles besprechen. Klingt doch gut, oder?'' Er leckte er sich mit einem kleinen Schmunzeln über die Lippen, als er mir mit seinem Gesicht etwas näher kam, ich allerdings nicht wusste wie ich reagieren sollte. Mein Körper war erstmal wie eingefroren und ich hatte keinerlei Ahnung, was als nächstes passiert wäre, wenn ich nicht plötzlich schnell genickt hätte und aus seinem Auto gestiegen wäre. Mit leisen Schritten folgte er mir bis zur Haustür, als ich in meiner Tasche erstmal nach dem Schlüssel suchte, diesen aber dann schnell genug fand und aufschloss, bevor ich mit ihm hineintrat und er die Tür hinter sich schloss.

Da Hoseok und Yoongi noch nicht da waren, mit denen ich mir dieses Haus teilte, waren Jeon und ich somit komplett alleine.

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