Chapter 9

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Taehyung PoV

Die Haustür sprang plötzlich auf und riss mich und Jeon somit automatisch von einander weg, als ich schwer schluckte und versuchte cool zu bleiben, währenddessen Yoongi gerade mit einem betrunkenen Hoseok ins Haus trat und hinter sich die Tür wieder schloss. Wir alle schauten uns gegenseitig an, keiner sagte erst ein Wort und wäre in diesem Moment am liebsten im Erdboden versunken. Nicht nur hatte Jeon mir vielleicht eine Minute davor die schönsten Komplimente die ich je gehört habe gesagt, sondern nein, wir waren auch noch kurz davor uns zu küssen — was jetzt wahrscheinlich auch Yoongi mitbekommen hatte. Fuck, wie konnte ich denn nur so dumm sein?

''Oh mein Gott ... Yoongi ich sehe Sterne, oder ist das doch die Sonne?'', lallte Hoseok, als er sich fest an den Arm des älteren krallte und wirklich so aussah, als hätte er direkt mehrere Flaschen Alkohol am Stück geext. Jeon sah mich nur leicht genervt an und fuhr mit seiner Zunge über seine innere Wange, ehe die beiden anderen uns dann auch endlich richtig bemerkten. ''–Warum haben Sie mir denn nicht gesagt, dass die zwei hier genauso wohnen?'', flüsterte er mir genervt entgegen, und anhand seines Gesichtsausdruck konnte ich feststellen, dass er schon ziemlich sauer wirkte, dabei konnte ich nicht mal was dafür für diese Situation. Das einzige was ich hoffen konnte war, dass keiner von den beiden was gesehen weder noch gemerkt hatte — sonst wäre es das dann erstmal für mich gewesen.

''Wir sehen uns morgen in meinem Büro, seien Sie pünktlich bitte, so wie immer'', flüsterte er mir noch als letztes zu, hielt seinen Ton dabei ganz leise damit die anderen beiden nichts hören würden, ehe er seine Schlüssel schnappte und direkt aus der Tür flüchtete und diese hinter sich schloss, ohne Yoongi und Hoseok großartig zu beachten, oder sich bei mir gescheit zu verabschieden. Ich hatte selber keine Ahnung was das erst sollte, aber Fakt ist; wenn die beiden einige Minuten später angekommen wären, dann hätten ich und mein eigener Boss uns wahrscheinlich wirklich geküsst. Und wer wusste, was vielleicht dann noch passiert wäre.

''Tae, was hatte Herr Jeon denn hier verloren?'', fragte Yoongi direkt neugierig nach, womit ich auch direkt gerechnet hatte als ich zu ihm lief und ihn direkt mit unter die Arme griff, was Hoseok anging und wir ihn ins Bett brachten.

Wirklich darüber sprechen wollte ich schon mal gar nicht, insbesondere nicht in der Gegenwart eines betrunkenen Hoseoks, der am nächsten Tag mir damit wahrscheinlich die Ohren voll labern würde, falls er sich noch erinnern sollte und es vielleicht sonst wem noch erzählen würde. Daher warf ich Yoongi nur einen bösen Blick zu, womit er sofort wusste, dass ich nicht darüber sprechen wollte und er auch seinen Mund deshalb halten sollte. Als ich ihm dann auch geholfen hatte, verzog ich mich wieder zurück in die Küche und schenkte mir aus Frust erstmal direkt wieder ein weiteres Glas Whiskey ein, ehe ich Fußschritte hören konnte und mir sofort bewusst war, was jetzt wieder kommen würde. Denn nur wenige Sekunden danach, setzte Yoongi sich an die Kücheninsel und schaute mich so an, wie als würde er auf eine Erklärung von mir warten.

''Komm schon, guck nicht so verwirrt Taehyung. Warum war Herr Jeon hier? Du kannst es mir ruhig sagen, ich erzähle schon nichts weiter. Aber ich finde es nur komisch, wie nahe ihr euch standet, als Hoseok und ich durch die Tür herein kamen und insbesondere deshalb noch, weil Herr Jeon ja auch so scheint, als hätte er ein Auge auf dich geworfen. Also, hau raus Tae'', meinte er, schaute mich weiterhin mit einem penetranten Blick an und wartete auf eine logische Erklärung von mir, die ich ihm aber natürlich nicht geben wollte. Doch mir war klar, würde ich nicht mit der Sprache rausrücken, dann würde er es erst recht verdächtig finden.

''Erstmal, es ist nicht so wie es für dich vielleicht aussah'', sagte ich sofort, als ich einen Schluck Whiskey aus meinem Glas trank und danach fortfuhr, ''Herr Jeon war hier, um mit mir etwas wichtiges außerhalb der Feier in der Firma zu besprechen. Es ging irgendwie um ... Na ja, Geld halt eben und was wir tun können, damit die Firma in den nächsten Jahren auch weiterhin in Betrieb bleibt und auch weiterhin gut Umsatz macht. Mehr nicht, das war alles.''

Yoongi anlügen wollte ich nicht, schon mal gar nicht weil er einer meiner besten Freunde hier war mit Hoseok. Aber eine andere Wahl hatte ich gerade nicht. So wie ich ihn kannte, hätte er es mir dann die ganzen Wochen noch vorgehalten, mich damit gestichelt und es am Ende noch Hoseok erzählt, denn so waren Freunde nun mal drauf. Aber ehrlich gesagt konnte ich darauf verzichten, denn das was zwischen mir und Herr Jeon vorgefallen war, war nichts außer ein kleiner Aussetzer der nicht hätte passieren sollen. Und es würde auch in Zukunft nicht nochmal vorkommen, wie sollte es denn auch? Ich kannte diesen Mann kaum, wusste nicht ob er wirklich so war wie er von sich behauptete oder ob es doch nur eine Fassade war. Dazu auch, war er nur mein Boss, der Leiter der gesamten Firma — nicht mehr und auch nicht weniger.

''Naja, wenn du so sagst, dann glaube ich dir einfach mal. Wir haben morgen sowieso alle frei, insbesondere da niemand von uns mit einem Kater arbeiten könnte und außerdem haben wir dann sowieso Samstag, also geh lieber schlafen und ruh' dich aus, Tae'', entgegnete er, schien mir das was ich sagte voll und ganz abzukaufen, als er aus der Küche wieder verschwand.

Aber das war nicht das, was mich gerade verwirrte und dazu brachte, intensiv nachzudenken. Herr Jeon meinte, er würde mich morgen in seinem Büro erwarten und das pünktlich, so wie immer. Jetzt wo Yoongi es aber gesagt hatte, wären er und ich wahrscheinlich wieder alleine, denn sonst würde ja keiner arbeiten.

''Ach fuck man, was will er denn bloß von mir?'', fluchte ich und rieb mir genervt die Stirn, als ich laut seufzte und mich dann einfach nur noch ins Bett legen wollte. Dieser Mann machte mich fertig, ich hatte keinen blassen Schimmer was er von mir wollte, weder war ich mir sicher, ob ich ihm vertrauen sollte. Anderseits wirkte er so für mich, als könnte man sehr viel Spaß mit ihm haben, wilden und gefährlichen Spaß ... Etwas nach dem ich mich schon seit einer Ewigkeit sehnte.

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