Chapter 15

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Taehyung PoV

Am Montag, wo wieder alle arbeiten mussten, war natürlich wieder viel los in der Firma. Herr Jeon kam etwas später, da Yoongi ihn heute Morgen gefahren hatte aber etwas hinter der Zeit lag. War auch eigentlich typisch für Yoongi; er war meistens immer zu spät, daher erschien Jeon selbst auch später bei der Arbeit. Aber das war mir auch lieber, denn so kannte ich ganz gemütlich meine Arbeiten erledigen und ihn bereits paar Papiere die er sich anschauen musste, auf seinen Schreibtisch legen.

Gerade, als ich mich über den Schreibtisch bückte, um die weiße Tasse Kaffee abzustellen, konnte ich jemanden genau hinter mir spüren — und mir war schon direkt klar, dass es niemand sonst außer er natürlich war.

"Schön Sie wiederzusehen, Taehyung", begrüßte er mich, als ich mich langsam wieder aufrichtete und direkt in sein Gesicht sah. Er trug wieder seinen üblichen schwarzen Anzug; wahrscheinlich hatte er einen ganzen Kleiderschrank voll mit schwarzen Anzügen, denn irgendwie schien das schon seine Lieblingsfarbe zu sein.

"Seit wann sprechen Sie mich mit dem Vornamen an, Herr Jeon? Außerdem, hören Sie auf mich anzufassen, ich arbeite hier nur; mehr nicht", antwortete ich streng, entfernte seine Hände sofort die er vor einigen Sekunden auf meine Taille gelegt hatte und distanzierte mich leicht von ihm, um somit etwas Distanz zwischen uns zu bekommen. Mit meinem Glück funktionierte es dieses Mal auch und er gab mir Freiraum, sein Gesicht sagte aber eher aus, wie verletzt und enttäuscht er aussah; was hatte er denn auch erwartet?

"Okay, hören sie, Herr Kim ... Ich weiß, ich sagte ich wollte Sie näher kennenlernen und stattdessen ... Habe ich Sie auf eine andere Art und Weise näher kennengelernt. Um ehrlich zu sein ist das nicht meine Art, gerade da ich eigentlich nie gern direkt mit der Tür ins Haus falle. Aber das was an diesem Morgen hier war ... Sie können mir unmöglich sagen, dass es nicht toll war, denn Sie schienen das ganze wohl mit am meisten zu genießen", versuchte er mir zu erklären, dabei versuchte ich selbst mich bloß nicht in seinen Augen zu verlieren, aber das ging schneller als gedacht. Ich hatte echt die Schnauze voll von ihm, aber gleichzeitig auch überhaupt gar nicht.

Ich schüttelte nur den Kopf und seufzte, "Vielleicht. Aber wie oft muss ich es denn noch sagen? Yoongi verdächtig mich schon seit dem Abend als Sie bei mir waren, dieser Job ist alles was ich habe und ich kann mir keinen Skandal leisten — weder können Sie sich das. Außerdem würde dann jeder Mitarbeiter hier denken ich wäre eine Schlampe und hätte mit Ihnen geschlafen, um eine Gehaltserhöhung oder so etwas zubekommen. Wenn Ihnen wirklich was an mir liegt, dann lassen Sie es einfach gut sein."

So eiskalt zu ihm zu sein war wirklich nicht einfach, gerade da ich selbst merkte, dass ich echt immer noch großes Interesse hatte. Aber das durfte einfach nicht; verdammt es hätte jeder Typ sein können, aber warum musste ich mir ausgerechnet meinen Boss aussuchen?

"Okay, normalerweise bin ich es echt nicht gewohnt, so eine kalte Abfuhr zu bekommen und natürlich respektiere ich das auch. Aber denken Sie wirklich, wir können uns gegenseitig widerstehen, wenn wir uns beide gegenseitig haben wollen und uns tagtäglich hier sehen? Ich bin nicht verheiratet, habe keine Verpflichtungen weder habe ich noch eine Freundin oder einen Freund. Ich könnte ganz Ihnen gehören; Sie sollten es sich wirklich nochmal überlegen bevor Sie irgendeinen Unsinn hier reden", entgegnete er, trat mir näher und schaute mich an. Mein Gehirn schrie förmlich danach, dass ich mich bewegen sollte, aber mein Körper blieb stehen und bewegte sich keinen Zentimeter, als ich versuchte mein Herzrasen unter Kontrolle zu bringen.

"Schauen wir doch einfach mal, wie lange Sie mir widerstehen können, Taehyung. Ich bin mir nämlich sicher, dass Sie das nicht schaffen werden", fügte er hinzu, trat noch einen Schritt näher und blickte auf mich herab wie als sei ich seine Beute. Seine Hände vergrub er in den Taschen seiner Anzugshose, währenddessen ich zurück in seine Augen starrte und dabei kein einziges mal wirklich blinzelte. Ich hatte einen Kampf mit meinem eigenen Herzen, denn so sehr ich wollte; es durfte nicht sein, es durfte einfach nicht sein das zwischen mir und ihm.

Und doch so stark ich dagegen versuchte anzukämpfen, lehnte sich mein Körper automatisch gegen seinen und wir kamen uns gefährlich nahe; viel zu nahe. Es dauerte nicht lange, bis ich mich in seinen dunkelbraunen Augen verlor und meine Lippen letztendlich seine berührten.

Fuck, ich tat es wieder. Ich tat genau das, was ich nicht tun wollte und doch fühlte es sich so ... Richtig an, aber tief im Inneren wusste ich wie falsch es war; wie verdammt falsch doch auch verdammt heiß und anziehend das zwischen uns war. Er zögerte nicht um den Kuss zu erwidern, als er seine Hände wie immer auf meiner Taille ablegte und mich näher an sich heranzog. Ehrlich gesagt wusste ich selbst nicht einmal was das zwischen uns war; Liebe? Oder nur Sex? Egal wie ich das Blatt wendete, auf eine Antwort kam ich einfach nicht — doch das zwischen uns schien gerade mehr wie nur nach etwas lockerem.

"Ich danke Ihnen übrigens ... Für den Kaffee den Sie mir gemacht haben. Nur, ich trinke keinen Kaffee, ich dachte das würden Sie wissen. Vampire trinken nämlich sonst nichts, außer Blut", lachte er sanft als er sich von mir löste und sich danach direkt über die Lippen leckte. Warum musste alles an ihm so verdammt heiß und anziehend sein?

"Oh ja, stimmt ... Warte, Sie sind wirklich ein Vampir? Ein wirklich echter mit wirklich echten Vampirzähnen und so?", kam es ungläubig aus mir raus, denn diesen Fakt so wirklich glauben konnte ich überhaupt nicht. Alleine schon der Gedanke, dass ich wohl wirklich mit einem Vampir Sex hatte bereitete mir schon krasse Gänsehaut. Er gab mir darauf keine richtige Antwort, außer nur ein Grinsen und einen kleinen Kuss auf meine Wange, ehe er sich zu seinem Schreibtisch begab und sich auf dem Stuhl niederließ.

"Da Sie mir sowieso nicht widerstehen können ... Wie wäre es mit einem schicken Abendessen heute Abend bei mir? Ich würde Sie einfach bei sich Zuhause abholen und dann zu mir bringen", fragte er mich, grinste dreckig und lehnte sich zurück. Bevor ich überhaupt zum antworten kam, fragte ich mich wieso er mich zum Abendessen einlud, wenn Vampire eigentlich nur Blut tranken und sich davon wie normale Nahrung ernährten. Doch viel hinterfragen tat ich nicht mehr, stattdessen stimmte ich zu und verließ danach sein Büro.

Um ehrlich zu sein wusste ich selbst nicht einmal, auf was ich mich da gerade eingelassen hatte. Aber aus irgendeinem Grund konnte ich ihm einfach nicht absagen, ich wollte mehr über ihn erfahren; so viel wie nur möglich war.

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