Chapter 8

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Jungkook PoV

Sobald ich Taehyung sein Haus betrat, liefen wir erstmal direkt rüber zur Küche in dieser er das Licht auch anmachte, bevor ich mich an seine Kücheninsel setzte und meine Schlüssel für mein Auto ablegte. Er hatte es ziemlich gemütlich dafür, dass er wohl nur alleine hier lebte — zumindest ging ich davon aus. Aber umso besser für mich, denn jetzt wo ich ihn da hatte wo ich ihn brauchte, konnte das Spiel beginnen. Heute Nacht hatte ich eine Chance, und diese wollte ich mir nicht ruinieren.

Er drehte sich weg von mir und holte aus einem Küchenschrank von oben eine Flasche Whiskey hervor, die er auf der Kücheninsel direkt bei mir platzierte und passend dazu zwei Gläser hervorholte. Ich konnte zwar dadurch, dass ich ein Vampir war eigentlich nichts wirklich außer Blut trinken, aber ich brauchte irgendeinen Vorwand fürs Erste.

''Was machen Sie denn eigentlich so in Ihrer Freizeit, Taehyung?'', fragte ich neugierig nach und versuchte somit an mehr Informationen über ihn zu kommen, als er mit etwas nervösen Fingern die Flasche öffnete und mir und ihm etwas einschenkte. Er warf mir einen kurzen Blick zu, war sich erst wohl nicht sicher wie er antworten sollte und suchte in seinen Gedanken nach einer guten Antwort. Zwar schien er zu versuchen, seine Nervosität zu verstecken, aber das brachte ihm nichts. Anhand Taehyung seiner Körperwärme konnte ich ganz genau spüren, wie nervös er war, und um ehrlich zu sein... Fuck, es gefiel mir total.

''Ach uh, nichts großartiges. Ich lese gerne, mache Sport, spiele auch ein Instrument und ... Gehe gerne aus mit meinen Freunden. Also ja, ich tue eben nichts besonderes und Sie?'', antwortete er mit einer direkten Gegenfrage, womit ich auch eigentlich schon gerechnet hatte. Zugegeben sah er sehr schlau aus, fast schon zu schlau für meine Spielchen, aber er war viel zu naiv, dass war etwas was ich zu 100% wusste. ''–Auch Sport, aber ich verabscheue Bücher. Keine Ahnung wer Lust hat, sich einfach mal an die tausend Seiten durchzulesen, aber ich verabscheue sie seit meiner Kindheit. Aber Sie, Taehyung, Sie beeindrucken mich und ich muss wirklich zugeben, dass ich Sie interessant finde'', antwortete ich mit einem zärtlichen Lächeln, als ich das Glas was er mir entgegen hielt, freundlich annahm und meine dabei Lippen zusammenpresste.  

Er warf mir ebenso ein kleines Lächeln als Antwort entgegen, nahm einen Schluck aus seinem Glas und schaute überall hin, aber versuchte dabei bloß mich nicht anzuschauen — wahrscheinlich weil er merkte, dass ich ihn auf längere Zeit anstarrte. Eine ekelhafte Stille lag in der Luft zwischen uns, bis ich diese dann aber auch wieder unterbrach.

''Wenn ich ehrlich sein soll, gibt es eigentlich nichts zu besprechen. Und um nochmal ehrlich zu sein bin ich nur hier mit Ihnen, weil ich alleine mit Ihnen sein wollte, Taehyung. Sie beeindrucken mich wirklich, ich glaube ich habe noch nie so einen intelligenten und interessanten Mann gesehen. Ich hoffe Sie fühlen sich jetzt nicht unwohl durch meine Worte, aber zugegeben würde ich Sie echt gerne näher kennenlernen ... Ich meine, niemand muss ja davon erfahren'', sprach ich langsam und verführerisch, seine Augen waren auf meinen Lippen fixiert und er selbst verschluckte sich bei meinen Worten fast an seinem Whiskey.

''Wie bitte?'', fragte er nochmal nach, wie als wollte er nochmal sicher gehen, dass er sich ja nicht verhört hatte.

''Sie haben schon richtig gehört, Kim Taehyung. Alles was ich sagte, meinte ich auch so, nichts war gelogen. Klar sind Sie mein Assistent und so eine 'Beziehung' wäre praktisch gesehen nicht in Ordnung, aber wie ich bereits sagte; Niemand muss ja davon Wind bekommen. Wir könnten uns außerhalb der Arbeit näher kennenlernen, ich lade Sie auch ein. Alles was Ihr Herz begehrt, Taehyung... Was sagen Sie denn dazu?'' Mit Hoffnungsvollen Augen blickte ich in sein verwirrtes, doch auch zugleich rotes Gesicht, als er mich mit halb offenen Mund anstarrte.

Irgendwas musste ich mir schließlich auf die Schnelle einfallen lassen, anderseits hätte es echt schlecht noch für mich ausgehen können. Aber er schien mir meine Lügen wie aus der Hand zu fressen, wahrscheinlich weil er auch noch nie solche Komplimente bekommen hatte. Aber genau das war das Gute daran, denn umso besser konnte ich es für mich ausnutzen.

''D-danke für die netten Worte, aber ich bin mir da nicht so sicher, also liebend gerne würde ich Sie näher kennenlernen, nur ich denke, dass das vielleicht nicht so wirklich funktionieren würde. Zumindest, was ich versuchen will zu sagen ist, dass ich meinen Status als Assistent auf gar keinen Fall verlieren will, weder will ich das mein Name in den Dreck gezogen wird, falls sowas rauskommen sollte'', antwortete er mir, ehe ich von meinem Platz aus aufstand, um die Kücheninsel herumlief und kleine Schritte auf ihn zu machte, bis ich genau vor ihm stand und auf ihn herabsah. Taehyung biss sich nervös auf seiner Unterlippe herum, als er nicht wirklich wusste, was er sagen sollte.

Aber ich sah es förmlich in seinen Augen. Da war mehr als nur das Wollen um sich näher kennenzulernen, da war tiefes Verlangen und eine starke Sehnsucht danach, angefasst zu werden und das konnte er kaum vor mir verstecken. In diesem Moment, als ich wirklich dachte, dass wir uns gleich küssen würden — was wir auch wirklich fast taten, sprang die Haustür auf und unterbrach uns natürlich.

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