Chapter 26

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Taehyung PoV

Nach der Arbeit war ich mit den anderen endlich nach einer, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, Zuhause angekommen und verzog mich direkt in mein Zimmer um Yoongi erst einmal zu vermeiden, der gerade noch mit Hoseok beschäftigt war. Auf meinen Weg dorthin, fiel mir gerade ein, dass ich Jungkooks Nummer immer noch nicht hatte und ihn so auch nicht kontaktieren konnte; es war etwas nach was ich ihn schon die ganze Zeit fragen wollte, aber trotzdem vergaß ich es ständig.

Langsam wollte ich mich eigentlich ausziehen, mich ins Bett legen und mir überlegen, was ich den anderen beiden heute Abend nur bloß sagen sollte. Und in meinen Gedanken versunken, wurde ich wieder zur Realität zurückgebracht als jemand an meiner Tür klopfte und danach auch direkt hineinlief.

"Na Taetae, dachtest du etwa du würdest mich loswerden und könntest dich unserem Gespräch entziehen was wir weiterführen wollten?", entkam es direkt aus Yoongis Mund, als dieser meine Tür hinter sich zu machte und sich auf mein Bett setzte. Er schien definitiv nicht ohne ein richtiges Gespräch gehen zu wollen, und da er sehr hartnäckig war, musste ich wirklich durch diese Hölle für ein und alle mal.

"Nein? Ich wollte mich nichts entziehen, ich bin einfach nur kaputt ... Aber worüber willst du denn noch reden?", nervös kratzte ich mir an meinem Nacken, setzte mich neben ihn hin und versuchte ihm erstmal bloß nicht ins Gesicht zu schauen.

Eine kurze Stille lag im Raum zwischen mir und ihm, aber trotzdem konnte ich spüren wie sich mein ganzer Körper anspannte und mir auch warm wurde. Ich war so nervös vor diesem Gespräch und eigentlich wollte ich mich diesem wirklich entziehen, aber anscheinend hatte ich echt keine Chance dies zu tun. So unbedingt wollte ich nicht darüber reden, aber ich musste es — einfach nur weil Yoongi die Wahrheit verdient hatte, genauso wie Hoseok. Aber ob ich es jemanden wie Hoseok erzählen konnte war mir auch nicht ganz bewusst, denn schließlich redete er viel wenn der Tag lang war.

"Ich bin nicht dumm, Taehyung. Ich will einfach nur die Wahrheit wissen, denn ab manchen Punkten finde ich dein Verhalten sehr komisch. Ich möchte dir nichts unterstellen oder so, aber wir sagten wir würden uns niemals anlügen und falls du das gerade tust, möchte ich jetzt die Wahrheit. Ist da doch etwas zwischen dir und Herr Jeon?", fragend sah er mich an, sein Ton war dabei eher etwas streng und ziemlich ernst, doch trotzdem war sein Blick eher sehr sanft und er schien nichts mehr als einfach nur die Wahrheit wissen zu wollen. Verdammt ja, ich wusste ich musste es ihm sagen, aber wie?

"Yoongi ... Ich — es tut mir leid, ich habe dich angelogen und ja ich habe vielleicht etwas mit ihm und es ist einfach so passiert, weil er sich nicht mehr von mir ferngehalten hat und die Spannung zwischen mir und ihm viel zu stark war. Fuck Yoongi ich wollte es nicht, ich wollte das einfach nicht und ich wollte mich auch nicht in ihn ... verlieben, aber ich kann nichts dafür. Es tut mir leid Yoongi — es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe", schoss es plötzlich aus mir raus, als ich keine weitere Sekunde mehr ihm ins Gesicht lügen konnte und ich mich rückwärts auf die Matratze meines Bettes fallen ließ, während ich mir mit meinen Händen mein Gesicht verdeckte.

"Tae, ich dachte du würdest dich an diesen ganzen Mist halten den dir dein Vater sagte. Außerdem verzeihe ich dir das dieses eine mal, aber auch wenn es Liebe sein mag, ist es das Risiko deinen Job zu verlieren wirklich wert? Kennst du überhaupt irgendwas über ihn? Weißt du was er mag und was er hasst?", entgegnete Yoongi sanft, sah zu mir rüber und wartete auf eine Antwort, währenddessen ich langsam meine Hände wieder von meinem Gesicht nahm und darüber nachdachte was er mir sagte. Er hatte recht eigentlich, denn was wusste ich schon über Jungkook? Und war es das wirklich wert, auch wenn es Liebe war?

"Du hast ja recht, Yoongi. Aber ich habe mich irgendwie wirklich in ihn verliebt... Weißt du, er gibt mir dieses Gefühl, was ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr hatte und keine Ahnung, es ist einfach viel zu anziehend. Was meinst du, wie oft ich schon versuchte mich zurückzuhalten, Grenzen zu setzen und mit so einem Mist erst gar nicht anzufangen — aber seine Augen hypnotisieren mich regelrecht jedesmal wenn ich in sie sehe. Wenn ich doch könnte, dann würde ich das Ganze sein lassen, aber jetzt bin ich eine ... Beziehung mit ihm eingegangen", erzählte ich ihm, wurde am Ende immer leiser und leiser, wollte mich am liebsten verstecken und nicht mehr herauskommen.

Aber ich wusste gerade selbst nicht mal mehr weiter, denn vor wenigen Minuten war ich mir so sicher mit Jeon und jetzt auf einmal hinterfragte ich wieder alles; dazu auch wusste Yoongi nicht mal die ganze Wahrheit.

Doch jetzt wo wir miteinander sprachen, sprangen wieder jegliche Fragen durch meinen Kopf die ich einfach nicht wirklich ignorieren konnte. Erst war ich mir unsicher, dann war ich mir total sicher, dann kurzzeitig wieder unsicher aber plötzlich war ich der Überzeugung, dass es eine gute Idee sei. Und jetzt war ich wieder bei Null angekommen, jetzt war ich mir wieder unsicher und ich hinterfragte das ganze Universum. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum ich so lange Single war — Liebe war so kompliziert, insbesondere eine Liebe zwischen einem Menschen und einem Vampir der einem zu jeder Zeit wenn er mal Durst hatte, das Blut aussaugen konnte.

"Eine Beziehung? Taehyung, du weißt ich liebe dich als meinen besten Freund, aber seit wann gehst du eine Beziehung mit deinem Boss ein? Hör zu, im Ende ist es immer noch deine Sache was du tust, aber du solltest dir wirklich darüber bewusst sein, ob es richtig ist, ob es wirklich Liebe ist und ob diese Liebe es wert ist alles was du momentan hast, zu riskieren", sagte Yoongi als Abschluss, bevor er aufstand, mir ein kleines Lächeln noch gab und dann mein Zimmer verließ.

Vielleicht hatte er recht damit und ich sollte das Ganze lieber lassen. Doch so leicht war es gesagt, aber nicht getan. Denn jetzt wo ich weit weg von Jeongguk war, konnte ich ganz leicht sagen, ich sollte es beenden — doch wenn ich bei ihm war, wenn ich ihn ansah und merkte wie er mich anfasste, dann kam es mir nicht ein einziges Mal in den Sinn das Ganze zu beenden.

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